"Wenn man so ausscheidet wie Holland ..." Löw verlängert Vertrag "nicht blauäugig"
13.10.2013, 13:35 Uhr
Bundestrainer Joachim Löw erwartet keinen unkündbaren Rentenvertrag.
(Foto: REUTERS)
Er bleibt und unterschreibt, das hat Fußball-Bundestrainer Joachim Löw klargemacht. Aber er bleibt nicht in jedem Fall. Bei einer blamablen WM-Endrunde in Brasilien würde Löw die nötigen Konsequenzen ziehen und die Trainerbank räumen.
Bundestrainer Joachim Löw wird seinen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in den nächsten Tagen unterschreiben - im Falle eines frühen Ausscheidens bei der WM in Brasilien aber mit ziemlicher Sicherheit zurücktreten. "Ich werde in der kommenden Woche noch mal ein Gespräch mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Generalsekretär Helmut Sandrock führen. Es kann sein, dass wir uns bis zum DFB-Bundestag am 24. Oktober geeinigt haben", sagte Löw der "Bild am Sonntag".
Dem Kölner "Sonntags-Express" erklärte er aber auch: "Wenn man so ausscheidet wie Holland bei der letzten EM und nach der Vorrunde ohne Sieg nach Hause fährt, dann sind wir uns wohl alle im Klaren darüber, dass es dann eine Veränderung geben muss - von meiner Seite aus und von der Verbandsseite. Da sind wir nicht blauäugig."

Wenn er über die WM 2014 hinaus bleibt, braucht Löw sehr wahrscheinlich einen neuen Assistenten.
(Foto: imago sportfotodienst)
Derzeit denke er aber "an solche Dinge nicht". Zunächst einmal sei er "grundsätzlich bereit". Ein entscheidender Punkt in den Verhandlungen ist auch die Zukunft von Löws Assistenten. "Es geht in dem Gespräch ja nicht nur um den Vertrag, sondern auch noch mal um Hansi Flick", erläuterte Löw: "Um die Thematik Sportdirektor, die Frage, wie geht es weiter mit den Assistenztrainern."
Klar ist, dass die Vertragsgespräche trotz der gesicherten Qualifikation noch auf Eis liegen und erst nach dem Schweden-Spiel (Dienstag, 20.45 Uhr/ZDF) intensiviert werden. "Ich habe immer gesagt, dass wir über dieses Thema nach der Qualifikations-Runde sprechen. Und die ist noch nicht zu Ende", sagte Löw am Freitag nach dem 3:0 (1:0) der DFB-Auswahl in Köln gegen Irland: "Wir haben ja bereits einige Eckdaten abgeklärt, von daher sehe ich kein Probleme. Bis zum Schweden-Spiel tut sich nichts, dann werden wir mit dem Präsidenten und dem Generalsekretär reden."
Flick wird erst nach der WM befördert
Der 53-Jährige, der 2006 seinen ehemaligen Chef Jürgen Klinsmann als Bundestrainer beerbt hatte, soll ebenso wie Torwart-Trainer Andreas Köpke (51) und Teammanager Oliver Bierhoff (45) bis 2016 verlängern. Löws bisheriger Co-Trainer Flick (48) wird aller Voraussicht nach im Anschluss an die WM neuer Sportdirektor des DFB, sodass sich Löw einen neuen Assistenten suchen muss. Nach dem Bundestrainer stellte aber auch Bierhoff noch einmal klar, dass ein früheres Aufrücken Flicks ausgeschlossen ist.
"Es ist wichtig, dass er für die WM 100-prozentig für uns zur Verfügung steht. Er ist eine unglaublich wichtige Person in unserem Stab", betonte der Teammanager: "Den Fulltime-Job eines Sportdirektors kann er bis zur WM sicher nicht ausfüllen." Grundsätzlich sei Flick aber "als Sportdirektor prädestiniert. Wenn er geht, ist es ein Gewinn für den Fußball und den DFB und ein Verlust für uns". Spätestens bis zum DFB-Bundestag am 24./25. Oktober in Nürnberg sollen alle Personalfragen geklärt sein, wie Generalsekretär Helmut Sandrock bestätigte.
Quelle: ntv.de, sid