"Viele unzufriedene Spieler"Laporte entzaubert Ronaldos Lob der saudischen Liga

Ein Lob des saudischen Fußballs durch Cristiano Ronaldo wundert nicht mehr. Immerhin hat er sich zu einer Art inoffiziellen Botschafters des Landes entwickelt. Ronaldos Teamkollege Aymeric Laporte, seinerseits seit einem halben Jahr bei Al-Nassr im Team, lässt nun mit ganz anderen Tönen aufhorchen.
Der französisch-spanische Fußballstar Aymeric Laporte ist von seiner neuen fußballerischen Heimat Saudi-Arabien offenbar weniger begeistert als sein prominentester Teamkollege beim Klub Al-Nassr, Cristiano Ronaldo. Letzterer sieht die saudische Liga allmählich zu einer der besten der Welt aufsteigen. "Ich denke, im Moment sind wir besser als die französische Liga", sagte Ronaldo in einem kürzlichen Interview.
Laporte betont nun seinerseits eher die Probleme der Liga. "Es ist eine große Umstellung im Vergleich zu Europa", erklärt der 29-jährige Abwehrspieler im Gespräch mit der spanischen Zeitung "AS". Letzten Endes gehe es aber darum, sich anzupassen. "Sie haben es uns nicht leicht gemacht", so Laporte, der im August vergangenen Jahres bei Al-Nassr anheuerte und davor über fünf Jahre bei Manchester City unter Vertrag stand. "Tatsächlich gibt es viele Spieler, die unzufrieden sind."
Ronaldo sieht das alles ganz anders
Von Ronaldo berichtet Laporte hier aber wohl nicht. Dieser hatte seinerseits jüngst erklärt: "Ich denke, es war ein guter Wechsel. Ich fühle mich so glücklich", so der Superstar.
Doch auch Laporte gibt sich zumindest ein wenig optimistisch: "Wir arbeiten jeden Tag daran, verhandeln sozusagen und schauen, ob es sich ein wenig verbessert". Es sei auch für die Saudis etwas Neues, so Laporte, "weil wir europäische Spieler haben, die bereits eine lange Karriere hinter sich haben. Vielleicht sind sie das nicht gewohnt und müssen sich auf etwas mehr Ernsthaftigkeit einstellen."
Die Klubs kümmerten sich zwar um die Spieler, aber nach Laportes Geschmack "nicht genug". Ihn scheinen aber auch Dinge des Alltags zu stören. "Was die Lebensqualität angeht, habe ich etwas anderes erwartet, denn schließlich verbringt man hier drei Stunden am Tag im Auto", so Laporte. "Riad ist eine Verschwendung von Verkehr, und eine von Zeit, die man im Auto verbringt."
Andere Dinge begeistern Laporte wiederum. "Die Einkaufszentren sind wirklich spektakulär", erklärt er. "Sie kümmern sich sehr um die Details, es gibt viele Dinge für die Kinder, alles ist sauber."