Fußball

"Dramatisches Comeback" für Arsenal Lehmann steht wieder im Tor

In seinem ersten Spiel nach elf Monaten überzeugt Jens Lehmann viele, aber lange nicht alle Beobachter auf der Insel. "Mit ihm kehrten Durchsetzungskraft und der Glaube zurück in das Team", befindet der "Guardian". Auch Arsenal-Trainer Arsène Wenger ist voller Lob für den 41 Jahre alten Torwart.

"Falls das heute mein letztes Spiel war, ist es auch nicht schlimm": Jens lehmann.

"Falls das heute mein letztes Spiel war, ist es auch nicht schlimm": Jens lehmann.

(Foto: AP)

Meisterlicher Ritterschlag vom Trainer und die Aussicht auf den Klassiker gegen Liverpool: Nach Jens Lehmanns sensationellem Comeback keimten beim FC Arsenal neue Hoffnungen auf den Titel auf. "Jens kann sehr stolz auf sich sein. Er trainiert hervorragend und hat heute dem Club geholfen, ein wichtiges Spiel zu gewinnen, das am Ende den Ausschlag geben kann", sagte Arsenal-Coach Arsène Wenger.

Der ehemalige Nationalkeeper Lehmann bestimmte die Insel-Schlagzeilen. "Das dramatische Comeback von Golden Oldie Lehmann entfacht Arsenals Titelhoffnungen", schrieb der "Daily Mirror" nach dem 2:1-Sieg Arsenals bei den Blackburn Rovers. Weil sich Stammtorwart Manuel Almunia beim Warmmachen verletzt hatte, durfte der frühere Bundesligatorhüter Lehmann im zarten Fußballer-Alter von 41 Jahren wieder bei Arsenal zwischen die Pfosten - und avancierte in seinem grünen Dress zum ältesten Ausländer, der je in der englischen Premier League zum Einsatz kam.

Und selbst eine Wiederholung gegen die Reds an diesem Sonntag scheint möglich. Falls sich Almunia nicht rechtzeitig erhole, könne Lehmann auch gegen den FC Liverpool auflaufen, sagte Wenger. "Wir werden sehen, was Manuels Knie bis dahin macht." Lehmann selbst nahm die Aussicht, mit einem Einsatz gegen das Team von Kenny Dalglish zum ältesten Arsenal-Spieler überhaupt zu avancieren, demonstrativ gelassen. "Falls das heute mein letztes Spiel war, ist es auch nicht schlimm, denn wir haben gewonnen und ich bin glücklich."

"Bezeichnend für ein verrückt zerfahrenes Spiel"

Die Medienwelt war in ihrer Einschätzung der Lehmannschen Leistung gespalten. "Mit ihm kehrten Durchsetzungskraft und der Glaube zurück in das Team", fand der "Guardian", "falls der deutsche Torwart auch den Geist der Unbesiegbaren von 2003/04 mitgebracht hat, wird der 19. Meistertitel von Manchester United vielleicht doch keine Formalität sein". Arsenal hat sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, aber ein Spiel weniger absolviert. Der "Daily Telegraph" sah den Torwart-Veteranen allerdings kaum gefordert. "Er hatte so wenig zu tun, dass Arsenal auch Bob Wilson ins Tor hätte stellen können", schrieb die Zeitung. Der heute 69 Jahre alte Wilson spielte von 1963 bis 1974 für die Gunners.

Die "Times" war von der Vorstellung Lehmanns weniger beeindruckt. "Der Wahnsinn - Lehmanns erstes Profi-Spiel seit seinem Karriereende in Stuttgart im vergangenen Sommer - war bezeichnend für ein verrückt zerfahrenes Spiel, das Arsenal trotz vieler Unzulänglichkeiten verdient gewann", schrieb das seriöse Blatt. "In der Auftaktphase war Lehmann in etwa so zuverlässig wie die gleichnamige Bank aus Amerika. Immer, wenn der Ball in seine Nähe kam, wurden die mitgereisten Arsenal-Fans nervös."

Quelle: ntv.de, Tom Tauzien, dpa

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