Fußball

Nach schwerer KrankheitLudwig "Luggi" Müller ist tot

25.06.2021, 14:47 Uhr
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Ludwig "Luggi" Müller bei seinem ersten Länderspiel, 1965 in Freiburg gegen England. (Foto: imago sportfotodienst)

"Zehn von Luggis Sorte müssten wir haben", würdigte ihn einst sein Trainer. Nun ist Ludwig "Luggi" Müller, ehemaliger Fußballprofi und Nationalspieler gestorben. Mit dem 1. FC Nürnberg und Borussia Mönchengladbach gewann er dreimal die Meisterschaft. Müller wurde 79 Jahre alt.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Ludwig "Luggi" Müller ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Sohn Martin. Der dreimalige Deutsche Meister ist nach einer schweren Krankheit im unterfränkischen Haßfurt verstorben.

Müller hatte in den ersten Jahren nach der Gründung der Bundesliga mit dem 1. FC Nürnberg (1968) und zweimal Borussia Mönchengladbach (1970, 1971) die Schale geholt. 1968 und 1969 bestritt er insgesamt sechs Länderspiele für die Auswahl des DFB. In der Bundesliga war er außerdem noch für Hertha BSC aktiv - der Abwehrspieler bestritt 314 Partien im deutschen Oberhaus. Dazu kamen neun Spiele mit dem "Club" und Gladbach im Europapokal der Landesmeister.

"Hart gegen sich und den Gegner"

Geboren am 25. August 1941 in Haßfurt, wuchs Müller auf als "Straßenfußballer. Da gab es ja nichts anderes", wie er einmal dem "Fränkischen Tag" sagte. Nach der Jugendzeit bei seinem Heimatverein 1. FC Haßfurt ging er nach Nürnberg. "Ich bin von einem Amateurverein gekommen und habe beim damaligen Rekordmeister gleich in der ersten Mannschaft gespielt", erzählte er 2018 der "Main Post". "Ich bin deutscher Meister geworden, das hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können. Und ich wurde Nationalspieler. Da darf man auch ein bisschen stolz sein."

Der damalige Nürnberger Meistertrainer und 2006 verstorbene Max Merkel würdigte seinen Lieblingsspieler Müller einmal so: "Zehn von Luggis Sorte müssten wir haben: hart gegen sich und den Gegner. Der ist aus dem richtigen Holz geschnitzt - da zittern die anderen schon, wenn sie nur hören, dass sie gegen den Luggi spielen müssen." Nach fünf Jahren beim "Club" war er je drei Saisons für Gladbach und Hertha im Einsatz - bei den Berlinern wurde der als kompromissloser Verteidiger gefürchtete Müller später sogar in die Jahrhundert-Elf gewählt.

Nach seiner Profizeit kehrte er nach Haßfurt zurück, wo er noch lange als Trainer oder Spielertrainer aktiv war. Zudem betrieb er zusammen mit seiner Frau Margot ein Bekleidungsgeschäft. Mit früheren Weggefährten wie Franz Beckenbauer und Uwe Seeler blieb Müller - unter anderem über eine gemeinsame Golfgruppe - in Kontakt.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa

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