Mit Roter Stern beim FC Bayern Löws Hoffnung Marin findet das Glück
18.09.2019, 17:05 Uhr
Marko Marin scheint in Belgrad endlich eine sportliche Heimat gefunden zu haben.
(Foto: imago images / Xinhua)
Als Supertalent gepriesen gerät er fast in Vergessenheit. Mit 30 Jahren ist Marko Marin der Schlüsselspieler beim Gegner des FC Bayern in der Champions League. Der Ex-Nationalspieler genießt die Gegenwart, Roter Stern Belgrad zehrt derweil auch von der Erinnerung an ein großes Spiel - gegen die Münchner.
Marko Marin freut sich, sehr sogar. "Es ist schön, mal wieder in einem deutschen Stadion zu spielen, dann noch gegen den FC Bayern", sagte der Schlüsselspieler von Roter Stern Belgrad aus Serbien. Mit seiner Fußballmannschaft gastiert er an diesem Mittwoch (ab 21 Uhr beim Bezahlsender Sky und im Liveticker auf n-tv.de) zum ersten Gruppenspiel der Champions League in München. "Ich freue mich auch auf meine ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Manuel Neuer, Jérôme Boateng und Thomas Müller."
Ja, dieser Marko Marin hat mal für die DFB-Elf gespielt. 2009 wurde er mit Neuer und Boateng U21-Europameister, eine glorreiche Weltmeisterkarriere wie den früheren Weggefährten war dem Dribbelkünstler aber nicht vergönnt. Dabei galt Marin, der mit Borussia Mönchengladbach sogar noch zu Mehmet-Scholl-Zeiten gegen den deutschen Rekordmeister spielte, als Supertalent. Zwischen 2008 und 2010 brachte er es in jungen Jahren schon auf 16 Länderspiele (1 Tor) für die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw. Er war auch beim mitreißenden WM-Auftritt 2010 in Südafrika dabei.
Doch die glanzvolle Karriere wurde es dann doch nicht. Der Wechsel 2012 von Werder Bremen zum FC Chelsea und einige Verletzungen brachten den inzwischen 30-Jährigen aus dem Tritt. Der im großen Rummel einst schon übertrieben mit Lionel Messi verglichene Marin musste sich auf eine rastlose Reise durch Europa begeben. FC Sevilla, AC Florenz, RSC Anderlecht, Trabzonspor, Olympiakos Piräus und jetzt eben Belgrad lauteten die Stationen des Offensivspielers quer durch Europa. Richtig sesshaft wurde er nicht.
"Bereit für die Bayern"
In nur einem Jahr ist er aber nun zum wichtigsten Spieler des serbischen Rekordmeisters geworden. Marin gilt für die Chefs längst als "unverkäuflich". In 40 Partien erzielte er acht Treffer und legte 17 Mal für einen Kollegen auf. "Roter Stern ist der Klub, den ich liebe", sagte der in Bosnien geborene Marin kürzlich der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sein Vater, der mit der Familie und dem zweijährigen Sohn Marko einst nach Frankfurt kam, soll schon immer ein großer Fan von Roter Stern gewesen sein.
Wie wichtig Marin für die Mannschaft von Trainer Vladan Milojevic ist, zeigte sich am Wochenende, als der Kapitän fehlte. Ohne ihn rannte Roter Stern lange einem Rückstand gegen Aufsteiger FK Indjija hinterher, ehe Milan Pavkov das Spiel mit zwei Toren spät drehte. "Eine gefährliche Abhängigkeit von Marins Anwesenheit", stellte das Sportportal Mozzartsport.com fest.
Nach seiner Verletzung in der Königsklassen-Qualifikation meldete sich Marin für das Spiel in München fit: "Ich fühle mich gut und bin bereit für Bayern." Nur zu gerne würde der frühere Europa-League-Sieger Marin mit Roter Stern mit einem starken Auftritt an eine große Stunde gegen den FC Bayern erinnern. Im Halbfinale des Landesmeister-Cups gewann Roter Stern 1991 gegen die Münchner und holte danach auch den Titel. "Aber über das Halbfinale gegen die Bayern wird heute noch mehr gesprochen als über das Finale", sagte Marin bei "t-online.de".
Quelle: ntv.de, Christian Kunz und Klaus Bergmann, dpa