Fußball

Neuer Job als Sportdirektor ruft Macht Lahm bereits im Sommer Schluss?

Will sich auch nach der aktiven Karriere in den Dienst des FC Bayern stellen: Philipp Lahm.

Will sich auch nach der aktiven Karriere in den Dienst des FC Bayern stellen: Philipp Lahm.

(Foto: imago/DeFodi)

Es ist kein Geheimnis, dass Philipp Lahm gerne Sportdirektor beim FC Bayern werden will, doch offenbar wird er es früher als geplant: Der Verein will den Posten zum 1. Juli 2017 neu besetzen. Das hat Neu-Präsident Uli Hoeneß nun verraten.

Es kommt selten vor, dass Personalentscheidungen bei Bayern München in aller Öffentlichkeit diskutiert werden. Aber am Freitagabend hatte Karl-Heinz Rummenigge keine andere Wahl mehr. Es gehört zum folkloristischen Teil einer jeden Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters, dass am Ende, kurz vor Mitternacht und dem Ausschank von Freibier, die Mitglieder zu Wort kommen. Einer wurde diesmal ganz konkret: Wie es denn mit einem Nachfolger für den ausgeschiedenen Matthias Sammer sei, wollte er wissen.

Klubchef Rummenigge, vom neuen Präsidenten Uli Hoeneß zu einer Antwort aufgefordert, reagierte überraschend deutlich. Die Position sei enorm wichtig, deshalb werde der FC Bayern "in nicht allzu ferner Zukunft" wieder einen Mann für den vakanten Posten präsentieren, sagte er und stellte klar: "Wir haben da einen im Hinterkopf, den Namen haben Sie sicher schon gehört, den werden wir auch holen, aber der muss im Moment noch Fußball spielen." Das heißt: Philipp Lahm soll's machen.

"Es wird sicher Gespräche geben"

"Wenn der Vorstandsvorsitzende sagt, dass es wichtig ist, einen Sportdirektor zu haben, dann ist es auch so", sagte Kapitän Lahm am Samstagabend nach dem 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen, "und ich sehe es genauso." Aber macht er's denn wirklich? "Vielleicht", sagte Lahm. Aber, klar: Er sei dem Verein gerne verbunden, würde dies ebenso gerne auch bleiben, und "dann wird es sicher irgendwann Gespräche geben". Bis dahin verfolge er die öffentliche Diskussion "tiefenentspannt".

Allerdings weiß auch Lahm, dass der FC Bayern in dieser Frage lieber heute als morgen die Weichen stellen würde. Der 33-Jährige hat aber noch einen Vertrag bis 2018. Jedoch hat er schon durchblicken lassen, dass auch 2017 Schluss sein könnte. Das wäre ganz im Sinne der Verantwortlichen, wie Uli Hoeneß am Sonntag beim Besuch eines Fanclubs in Wunsiedel betonte: "Ich halte es für extrem  wichtig, dass diese Position zeitnah bis spätestens 1. Juli besetzt wird. Ohne vernünftigen Sportdirektor kann man im heutigen Profigeschäft nicht erfolgreich sein." Rummenigge hatte zuvor noch versucht, den Druck herauszunehmen. "Wann Philipp aufhört, muss er ganz alleine entscheiden", sagte er, ergänzte aber auch: Einen neuen sportlich Hauptverantwortlichen "für nur ein Jahr" werde der Klub sicher nicht verpflichten. Es läuft also alles darauf hinaus, dass Lahm schon zum 1. Juli 2017 vom Spielfeld ins Büro wechselt.

Personeller Umbruch in der Vereinsführung

Lahm, so viel wird deutlich, ist damit auch die zentrale Figur einer der wichtigsten Aufgabe, die Hoeneß auf den FC Bayern zukommen sieht, wie er im Aktuellen Sportstudio sagt: "Karl-Heinz Rummenigge  und ich müssen in den nächsten paar Jahren den personellen Umbruch in der Führung einleiten, das halte ich für die wichtigste Arbeit der nächsten Jahre und dazu fühle ich mich, sagen wir mal, genötigt fast. Weil das Werk, das Karl-Heinz und andere und ich hier aufgebaut haben, das müssen wir demnächst in gute Hände legen." Die Hände von Lahm werden dazugehören.

Quelle: ntv.de, sgu/sid

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