"Ausputzer" mit Karrierealternative Magath als Diktator vor dem Kühlregal
04.11.2014, 09:38 Uhr
"Es heißt Kwörk": Felix Magath.
(Foto: REUTERS)
Fußballtrainer Holger Stanislawski eröffnet seinen Supermarkt. Wäre das nicht auch was für die Ex-Kollegen? Felix Magath, der sich in England ins Abseits redet, könnte man vor die Milchprodukte stellen. Männer, die auf Quark starren.
Holger Stanislawski hat vor ein paar Tagen den Hamburgern seinen Supermarkt präsentiert. Der ehemalige Trainer von FC St. Pauli und TSG Hoffenheim wollte es sich wohl nicht antun, wie ein Geier in den Stadien der Bundesliga herumzuhängen und sich Fußballpräsidenten als neue Alternative aufzudrängen.
Das Fußballwochenende ist passé, alles ist geschrieben und gesagt. Wirklich alles? Natürlich nicht. Mit unserer Kolumne "Der Ausputzer" kehren wir auf n-tv.de dienstags, was aufzukehren ist. Unsere Autoren sind: Christian Bartlau, Kai Butterweck, Anja Kleinelanghorst und Ingo Scheel. Nach dem Spiel ist schließlich vor dem Spiel.
Nö, dann doch lieber den Gutverdienern von Winterhude Gemüse und Knäckebrot schmackhaft machen. Selbstverständlich befindet sich auch ein Fußballbereich im Einkaufsbereich - so ganz wollte sich Stanislawski vom Gekicke nicht verabschieden. Und er könnte auch noch ein paar ehemalige Kollegen beschäftigen.
Felix Magath zum Beispiel. Der hat sich am Wochenende in der britischen Presse um Kopf und Kragen geredet. Die verwöhnten Jungs der Premier League wollten nichts von seinen Trainingsmethoden wissen - Medizinbälle und Diktatorengehabe kommen auch auf der Insel nicht gut an. Dass der FC Fulham unter seiner Aufsicht abgestiegen und danach auch nichts in der Championship-Liga reißen konnte, lag natürlich nicht an dem Deutschen.
Magath und der "Kwörk"
Nein, den ihm anvertrauten Spielern hätte es einfach an Disziplin und englischem Geist gefehlt - der Letzte, der mit so etwas aufwarten konnte, sei Winston Churchill gewesen, dozierte der Trainer und fuhr fort, dass die Engländer viel von den Deutschen lernen könnten. Oh ja, das hört man hier in Großbritannien besonders gern - ein Deutscher sagt einem, was Sache ist.
Dass Herr Magath demnächst in der Premier League trainiert, dürfte also unwahrscheinlich sein. Aber zumindest brachte er im Interview die guten Eigenschaften des Quark-Wickel auf und könnte somit ebenfalls eine Karriere in der Lebensmittelbranche anvisieren. Milch so lange anstarren, dass sie sauer wird - das könnte er. Also nicht wundern, wenn man den ehemaligen Profi demnächst vor Stanislawskis Kühltheke stehen sieht. Zumindest ein Werbevertrag für britischen Quark müsste drin sein - die Milchspeise findet sich nicht in jedem Supermarkt und die Leute haben auch Probleme mit der Aussprache.
"Es heißt Kwörk" wurde ich neulich von einem Londoner Supermarktangestellten belehrt. Den Briten etwas Neues beizubringen, das wäre doch genau seine Tasse Tee. Magath wäre also versorgt und für den Rest wie Mirko Slomka, Robin Dutt, Bruno Labbadia & Co findet sich auch noch was in der Branche. Bio-Laden, Edel-Schokoladen-Geschäft, Weinbar hört sich doch alles viel netter an als jedes Wochenende das Gegurke auf dem Fußballfeld verantworten zu müssen. Und nach ein paar Monaten wieder gefeuert zu werden. Holger Stanislawski hat gezeigt, wie es geht.
Quelle: ntv.de