"Unmenschliches" WM-Finale Löw zweifelte an Schweinsteigers Fitness
19.07.2014, 13:43 Uhr
Bastian Schweinsteiger blieb im WM-Finale nie lange am Boden und spielte durch.
(Foto: dpa)
"Unbändige Willenskraft" attestiert Bundestrainer Joachim Löw der deutschen Weltmeistermannschaft und hebt besonders Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger hervor. Vor dem Anpfiff sei er "unruhig" gewesen und, je länger das Finale andauerte, auch zweifelnd.
Bundestrainer Joachim Löw hat rund eine Woche nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien noch einmal die Leistungen von Kapitän Philipp Lahm sowie Mittelfeldchef Bastian Schweinsteiger hervorgehoben. "Philipp ist ein Musterprofi, der alles dem Erfolg unterordnet. Dank seiner Spielintelligenz und Vielseitigkeit spielt er seit Jahren auf absolutem Top-Niveau", sagte Löw der "Bild"-Zeitung. Mit dem Gewinn des WM-Titels habe Lahm diese Laufbahn nun gekrönt.
Der Abwehr- und Mittelfeldspieler hatte nach rund zehn Jahren seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft angekündigt. Der 30-Jährige gab an, sich auf seine Karriere beim FC Bayern München konzentrieren zu wollen.
Fragezeichen an der Seitenlinie
Löw sprach von einer "unbändigen Willenskraft", mit der die ganze Mannschaft im Finale von Rio de Janeiro aufgetreten sei. Allerdings blieben gegen Argentinien insbesondere in Bezug auf Bastian Schweinsteiger auch Zweifel auf der deutschen Trainerbank nicht aus: "Ich habe mich in der zweiten Halbzeit manchmal selbst gefragt: Kann Basti, der ja auch einige Zeit verletzt war, dieses unmenschliche Tempo und diese Intensität durchhalten? Ich war mir selbst nicht sicher."
Löw lobte Schweinsteigers "unglaubliche Präsenz" und fragte sich an der Seitenlinie seinen Aussagen zufolge mitunter, ob sein Mittelfeldlenker "überhaupt nochmal aufstehen kann", da er immer wieder gefoult worden sei. Der 29-Jährige hatte im Endspiel nach einem Ellbogenschlag unter anderem eine blutende Wunde unter dem rechten Auge erlitten. Das Foul des Übeltäters Agüero war nicht geahndet worden. Der argentinische Stürmer war zu diesem Zeitpunkt bereits mit Gelb verwarnt.
Nervös sei Löw nur kurz vor Anpfiff für einen Moment gewesen, sagte er. Die Mannschaftsärzte signalisierten zu diesem Zeitpunkt, dass ein Einsatz Sami Khediras nicht infrage komme. Allerdings sei er von der Qualität des Gladbachers Christoph Kramer überzeugt gewesen, der dann für den von Mittelfeldmotor von Real Madrid auflief.
Quelle: ntv.de, rpe