Pleite und Häme Lewandowski erlebt bitteres Clásico-Debüt
16.10.2022, 18:23 Uhr
Robert Lewandowski verlor das Duell der Starstürmer gegen Karim Benzema.
(Foto: IMAGO/Pressinphoto)
Robert Lewandowski wird seinen ersten Clásico in schlechter Erinnerung behalten: Gegen Real Madrid kassierte der Pole mit dem FC Barcelona nicht nur eine bittere Pleite, er muss sich nach einer vergebenen Großchance auch noch Häme gefallen lassen.
Der spanische Fußball-Meister Real Madrid hat mit einem verdienten Sieg im Cláciso gegen Erzrivale FC Barcelona die Tabellenführung in der spanischen Primera División erobert. Die Königlichen um Ex-Weltmeister Toni Kroos und den zunächst geschonten Nationalspieler Antonio Rüdiger setzten sich zu Hause mit 3:1 (2:0) gegen Barça und den Ex-Münchener Robert Lewandowski durch. Real hatte vor der Partie wegen der schlechteren Tordifferenz nur auf Rang zwei der Tabelle gelegen, zog mit dem Erfolg im direkten Duell aber an den Katalanen vorbei und hat nun drei Zähler Vorsprung.
Europas Fußballer des Jahres Karim Benzema brachte die Gastgeber früh in Führung (12. Minute). Der Franzose profitierte von einem Abpraller, nachdem Nationaltorwart Marc-André ter Stegen im Tor von Barcelona einen Schuss von Vinicius Junior zunächst noch parieren konnte. Fede Valverde erhöhte für den nächsten Champions-League-Gegner von RB Leipzig (35.), ein weiterer Benzema-Treffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt (53.).
Barça gelang erst kurz vor Schluss der Anschlusstreffer durch Ferran Torres (83.), den Lewandowski per Hacke vorbereitete. Der frühere Bundesliga-Profi hatte in seinem ersten Clásico in einigen Szenen Pech und hätte auch einen Elfmeter bekommen können. In den sieben Ligaspielen zuvor hatte Lewandowski neun Treffer erzielt.
Für Spott und Häme sorgte allerdings eine Szene in der 25. Minute: Verteidiger Raphinha bediente Lewandowski mit einer perfekten Hereingabe, doch der polnische Superstürmer schoss den Ball aus knapp zwei Metern über das Tor. Ein möglicher Treffer hätte wegen einer Abseitsstellung wohl aber ohnehin nicht gezählt. Englands Fußball-Legende Gary Lineker kommentierte die Szene auf Twitter mit einem "Und er ist doch ein Mensch" milde.
Ärger über den Schiedsrichter
Die Entscheidung zugunsten der Gastgeber fiel dann in der Nachspielzeit durch einen verwandelten Foulelfmeter des Brasilianers Rodrygo (90.+1). Der Madrider Trainer Carlo Ancelotti verzichtete bis zur 88. Minute auf Rüdiger, der in seinem ersten Clásico mit einer Gesichtsmaske spielte. Der 29-Jährige hatte sich zuletzt beim 1:1 in der Königsklasse gegen Schachtjor Donezk eine blutende Platzwunde am Kopf zugezogen und musste anschließend in der Kabine genäht werden.
Barcelonas Präsident Joan Laporta war nach dem Schlusspfiff von der Präsidentenloge in die Schiedsrichterkabine gestürmt, um sich Schiedsrichter José María Sánchez Martínez zu beschweren. Wie "As" berichtet, ist im Spielbericht vermerkt: "Nach dem Spiel, als sich die Offiziellen in der Umkleidekabine befanden, kam der Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta Estruch, in die Kabine und bat wiederholt um Erklärungen zu bestimmten Situationen während des Spiels. Daraufhin wurde er aufgefordert, die Kabine der Offiziellen zu verlassen, ohne dass es zu weiteren Zwischenfällen kam."
Quelle: ntv.de, ter/dpa