Fußball

Es rappelt in der Puppenkiste Luhukay will Augsburg verlassen

Vor dem Rücktritt: Jos Luhukay, FC Augsburg.

Vor dem Rücktritt: Jos Luhukay, FC Augsburg.

(Foto: dapd)

Trainer Jos Luhukay verlässt zum Saisonende laut Medienbericht den Fußball-Bundesligisten FC Augsburg. Der Niederländer werde seinen Rücktritt trotz gültigen Vertrags bis 2013 in den kommenden Tagen bekanntgeben. Der Verein lässt verlauten, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Am vergangenen Wochenende feierten sie noch ausgelassen den Klassenerhalt, nun bricht die heile Welt des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg anscheinend auseinander. Nach Manager Andreas Rettig wird nun wohl auch Erfolgstrainer Jos Luhukay den FCA trotz eines bis 2013 laufenden Vertrags am Saisonende verlassen. Dies berichteten Medien übereinstimmend.

Markus Weinzierl, Coach des Drittligisten Jahn Regensburg, soll ab Sommer übernehmen. Gehandelt werden auch Arie van Lent vom Drittligisten Kickers Offenbach und Ralph Hasenhüttl, Aufsteiger mit dem VfR Aalen in die zweite Liga. Grund für den Rücktritt des Niederländers Luhukay sollen ausstehende Vertragsverlängerungen mit den Co-Trainern Rob Reekers und Markus Gellhaus sowie mit Torwarttrainer Zdenko Miletic sein. Zudem soll Rettigs Nachfolger Manfred Paula geplante Transfers nicht mit Luhukay besprochen haben. Laut "Sport Bild" ist das Verhältnis von Luhukay zum Vereinsboss Walther Seinsch belastet.

Vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag ab 15.30 Uhr gegen den Hamburger SV blockten alle Seiten jedoch noch ab. Doch selbst Luhukay war nicht bereit, die Spekulationen um seine Person aus der Welt zu schaffen. Man befinde sich in Gesprächen, sagte er nur lapidar und ergänzte: "Ich habe keinerlei Kontakt zu anderen Vereinen." Rettig, der schon vor Monaten seinen Rückzug beim FCA öffentlich gemacht hatte, sprach von einer "unglücklichen Situation". Die Mannschaft solle spätestens am Sonntag informiert werden, bevor sie sich in den Urlaub verabschiedet.

Löw spricht von einer "großen Leistung"

Auch Klubsprecher Dominik Schmitz kündigte an: "Der Verein und der Trainer sind in Gesprächen. Wir beteiligen uns ansonsten nicht an Gerüchten, bei keinem Verantwortlichen im Verein hat sich etwas an der außerordentlichen Wertschätzung für Jos Luhukay geändert." Der 48-Jährige hatte den FCA im April 2009 übernommen, im Sommer zum erstmaligen Bundesliga-Aufstieg geführt und am vorletzten Spieltag durch ein 0:0 bei seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach mit den Schwaben überraschend den Klassenerhalt geschafft. "Es ist großartig, was er geleistet hat", sagte zuletzt Franz Beckenbauer über die Arbeit des Niederländers. Auch Bundestrainer Joachim Löw sprach von einer "großen Leistung".

Immerhin war der FCA vor der Saison von vielen Experten als Absteiger Nummer eins gehandelt worden. Doch Luhukay und Rettig, mit dem der Trainer ein enges Verhältnis pflegte, stellten eine Mannschaft zusammen, die mit Laufbereitschaft, Leidenschaft und taktischer Disziplin das große Ziel verwirklichte. Nun suchen die Väter des Erfolgs das Weite. Schon einmal hatte sich Luhukay konsequent gezeigt. Im August 2006 war er beim SC Paderborn zurückgetreten, da er sich von der Vereinsführung übergangen gefühlt hatte. In Augsburg wird nun der 37 Jahre alte Weinzierl als Luhukay-Nachfolger gehandelt. Weinzierl hat noch mit Regensburg die Chance auf die Relegationsspiele für die 2. Liga. Er besitzt bei einem Angebot aus der Bundesliga jedoch eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2014 laufenden Vertrag.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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