Fußball

Vollgas statt Urlaub Löw mahnt seine Spieler

Ein Fußball-Bundestrainer hat's nicht leicht: Unmittelbar nach einer langen Saison muss er seine Spieler noch einmal zur Höchstleistung bringen. Zwei EM-Qualifikationsspiele stehen für das DFB noch an - beide auswärts. Am Sonntag testet Löw seine Mannen gegen das starke Team aus Uruguay.

Joachim Löw fordert vollen Einsatz.

Joachim Löw fordert vollen Einsatz.

(Foto: dpa)

Joachim Löw will trotz der unglücklichen Terminierung der EM-Qualifikationsspiele zum Saisonausklang noch einmal höchste Motivation von seinen Spielern verlangen. Wer im kommenden Jahr in Polen und der Ukraine Fußball-Europameister werden wolle, müsse auch die lästige Qualifikations-Pflicht in Kauf nehmen und dafür zwei Wochen nach dem Bundesliga-Finale den Motor ein letztes Mal hochfahren, sagte der Coach.

"Das ist auch der Preis als Nationalspieler, dass ich solche Spiele wie jetzt habe, um dann bei großen Turnieren dabei sein zu können und ganz Großes zu erreichen", sagte Löw zu den EM-Qualifikationsspielen am 3. Juni in Wien gegen Österreich sowie vier Tage später in Aserbaidschan. Erst nach der Rückkehr aus dem fernen Baku am 8. Juni beginnen für die noch 21 Nationalspieler, die an diesem Freitag in Frankfurt am Main zusammenkommen, die ersehnten Ferien.

Der 51-jährige Coach weiß, dass das Unterfangen gerade mental nicht leicht wird. "Wichtig ist, dass wir die Spannung wieder aufbauen. Die Spieler hatten ja einige Tage Pause", erläuterte er vor der Zusammenkunft. Um schnell wieder in Schwung zu kommen, hat der DFB noch das Test-Länderspiel am Sonntagabend in Sinsheim gegen Uruguay vereinbart.

Als besonderes Motivationsmittel soll die Aussicht dienen, das Ticket zur EM-Endrunde 2012 womöglich frühzeitig als Gruppenerster zu lösen. "Wir können jetzt mit zwei Spielen die Tür zur EM ganz weit aufmachen", betonte Löw. Den Spielern hatte er für die freien Tage "ein individuelles Programm" verordnet. "Von der körperlichen Fitness geht in zehn Tagen nicht so viel verloren."

Nachnominierung für das Mittelfeld?

Löw grübelte noch darüber, ob er nach den Absagen von Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger (Zehenbruch) und dem jungen Dortmunder Meisterspieler Sven Bender (Knie-Operation) den Engpass im defensiven Mittelfeld noch mit einer Nachnominierung schließen möchte. "Der Ausfall von Schweinsteiger ist natürlich nicht so leicht zu verkraften, da er eine Stütze unseres Teams ist", erläuterte Löw.

Marco Reus sagt diesmal zu.

Marco Reus sagt diesmal zu.

(Foto: dpa)

Zudem steht ein großes Fragezeichen hinter Sami Khedira, der nach einer schweren Muskelverletzung gerade erst wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. "Einige haben kleine Probleme, Blessuren, Müdigkeit nach einer langen Saison. Denen hat die einwöchige Pause gut getan, vor allem vom Kopf her", glaubt Löw. "Ich denke schon, dass alle in der Lage sind, noch einmal alles aus sich herauszuholen."

Grünes Licht kam vom angeschlagenen Marco Reus. Der "Retter" von Borussia Mönchengladbach, der in der Bundesliga-Relegation das Tor zum 1:1 am Mittwochabend gegen den VfL Bochum erzielt hatte, will trotz muskulärer Probleme unbedingt erstmals im Elitekreis dabei sein. "Das klappt auf jeden Fall", sagte der Neuling hochmotiviert.

Deutschland hat in der EM-Ausscheidung nach fünf Spielen den Gruppensieg vor Augen. "Mit 15 Punkten haben wir eine glänzende Ausgangsposition", betonte Löw: "Wir wissen aber auch, wenn wir drei oder vier Punkte abgeben würden, sind die anderen in Lauerstellung. Die Türkei, Belgien und Österreich haben noch ihre Chance."

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Jens Mende, dpa

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