Fußball

Ein Märchen von Shakespeare Leicester City zurück "im Land der Fantasie"

Unfuckingbelievable:  Schmeichels Kasper hat just einen Elfmeter gehalten.

Unfuckingbelievable: Schmeichels Kasper hat just einen Elfmeter gehalten.

(Foto: dpa)

Nach dem Coup gegen den FC Sevilla träumt das von Shakespeare wiederbelebte Leicester City von weiteren märchenhaften Taten in der Königsklasse des Fußballs. "Wir haben viele Leute Lügen gestraft, das Unmögliche möglich gemacht" Die Konkurrenz zittert.

Craig Shakespeare hatte Leicester City gerade erst ins "Land der Träume" geführt, da dachte der Erweckungskünstler schon an das nächste Märchen. "Wir wissen, dass einige sagenhafte Teams unter den letzten Acht sind, aber wir könnten die Überraschungsmannschaft sein", sagte der Trainer des englischen Fußballmeisters am Dienstagabend nach dem sensationellen Vorstoß ins Viertelfinale der Champions League.

Der eine heißt wie ein Dichter, der andere hat die Gans gestohlen. Doch Obacht: Keine Scherze mit Namen bitte!

Der eine heißt wie ein Dichter, der andere hat die Gans gestohlen. Doch Obacht: Keine Scherze mit Namen bitte!

(Foto: REUTERS)

Dort wartet zwar die europäische Elite um Rekordsieger Real Madrid, den FC Barcelona, den FC Bayern, Borussia Dortmund und Juventus Turin. Doch nach der Wiederbelebung durch Shakespeare und dem 2:0 (1:0) im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Sevilla hoffen sie auf den nächsten Coup. "Der Glaube ist zurück in Leicester, die Mentalität, niemals aufzugeben. Sie können weiter überraschen, haben gegen alle Teams eine Chance", sagte Torhüter-Legende Peter Shilton.

Das sieht vor der Auslosung am Freitag ab 12 Uhr in Nyon die Konkurrenz ähnlich. "Gegen wen ich nicht spielen will? Leicester", sagte Juves Torhüter Gianluigi Buffon nach dem souveränen Weiterkommen seiner Turiner gegen den FC Porto (2:0/1:0): "Sie sind eine gefährliche, leidenschaftliche Mannschaft, die Teams, die die Initiative ergreifen, Probleme bereiten können. Wir könnten nur verlieren."

"Claudio wird hier nie vergessen werden"

Das gilt gegen Leicester für alle Mannschaften. Dass die Füchse um Ex-Nationalspieler Robert Huth wieder gefürchtet werden, liegt in erster Linie an Shakespeare. Der 53-Jährige, seit 2008 im Verein, hat den Trainerjob vor drei Wochen von Claudio Ranieri übernommen und die Mannschaft zu dessen Underdog-Stil zurückgeführt. Der Lohn: drei Siege in drei Spielen. Am Dienstag sagte er aber, es sei das Verdienst Ranieris, dass Leicester überhaupt so weit gekommen ist: "Wir sind nur dank ihm hier. Claudio wird hier nie vergessen werden."

Ranieri war nach dem 1:2 im Hinspiel in Sevilla entlassen worden. In Leicester nun schossen Kapitän Wesley Morgan (27.) und Marc Albrighton (54.) die Blauen ins "Land der Träume", wie es der "Daily Star" formulierte. Sevillas Samir Nasri sah Gelb-Rot (74.), Steven N'Zonzi scheiterte mit einem Foulelfmeter an Torwart Kasper Schmeichel (80.). Dessen Vater Peter, einst Champions-League-Sieger mit Manchester United, jubelte auf der Tribüne des King Power Stadium mit. "Als wir Kasper am meisten gebraucht haben, war er da", sagte Shakespeare. Klub-Ikone Gary Lineker twitterte: "Kasper, wir lieben dich!"

Der gefeierte Held sah sich an die Großtaten des Meisterjahres erinnert. "Wir haben wieder mehr wie vergangene Saison gespielt, es war eine fantastische Nacht", sagte Schmeichel, "viele von uns sind einen weiten Weg gegangen, ich aus der vierten Liga - jetzt im Viertelfinale der Champions League zu sein ist unglaublich." Shilton sprach nach dem "größten Spiel für Leicester" von der "Kirsche auf der Torte", Kapitän Morgan meinte: "Wir haben viele Leute Lügen gestraft und erneut das Unmögliche möglich gemacht." Fortsetzung folgt? Leicester, schrieb die altehrwürdige "Times", "ist zurück im Land der Fantasie". Und dort ist bekanntlich alles möglich.

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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