Fußball

Ex-Keeper hat wirren TV-Auftritt Lehmann verwundert mit Corona-Aussagen

Als Torwart war Lehmann Weltklasse.

Als Torwart war Lehmann Weltklasse.

(Foto: imago images/Jan Huebner)

Wenn es nach Jens Lehmann geht, sind Fußballspiele mit Fans trotz des Coronavirus überhaupt kein Problem. Bei einem TV-Auftritt überrascht der Ex-Keeper mit erklärungsbedürftigen Aussagen - und erntet umgehend Widerspruch.

Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann hat mit Aussagen zum Umgang der Bundesliga mit der Corona-Krise für Diskussionen gesorgt und Unverständnis hervorgerufen. Entgegen der Meinung von Experten und den Vorgaben aus der Politik hält der 50-Jährige eine Fortsetzung der Saison auch mit Zuschauern für denkbar. "Diese Frage hat mir auch noch keiner beantworten können, warum in einem Stadion wie der Allianz Arena, wo 70.000 Leute reinkommen, warum man da nicht 20.000 reinstecken kann", sagte Lehmann in der Sport1-Sendung "Doppelpass".

Bei einem "Abstand von zehn Metern" würden sich Fans in Stadion "wahrscheinlich nie in die Quere kommen". In den sozialen Medien erntete der frühere Bundesliga-Profi dafür Häme. Ex-Nationalspieler Olaf Thon konterte umgehend und sichtbar erstaunt über die Aussagen Lehmanns: "Das kannst du doch gar nicht organisieren. Wie willst du die denn auseinanderhalten?"

Eine Antwort blieb Lehmann schuldig, konterte stattdessen damit, dass das im Baumarkt doch auch nicht ginge. Allerdings dürfte es im Baumarkt äußerst selten vorkommen, dass Menschen so lange und so dicht beieinanderstehen und -sitzen wie im Fußballstadion.

Widerspruch in der Sendung und im Netz

Derzeit sind Spiele mit Fans ohnehin keine Option. Bund und Länder hatten kürzlich beschlossen, dass Großveranstaltungen mit Zuschauern noch bis mindestens zum 30. August verboten bleiben.

Lehmann plädierte dafür, die bisherigen Beschränkungen in der Corona-Krise weiter zu lockern: "Bisher war alles gut. Aber auf den Fußballsport bezogen glaube ich, wie auch in anderen Wirtschaftszweigen, dass man vielleicht den Fehler macht, zu sagen, wir halten es zu lange geschlossen. Dadurch geht extrem viel kaputt, jeder Tag kostet uns Milliarden." Zudem meinte Lehmann, "dass wir sowohl von Politikern als auch von Virologen nicht so genau Bescheid bekommen, wie es sich eigentlich um das ganze Virus verhält". Was genau er damit meinte, blieb jedoch unbeantwortet.

Viele Zuschauer kommentierten online, dass Lehmann eher nach Verschwörungstheoretiker klingen würde als nach jemandem, der ernsthaft zu dieser Diskussion beitragen könnte. So auch Sportkommentator Frank Buschmann, der schrieb: "Dass Jens Lehmann unwidersprochen eigenartige Ansichten und Theorien äußern darf, halte ich für sehr gefährlich."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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