Kapitän Ballack nicht im DFB-Kader Löw setzt auf Reus und Rolfes
12.05.2011, 15:07 Uhr
Marco Reus
(Foto: dpa)
Der FC Bayern will ihn angeblich verpflichten, Bundestrainer Joachim Löw ihn endlich einmal im Nationaltrikot testen. Nach zwei gescheiterten Versuchen steht Gladbachs Marco Reus nun zum dritten Mal im DFB-Kader. Weiter verzichtbar ist Kapitän Michael Ballack, dafür kehrt ein Teamkollege von ihm zurück.
Bundestrainer Joachim Löw verzichtet auch zum Saisonabschluss wie erwartet auf Kapitän Michael Ballack. Der 34-Jährige fehlt trotz zuletzt ansteigender Form im 23-köpfigen Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für das Länderspiel gegen Uruguay (29. Mai) sowie die EM-Qualifikationsspiele in Österreich (3. Juni) und Aserbaidschan (7. Juni). Dafür darf sich der Gladbacher Marco Reus Hoffnungen auf sein Debüt beim WM-Dritten machen. Löw berief den 21 Jahre alten Mittelfeldspieler zum dritten Mal. Die beiden Male zuvor hatte der Gladbacher wegen Verletzungen jeweils absagen müssen.
Trotz Verletzung nominierte Löw auch Sami Khedira von Real Madrid, der wegen eines Muskelbündelrisses schon längere Zeit ausfällt. Simon Rolfes von Bayer Leverkusen kehrt zurück, dafür fallen die angeschlagenen Abwehrspieler Per Mertesacker und Jerome Boateng aus.
Ballack fehlt
Ballack bestritt bislang 98 Länderspiele, sein letztes im März 2010 gegen Argentinien (0:1). Seit der WM im vergangenen Jahr wird der Leverkusener bei der Nationalmannschaft von Philipp Lahm als Kapitän vertreten. Auf Ballacks Position im zentralen defensiven Mittelfeld gelten seit der WM Bastian Schweinsteiger von Bayern München und Khedira als gesetzt.
Zum weiteren Verzicht auf den 34 Jahre alten Ballack, der noch immer offiziell Kapitän des DFB-Teams ist, gab es von Löw keine Details. In einer schriftlichen Erklärung teilte der Bundestrainer lediglich mit: "Michael wird für die kommenden drei Länderspiele nicht nominiert. Die Entscheidung ist mit ihm besprochen." Er habe in den vergangenen Wochen ständig mit Ballack in Kontakt gestanden, "unter anderem haben wir uns Ende März persönlich getroffen", informierte Löw. Das Gespräch war bisher geheim gehalten worden.
Bayern-Block steht
In Lahm, Schweinsteiger, Holger Badstuber, Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Mario Gomez und Miroslav Klose stellt Rekordmeister Bayern München trotz des unbefriedigenden Saisonverlaufs die meisten Spieler im Kader. Vom deutschen Meister Borussia Dortmund wurden in Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Mario Götze und Sven Bender vier Akteure berücksichtigt. Neben 20 Feldspielern nominierte Löw in Manuel Neuer, Rene Adler und Tim Wiese drei Torhüter.
Die DFB-Auswahl trifft sich zur Vorbereitung am 26. Mai in Frankfurt/Main. Das deutsche Team hat in der EM-Qualifikation bisher alle fünf Spiele gewonnen und liegt in der Gruppe A fünf Zähler vor Belgien, das allerdings schon eine Partie mehr aufweist. Dritter ist die Türkei mit neun Punkten aus fünf Spielen vor Österreich (sieben Punkte/fünf Spiele).
Das deutsche Aufgebot:
Tor: René Adler (Bayer Leverkusen), Manuel Neuer (FC Schalke 04), Tim Wiese (Werder Bremen)
Abwehr: Dennis Aogo (Hamburger SV), Holger Badstuber (Bayern München), Arne Friedrich (VfL Wolfsburg), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Philipp Lahm (Bayern München), Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund), Christian Träsch (VfB Stuttgart)
Mittelfeld: Sven Bender (Borussia Dortmund), Mario Götze (Borussia Dortmund), Sami Khedira (Real Madrid), Toni Kroos (Bayern München), Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (Real Madrid), Lukas Podolski (1. FC Köln), Marco Reus (Bor. Mönchengladbach), Simon Rolfes (Bayer Leverkusen), André Schürrle (FSV Mainz 05), Bastian Schweinsteiger (Bayern München)
Angriff: Mario Gomez (Bayern München), Miroslav Klose (Bayern München)
Quelle: ntv.de, dpa/sid