Tauziehen um Dortmunds Top-Stürmer Lewandowski verteilt Visitenkarten
02.11.2013, 12:52 Uhr
Knüpft nahtlos an die beiden letzten überragenden Saisons an: Robert Lewandowski.
(Foto: imago sportfotodienst)
Spätestens nach seinem lupenreinen Hattrick gegen den VfB Stuttgart verbietet sich die Frage, ob er in seiner letzten Saison mit dem BVB topmotiviert ist. Das Tauziehen um Robert Lewandowski geht jetzt richtig los - nur ein Team hat plötzlich kein Interesse mehr.
Was hatten die so genannten Experten vor wenigen Woche noch ihre Zweifel, wenn es um Lewandowski ging: Wie wirkt sich das Transfer-Theater auf den Stürmer aus? Ist er überhaupt noch motiviert, wenn er doch sowieso bald in anderen Farben aufläuft? Und wie reagieren die Fans auf die Ankündigung, dass ihr einstiger Liebling nach der Saison den Abflug macht? Antworten auf a ll die Fragen hatte Lewandowski schon in den vergangenen Wochen gegeben, doch gestern Abend folgte dann eine Gala, die auch den letzten Kritiker verstummen ließ.
Mit drei Toren innerhalb von 18 Minuten avancierte der Nationalspieler beim 6:1-Kantersieg über den VfB zum Man of the Match. "Das war ein sehr schönes Spiel mit vielen Toren. Wir sind sehr zufrieden. Wir haben das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Lewandowski, der nahtlos an seinen ohnehin schon überragenden Spielzeiten der letzten Jahre anknüpft. Mit neun Treffern aus elf Spielen führt er die Torschützenliste in der Bundesliga an. Nimmt man die ersten zwölf Spieltage und die letzten beiden Saisons zusammen, kommt Lewandowski auf eine Torquote von 0,71 - besser geht es kaum.
Die vor einigen Monaten noch stänkernden Fans sind längst schon wieder versöhnt. Sie feiern ihren Stürmer, den sie ob des bevorstehenden Wechsels zu den Bayern zu Saisonbeginn noch ausgepfiffen hatten. Das schien legitim, schließlich setzte Lewandowski alle Hebel in Bewegung, um den Verein trotz seines bis 2014 laufenden Vertrags schon zu verlassen. Es folgte ein Machtwort von Watzke, der einen vorzeitigen Abschied verbot und den 25-Jährigen mit einer deutlichen Gehaltserhöhung ruhig stellte. Damit darf Lewandowski nach der Saison ablösefrei gehen - aber wohin führt die Reise?
United: Lewandowski passt nicht ins Team
Dass die Bayern das Rennen machen, ist nicht mehr in Stein gemeißelt. "Ich werde in der Lage sein, im Januar einen Vertrag zu unterschreiben, aber ich habe nie gesagt, dass ich das bei den Bayern machen werde", wurde Lewandowski erst kürzlich zitiert. Dass das in englischen Blättern zu lesen war, ist kein Zufall. Der Angreifer träumt von einem Engagement in der Premier League und hätte wohl auch in England die Qual der Wahl - nun ja, jetzt nicht mehr.
Denn trotz der überragenden Leistungen in den letzten Wochen hat Manchester United offenbar das Interesse an einer Verpflichtung verloren. "Lewandowski stand auf der Liste, aber der neue Trainer (David Moyes) kann nicht erkennen, wie er noch ins Team passen sollte. Andere Positionen müssen dringender verstärkt werden", sagte ein Vereinsvertreter dem 'Daily Star'.
Damit steigen zum einen die Chancen der Bayern, zum anderen aber auch die der englischen Top-Clubs. Mit Manchester City, dem FC Chelsea und auch dem FC Arsenal sind weiterhin drei Vereine aus der Premier League interessiert. Seine nächste Visitenkarte kann Lewandowski schon am Mittwoch abgeben, wenn es in der Champions League gegen die 'Gunners' geht - eine Partie, die Lewandowski gestern nach Abpfiff sofort im Kopf hatte: "Nun konzentrieren wir uns auf die Aufgabe gegen Arsenal, gegen die wir auch drei Punkte holen wollen" - und er mal wieder Werbung in eigener Sache betreiben kann.
Quelle: ntv.de, sport.de