Fußball

Schalke hat wieder Geld Magath plant Großes

Tabellenzweiter, fünf neue Spieler – und offenbar doch wieder Geld auf dem Konto. Nachrichten vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 sind derzeit gute Nachrichten. Nur dass dem Mittelfeldakteur Vasileios Pliatsikas das Kreuzband gerissen ist, klingt weniger schön.

Er macht's möglich: Felix Magath.

Er macht's möglich: Felix Magath.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die jüngste Nachricht aus dem Trainingslager im spanischen Chiclana de la Frontera der Schalker ist eine schlechte. Der 21-Jährige griechische Nationalspieler wird den Schalkern lange, vielleicht sogar die gesamte Rückrunde fehlen. Das ist in erster Linie bitter für Pliatsikas, der gehofft hatte, mit der Nationalmannschaft seines Landes bei der Weltmeisterschaft in Südafrika spielen zu dürfen. Beim FC Schalke kam er in der Hinrunde lediglich achtmal zum Einsatz, nur zweimal über 90 Minuten.

Damit sind wir bei den guten Nachrichten. Die haben viel mit Felix Magath zu tun. Seit dem Sommer arbeitet er als Trainer und Manager in Gelsenkirchen. Seitdem geht es aufwärts. Nach den 17 Spielen in der Hinrunde stehen die Schalker auf Platz zwei der Bundesligatabelle, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Und es deutet viel darauf hin, dass Magath Großes plant. Fünf neue Spieler hat er in der Winterpause verpflichtet. Das klingt nach mehr.

Talente säumen seinen Weg

Dabei ist das, was die Schalker in der Hinrunde erreicht haben, schon mehr, als alle – eingeschlossen Magath – erwartet hatten. Der Trainer hat der Mannschaft - und das ohne spektakuläre Verpflichtungen – ein neues Profil gegeben. Und das ist, kurz gesagt, jung und gut. Lewis Holtby, 19 Jahre alt, Joel Matip (18), Levan Kenia (19), Lukas Schmitz (21) oder Christoph Moritz (20) – Talente, die vor der Saison kaum einer außerhalb der Gelsenkirchener Trainingsplätze kannte.

Jung kickt gut: Christoph Moritz, links, hier mit Kevin Kuranyi, der auch wieder aufblüht, seitdem er bei Felix Magath trainieren darf.

Jung kickt gut: Christoph Moritz, links, hier mit Kevin Kuranyi, der auch wieder aufblüht, seitdem er bei Felix Magath trainieren darf.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nun kommen Alexander Baumjohann (22), Peer Kluge (29), Tore Regeniussen (23), Edu (26) und Bogdan Müller (21) hinzu. Insgesamt haben die Königsblauen in der Winterpause geschätzte drei Millionen Euro für die neuen Spieler ausgegeben.

Das wirft zwei Fragen auf: Woher kommt plötzlich das Geld? Und welcher dieser Zugänge kann den Schalkern wirklich helfen? Beide Fragen sind, Sie ahnen es, schwer zu beantworten. Dennoch lässt sich relativ risikolos vermuten, dass Baumjohann und Kluge in der Lage sind, die Mannschaft tatsächlich zu verstärken. Kluge, der schon im Herbst mit Magath über einen Wechsel verhandelt hat, soll im Mittelfeld die Talente Matip, Holtby, Moritz oder Schmitz an die Hand nehmen. Eigentlich hätte das auch Jermaine Jones übernehmen können, doch nach einer Schienbeinverletzung ist noch nicht klar, wann er wieder spielen kann.

"Wir haben das Ziel, die Meisterschaft zu holen"

Auch von Baumjohann hält Magath viel. "Wir haben das Ziel, die Meisterschaft zu holen. Dabei soll er uns helfen", sagte er. Ob er damit den Titelgewinn in der laufenden Spielzeit meinte, ließ er allerdings offen. Baumjohann, der erst im Sommer von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern gewechselt war, dort aber nur zu drei Einsätzen kam, soll für die kreativen Momente im Schalker Spiel sorgen. Das Zeug dazu hat er. Und dass Magath mit jungen Spielern umgehen kann, hat er hinlänglich bewiesen.

Bleibt die Frage nach dem Geld. Die hat Magath dem "Spiegel" so beantwortet: Er habe Vereinschef Clemens Tönnies angerufen und ihn auf die möglichen internationalen Perspektiven sowie die damit verbundenen Einnahmequellen des Vereins aufmerksam gemacht. So einfach geht das also, Magath sei Dank. Dabei hieß es vor wenigen Wochen noch, dem FC Schalke drohe die Zahlungsunfähigkeit, und die Diskussionen drehten sich darum, welchen Spieler die Gelsenkirchener in der Winterpause abgeben müssen, um sich finanziell über Wasser zu halten.

Die Stadt zahlt 25 Millionen Euro

Aber die Lage hat sich verbessert. Und das ist ausnahmsweise einmal nicht das Verdienst des Trainermanagers, sondern der Stadt Gelsenkirchen. Die Stadtwerke haben dem Verein inzwischen geholfen und für 25 Millionen Euro Anteile am Stadion gekauft. Hinzu zahlt sich der sportliche Erfolg in der Hinrunde aus. Und daran ist Felix Magath durchaus beteiligt. Wie die "Süddeutsche Zeitung ausgerechnet hat, ist Schalke in der Dreijahres-Rangliste, die entscheidet, welcher Klub wie viel Geld vom Fernsehen bekommt, von Rang fünf auf Platz drei hinter Bayern München und dem Hamburger SV geklettert. Das bringt 1,6 Millionen Euro.

Hinzu kommen mindestens 1,5 Millionen Euro Extraeinnahmen aus dem DFB-Pokal. Der Klub hatte mit einem Ausscheiden in der zweiten Runde kalkuliert, nun aber spielen die Schalker im Viertelfinale beim VfL Osnabrück. Eine Million Euro hat Werder Bremen überwiesen, weil Mesut Özil, Anfang 2008 vom FC Schalke verpflichtet, nun Nationalspieler ist. Und weil Zweiligist SpVgg Greuther Fürth Mike Büskens als Trainer verpflichtet hat, können die Gelsenkirchener ihn von der Gehaltsliste streichen. Das läppert sich. Und das ist für die Schalker eine sehr gute Nachricht.

Quelle: ntv.de

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