Fußball

Schalkes Katastrophenstart Magath sitzt noch fest im Sattel

Sport-Vorstand Horst Heldt hat Schalkes Trainer Felix Magath nach dem schlechten Saisonstart sein Vertrauen ausgesprochen. Magath selbst teilt hingegen verbal aus und kritisiert vor dem Spiel gegen den SC Freiburg, in dem im schlimmsten Fall die fünfte Niederlage im fünften Spiel droht, "hausgemachte Probleme" in seinem Verein.

Anders als Magath ist Horst Heldt erst seit diesem Jahr auf Schalke. Erfolg hatte er bisher noch nicht.

Anders als Magath ist Horst Heldt erst seit diesem Jahr auf Schalke. Erfolg hatte er bisher noch nicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auch nach dem historischen Fehlstart des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 sitzt Trainer und Manager Felix Magath fest im Sattel. Eine Entlassung Magaths ist laut Sport-Vorstand Horst Heldt völlig ausgeschlossen. "Das ist überhaupt kein Thema. Ich finde es immer schlimm, wenn von außen solche Diskussionen reingetragen werden, die der Klub dann abarbeiten muss. Diese Diskussion ist einfach nur unsinnig", sagte Heldt. Auch Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sprach dem zuletzt angeschlagen wirkenden Coach sein Vertrauen aus und erklärte, die Schalker Situation sei "ernst, aber keine Krise".

Für Heldt ist allerdings auch klar, dass der anvisierte Platz im internationalen Wettbewerb schon jetzt in weiter Ferne liegt. "Wenn man ein paar Mal hintereinander verliert, ist es nicht ratsam, über Perspektiven zu sprechen. Das macht keinen Sinn. Die Mannschaft hat sicher das Potenzial, um unter die ersten Fünf zu kommen, aber davon sind wir derzeit meilenweit entfernt. Über den Europacup brauchen wir deshalb derzeit nicht zu sprechen, wir müssen erst Ergebnisse einfahren", erklärte der Ex-Profi.

Heldt verteidigte den personellen Umbruch im Team. "Es gab defintiv keine Alternative zum Umbruch. Die Mannschaft war in der Vergangenheit sehr erfolgreich, aber sie muss sich mit der Teilnahme an der Champions League einem weiteren Wettbewerb stellen, und sie brauchte einfach frisches Blut", meinte Heldt, der die Kritik an der Transfpolitik allerdings nachvollziehen kann: "Wenn man die Ergebnisse nicht einspielt, muss man sich Kritik gefallen lassen. Aber wir haben Qualität hinzugewonnen. Die Mannschaft hat es zwar noch nicht gezeigt, sie wird es aber in Zukunft tun."

Magath kritisiert "hausgemachte Probleme"

Auch Magath verteidigte vor dem Spiel gegen Freiburg erneut seine Personalplanung. Schalke sei "besser aufgestellt als vor 15 Monaten. Deutlich besser", sagte Magath der „Sport Bild“. Allerdings glaubt Magath nach dem schlechtesten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte schon jetzt nicht mehr an den Gewinn der deutschen Meisterschaft in diesem Jahr. "Diese Mannschaft wird den Titel nicht holen können. Aber sie ist die Basis dafür, dass dies in den nächsten drei Jahren gelingt", sagte er.

Magath wird verteidigt - und verteidigt sich selbst.

Magath wird verteidigt - und verteidigt sich selbst.

Der 57-Jährige sparte in dem Interview aber auch heftige Kritik nicht aus. Er sprach von hausgemachten Problemen, die dem FC Schalke schaden würden. Es gebe im Verein Menschen, "die den neuen Weg vom ersten Tag an nicht so gerne gesehen haben. Das mag zwar ein normaler Reflex sein. Es macht die Arbeit aber nicht leichter." Es sei ein Problem, dass der Club nicht einheitlich nach innen und außen auftrete, zu viele machten im Verein ihre eigene Politik. Erst wenn der Verein sich nicht mehr mit sich selbst beschäftige, sondern die Führung unterstütze, werde er stabil sein.

Magath räumte allerdings auch ein, in seiner bisherigen Amtszeit Fehler gemacht zu haben. Er habe sich zu sehr darauf verlassen, dass im Club die Notwendigkeit für Veränderungen allen klar gewesen sei. „Ich hätte nicht nur die Mannschaft und die Menschen, die eng am Team waren, mitnehmen, sondern allen im Verein mehr Aufmerksamkeit widmen müssen."

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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