Fußball

DFB-Elf vor Stresstest gegen giftige Österreicher Löw verspricht den Sieg, Müller will Adrenalin

Joachim Löw

Joachim Löw

(Foto: dpa)

Ein Sieg soll's schon sein, wenn die deutsche Fußball-Nationalelf in der WM-Qualifikation gegen Österreich spielt. Bundestrainer Joachim Löw plagt in München aber vor allem die leidige Sache mit den Gegentoren. Thomas Müller wünscht sich ohnehin keine Gala, sondern Hochspannung.

Im Prinzip ist die Messe gelesen. Vor dem Qualifikationsspiel heute in München vor 68.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion gegen Österreich (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) hat Bundestrainer Joachim versprochen, die deutsche Fußball-Nationalelf werde auf jeden Fall mehr Tore schießen als der Gegner, der auf Platz zwei hinter Tabellenführer Deutschland in dieser Gruppe C spekuliert. Was soll da noch schiefgehen gegen den benachbarten Außenseiter auf dem Weg zur Weltmeisterschaft, die in gut neun Monaten in Brasilien beginnt?

Deutschland - Österreich, 20.45 Uhr
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Neuer - Lahm, Boateng, Hummels, Schmelzer - Khedira, Kroos - Müller, Özil, Reus - Klose
Almer - Garics, Dragovic, Pogatetz, Fuchs - Kavlak, Alaba - Harnik, Junuzovic, Arnautovic - Weimann
Schiedsrichter: Mazic (Serbien)

Nun, zum einen könnten die vom Schweizer Marcel Koller trainierten Österreicher in diesem kleinen Klassiker etwas dagegen haben. Der versprach nämlich: "Wir werden sehr, sehr giftig sein." Und zum anderen verdichten sich die Anzeichen, dass beispielsweise ein 4:3 auch nicht im Löw’schen Sinne wäre. Schließlich ist Fußball-Deutschland in heller Aufregung, nachdem die wichtigste Mannschaft des Landes in der vergangen drei Testspielen gegen Paraguay (3:3), die USA (3:4) und Ecuador (4:2) insgesamt neun Gegentore kassiert hat. Heute wird’s ernst, die Partie ist ein echter Stresstest. Aber auch hier hat Löw ein Versprechen parat: "Es wird, was die Defensive angeht, eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz stehen."

Die Sache mit der Balance

Damit auch alle verstehen, worum es geht, hat der der Bundestrainer viel mit seinen Spielern gesprochen und geübt, wie sie endlich die Balance zwischen den allseits anerkannten Spektakel in der Offensive und der notwendigen Sicherheit in der Defensive finden. Also solide verteidigen ohne sich im eigenen Strafraum zu verschanzen. Eine auf Konter ausgelegte Taktik schließt Joachim Löw, der Mann, der die Offensive liebt, nicht nur gegen Österreich kategorisch aus.

"Die ganze Mannschaft ist gefordert. Die Abwehr muss nach vorne kommen, das Mittelfeld aggressiv agieren, die Stürmer früh attackieren." Allerdings wird der Münchner Bastian Schweinsteiger dabei nicht helfen können, der ausnahmsweise vor einem Pflichtspiel verletzt ist, nachdem er zuletzt regelmäßig bei Freundschaftspartien gefehlt hatte.

Auf mich! Philipp Lahm hat bei seinem 100. Länderspiel Grund zum Anstoßen.

Auf mich! Philipp Lahm hat bei seinem 100. Länderspiel Grund zum Anstoßen.

(Foto: dpa)

Weil auch der Dortmunder Ilkay Gündogan passen muss und zudem der Leverkusener Lars Bender nun auch ausfällt, wird wohl Toni Kroos vom FC Bayern die freie Stelle auf der Doppelsechs neben Sami Khedira von Real Madrid bekommen. In der Viererabwehrkette werden Dortmunds Mats Hummels und der Münchner Jérome Boateng verteidigen, links Marcel Schmelzer vom BVB und rechts Philipp Lahm, der sich in seiner Münchner Arena über ein Jubiläum freuen darf. Der Kapitän gab aber wie immer ganz den fokussierten Sportsmann: "Wichtig ist, dass wir gewinnen. Mein 100. Länderspiel ist eine schöne Nebensache."

"Am meisten Spaß machen 1:0-Siege"

Im offensiven Mittelfeld besetzt Mesut Özil, der bekanntermaßen nun für den FC Arsenal spielt, die Zentrale, rechts stürmt der Münchner Thomas Müller, links der Dortmunder Marco Reus und ganz vorne der ewige Miroslav Klose von Lazio Rom. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass er immer noch 67 Tore für die Nationalmannschaft erzielt hat und folglich auch heute Abend zur Debatte steht, dass er den einen Treffer erzielt, der ihn auf eine Stufe mit Rekordhalter Gerd Müller stellen würde. Versprochen hat er aber nichts. Im Gegensatz zu Assistenztrainer Hansi Flick, der seinem Chef nacheiferte und versprach: "Jeder einzelne Spieler wird bis in die Haarspitzen motiviert sein." Klingt spannend.

Interessanter war da die These, die Thomas Müller aufstellte: "Am meisten Spaß machen 1:0-Siege. Haben Sie schon mal ein 1:0 über 80 Minuten verteidigt? Da ist bis zur letzten Minute Adrenalin drin. Wenn man nach 50 Minuten 5:0 führt, kann man nachher sagen, das war eine Gala. Aber auf dem Platz macht die letzte halbe Stunde keinen Spaß mehr." Fazit: "Die Verteidigung ist immer am wichtigsten." Was soll da noch schiefgehen?

Quelle: ntv.de

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