Paderborn im Pokal-Viertelfinale Mainz dreht Spiel gegen Stuttgart
19.12.2017, 20:58 Uhr
Der 1:1-Ausgleich für Mainz durch Torschütze Yoshinori Muto.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Kurz vor Weihnachten beschenkt sich der FSV Mainz 05 selbst - und steht zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals. Und auch Paderborn sorgt zum Ende des Jahres für ein Highlight.
Der 1. FSV Mainz 05 hat durch den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals nach zuvor fünf sieglosen Bundesligaspielen in Serie doch noch einen versöhnlichen Jahres-Abschluss gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz drehte das Achtelfinale gegen den Ligakonkurrenten VfB Stuttgart nach 0:1-Rückstand noch zu einem 3:1 (0:1) und steht erstmals seit fünf Jahren in der Runde der besten Acht. Für die Rheinhessen trafen Emil Berggreen (62. Minute), Abdou Diallo (71.) und Suat Serdar (90. +3). Kapitän Christian Gentner (41.) hatte den VfB mit dem ersten Tor seit seiner schweren Gesichtsverletzung zuvor in Führung gebracht.
Vor 22.143 Zuschauern in der Opel Arena starteten die Gastgeber im Vergleich zum 2:2 am Samstag in der Liga gegen Werder Bremen zwar stark verändert, doch Mainz agierte energisch und drängte früh auf die Führung. Allerdings konnten der ehemalige Stuttgarter Alexandru Maxim (12./30.) und Gerrit Holtmann (16.) die frühen Möglichkeiten nicht nutzen. Stuttgart hielt sich in der Anfangsphase offensiv vergleichsweise zurück und lauerte auf Fehler. Beide Mannschaften gingen personell geschwächt in das letzte Spiel 2017.
Während Mainz auf gleich vier Innenverteidiger verzichten musste, hatte auch Stuttgarts Coach Hannes Wolf Schwierigkeiten, ein schlagkräftiges Team aufzubieten. Beim VfB fiel Holger Badstuber kurzfristig aus, unter anderen fehlte auch Stürmer Simon Terodde wegen einer Rippenprellung. Vermutlich wird der 29-Jährige nicht mehr für die Schwaben spielen, nach Medienberichten soll er bereits in der Winterpause zum Tabellenletzten 1. FC Köln wechseln. Glück hatten die Stuttgarter in einer Szene in der 26. Minute, als der Ball erst Andreas Beck und dann Timo Baumgartl im eigenen Strafraum an die Hand sprang. Schiedsrichter Tobias Stieler (Hamburg) entschied nicht auf Elfmeter.
Noch vor der Halbzeit fanden die Gäste besser in die Begegnung und wurden nach einer sehenswerten Kombination durch Gentner belohnt. Nach einer Hacken-Vorlage von Chadrac Akolo traf der Kapitän aus kurzer Distanz. In den vorherigen vier Spielen hatte der VfB gar kein Tor erzielt. Das mögliche 2:0 vergab Dennis Aogo durch einen nicht platziert genug geschossenen Handelfmeter (54.). Am vergangenen Samstag hatte der VfB beim 0:1 in der Bundesliga gegen Bayern München in letzter Minute bereits einen Elfmeter nicht genutzt.
Nach einer Stunde wurden die Mainzer deutlich stärker und wendeten das Blatt mit zwei Treffern innerhalb von nur neun Minuten - fortan herrschte im Stadion eher Karnevals- als Weihnachtsstimmung. Im Duell der Bundesliga-Tabellennachbarn war es für Stuttgart bereits die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Der VfB hat bereits seit sechs Begegnungen nicht mehr gewonnen.
SC Paderborn gelingt Überraschung
Im zweiten Spiel am frühen Abend hat der SC Paderborn derweil für eine weitere Überraschung im DFB-Pokal gesorgt und erstmals das Viertelfinale erreicht. Der Tabellenzweite der 3. Liga setzte sich im Achtelfinale mit 1:0 (0:0) gegen den Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt durch. Ben Zolinski erzielte in der 56. Minute den entscheidenden Treffer für den letzten verbliebenden Drittliga-Club im Wettbewerb. Für die unterlegenen Ingolstädter wäre der Viertelfinal-Einzug auch eine Premiere gewesen. Doch schon in den ersten beiden Runden hatte Paderborn bereits die klassenhöheren Clubs FC St. Pauli (2:1) und VfL Bochum (2:0) überraschend besiegt.
In der ersten Halbzeit war es über weite Strecken eine ausgeglichene Partie, in der kein Klassenunterschied zu erkennen war. Die Ingolstädter versuchten, trotz des aufgeweichten und rutschigen Rasens ein schnelles Kombinationsspiel aufzuziehen, Paderborn kämpfte um jeden Ball und agierte in der Offensive oft über die Flügel. Aber Torchancen waren auf beiden Seiten zunächst rar.
Erst nach der Pause wurde es rasanter: Zunächst vergab Hauke Wahl (48.) per Kopfball die Führung für Ingolstadt. Nach Zuspiel von Dennis Srbeny schoss Zolinski acht Minuten später den Ball aus rund elf Metern unter die Latte. Wenig später hatte Sven Michel (64.) und Srbeny (73.) die Chancen zur Entscheidung. Auf der anderen Seite wurde der Kopfballtreffer des Ingolstädters Mavin Matip (71.) zurecht nicht anerkannt. Der im Abseits stehende FCI-Stürmer Dario Lezcano machte noch eine aktive Bewegung zum Ball.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa