CL-Heimauftakt gegen San Sebastian Leverkusen startet mit kniffligem Endspiel
02.10.2013, 14:31 Uhr
Mit Manchester war Leverkusen nicht auf Augenhöhe - gegen San Sebastian soll die Champions League so richtig beginnen.
(Foto: imago sportfotodienst)
Den Champions-League-Start gegen Manchester United hat Bayer Leverkusen verpatzt. Beim Heimauftakt gegen San Sebastian zählt für die Werkself deshalb nur ein Sieg. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung - und eine schlechte Einstimmung auf den Ligagipfel gegen die Bayern.
Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Boenisch - Bender (Can), Reinartz, Rolfes - Sam, Kießling, Son
San Sebastian: Bravo - Carlos Martinez, Mikel Gonzalez, Inigo Martinez, de la Bella - Bergara, Ruben Pardo - Castro, Vela, Griezmann - Seferovic
Sturmlauf durch die Liga, Stolperstart in der "Königsklasse": Dank des besten Bundesliga-Starts der Vereinsgeschichte geht Bayer Leverkusen selbstbewusst in sein erstes Champions-League-Heimspiel der Saison. Nach der 2:4-Ernüchterung bei Manchester United steht die Werkself gegen Real Sociedad San Sebastian (ab 20.45 Uhr im n-tv.de Liveticker) aber auch schon gehörig unter Druck. Eine erneute Niederlage würde den K.o. in der Gruppenphase sehr viel wahrscheinlicher machen als das Erreichen der K.o.-Runde - und vor dem Ligagipfel gegen den FC Bayern am Samstag die Stimmung verhageln.
Kapitän Simon Rolfes erwartet keinen spielerischen Befreiungsschlag, wie er Borussia Dortmund gegen Olymique Marseille gelungen war - sondern "ein hartumkämpftes Spiel", nicht mehr und nicht weniger: "Beide Clubs haben ihre Auftaktpartien verloren, dementsprechend wollen beide gewinnen." Sein Schlüssel zum Sieg: "Da müssen wir alle unsere Stärken einbringen und mit hohem Tempo spielen." In der Liga ist Leverkusen damit zu sechs Siegen in sieben Spielen gestürmt. In Manchester war die Werkself dennoch überfordert. Nun muss Bayer zeigen, dass die Mannschaft auch in der "Königsklasse" die knifflige Balance zwischen Mut und Übermut finden kann.
Dass der nächste Gegner aus der starken Primera Division kommt, darf keine Ausrede sein. "Es ist schließlich nicht der FC Barcelona", sagt Mittelfeldspieler Stefan Reinartz in Anspielung an die 1:7-Klatsche gegen die Katalanen im März 2012. Im Gegensatz zu Leverkusen hat der Gegner auch nicht jene Form konservieren können, die ihm die Champions-League-Teilnahme beschert hat. Während Leverkusen mit 18 von 21 möglichen Punkten das Spitzenduo mit Dortmund und Bayern jagt (jeweils 22 Zähler), liegt San Sebastian in der Primera Division als Tabellen-13. und mit nur einem Sieg schon 14 Punkte hinter Barca.
Sieben Punkte zum Weiterkommen
Gegen die Basken wird erstmals Michael Schade als neuer Geschäftsführer des Werksclubs auf der Tribüne der BayArena Platz nehmen. Die Rechnung des 60-Jährigen ist ganz einfach und einigermaßen optimistisch, er glaubt: "Wir brauchen in der Gruppenphase wohl zwei Siege und ein Remis, um weiterzukommen."
Real-Verteidiger Carlos Martínez, dessen Team zum Auftakt daheim mit 0:2 gegen Schachtjor Donezk verloren hatte, sieht San Sebastian in der Außenseiterrolle: "Bayer ist der Favorit. Wir stehen in Leverkusen vor einer komplizierten Aufgabe." Das sehen auch die Leverkusener so, die das Duell mit den seit sechs Pflichtspielen sieglosen Basken dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen wollen: "Spanische Mannschaften haben normalerweise gute Spieler und spielen schönen Fußball. Es wird nicht einfach", warnte Cheftrainer Sami Hyypiä: "Wenn wir in der Champions League weiterkommen wollen, müssen wir unsere Heimspiele gewinnen."
Rotation zahlt sich aus
Dank kluger und erfolgreicher Rotation ist Hyypiä mit den Kräften seiner Profis, die zuletzt trotz fünf Umbesetzungen in der Startelf 2:0 gegen Hannover 96 gewonnen hatten, sorgsam umgegangen. Schließlich steht zum Abschluss der "Woche der Wahrheit" am Samstag noch der Hit gegen Bayern München auf dem Plan. "Das Spiel steht bei uns ganz außen vor, die volle Konzentration gilt der Champions League", versicherte Rolfes. Bangen muss Bayer um den Einsatz von Lars Bender, der am Dienstag wegen einer Sprunggelenksverletzung nur individuell trainieren konnte. Wiedergenesen und im Kader sind wieder Gonzalo Castro und Jens Hegeler.
Mit dabei ist natürlich auch Torjäger Stefan Kießling. Zwei Tage vor der Kader-Nominierung wird er von Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne beobachtet. Durch die Verletzungen von Miroslav Klose und Mario Gomez waren zuletzt die nervigen Diskussionen um ein mögliches Comeback Kießlings nach mehr als drei Jahren wieder aufgeflammt. Gegen San Sebastian kann er sich auf höchster Ebene empfehlen.
Nötig hat sein Team zusätzlichen Antrieb nicht, betont Trainer Hyypiä: "Jeder weiß, wie wichtig dieses Spiel ist. Da braucht keiner eine Extra-Motivation."
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid