Schiedsrichter klaut Stoke City ein Tor Manchester verschenkt Punkte
23.08.2010, 13:03 UhrWährend der FC Chelsea in Englands höchster Fußballliga nach zwei Spieltagen unangefochten an der Spitze steht, leistet sich die Konkurrenz aus Manchster einen unnötigen Punktverlust. Beim FC Fulham verschießt der Portugiese Nani kurz vor dem Ende der Partie einen Foulelfmeter.

Jubel in Fulham: Brede Hangeland, der Lange in der Mitte, hat soeben in letzter Minute den Ausgleich gegen Manchster United erzielt.
(Foto: dpa)
Titelverteidiger FC Chelsea zieht mit Kantersiegen in Serie davon, Herausforderer Manchester United scheitert dagegen am eigenen Unvermögen. "Das war ein dummer Punktverlust. Wir haben die Punkte einfach weggeworfen", sagte Sir Alex Ferguson. Manchesters Trainer brauchte nach dem 2:2 beim FC Fulham einige Minuten, um sich wieder zu beruhigen.
Der Portugiese Nani hatte den Schotten auf die Palme gebracht, als er in der 87. Minute einen Elfmeter verschoss. Zwei Minuten später glich der Europa-League-Finalist aus dem Westen Londons durch Brede Hangeland aus. "Wenn man die Chance hat, das Spiel nach Hause zu bringen, dann muss man sie nutzen. Wir dagegen haben Fulham nochmal wachgerüttelt", sagte Ferguson. In dem hochklassigen Spiel war ManUnited durch Routinier Paul Scholes und ein Eigentor von Hangeland jeweils in Führung gegangen. Dass der junge Flügelspieler Nani sich beim Elfmeter den Ball schnappte, war nicht im Sinne Fergusons: "Der war schwach geschossen, hatte nicht die richtige Höhe. Eigentlich sollte Ryan Giggs schießen."
Chesea führt souverän
Nach zwei Spieltagen liegt Manchester zwei Punkte und neun Tore hinter Chelsea, das die Tabelle nach zwei 6:0-Siegen souverän anführt. Der Rückstand ist in der frühen Phase nur auf den ersten Blick zu vernachlässigen, denn in der vergangenen Saison wurde Chelsea mit einem Punkt Vorsprung Meister. Auf solch hohem Niveau schmerzt ein Punktverlust wie gegen Fulham umso mehr.
Zumal Manchester noch einige offene Baustellen hat. Stürmerstar Wayne Rooney, der gegen Fulham wegen einer Grippe fehlte, ist nach wie vor das Sorgenkind. Beim Liga-Auftakt gegen Newcastle United war der 24-Jährige wie schon bei der WM nur ein Schatten früherer Tage. Der bullige Angreifer fiel dafür durch eine durchzechte Nacht samt öffentlicher Pöbelei auf.
Ferguson droht eine Geldstrafe
Zu allem Übel droht Ferguson selbst noch eine Geldstrafe durch die Premier League. Der 68-Jährige hielt auch in Fulham an seinen mittlerweile sechs Jahre anhaltenden Boykott der BBC fest und soll dafür nun zur Kasse gebeten werden. "Es ist ein Verstoß gegen die Regeln der Premier League. Der Vorstand wird über entsprechende Maßnahmen bei seinem nächsten Treffen Ende September beraten", teilte die Liga mit.
Ferguson verweigert der BBC jegliche Stellungnahme, seit der öffentlich-rechtliche Sender eine Dokumentation über die Geschäfte seines Sohnes Jason ausgestrahlt hatte, der vor sechs Jahren als Spieleragent tätig war. Bisher hat Fergusons Assistent Michael Phelan der BBC anstelle seines Chefs Rede und Antwort gestanden.
Zumindest der Spielplan meint es gut mit dem Großklub aus dem Nordwesten. Die womöglich entscheidenden Duelle mit dem Ortsrivale City sowie mit Chelsea und dem FC Arsenal stehen erst im November und Dezember auf dem Programm. Bis dahin darf sich das Team von Alex Ferguson allerdings keine weiteren dummen Punktverluste leisten.
"Aber wir sind ja nur Stoke City"
Für die größte Aufregung am zweiten Spieltag der Premier League sorgte allerdings ein eigentlich reguläres Tor von Robert Huths Klub Stoke gegen Tottenham Hotspur, dem wie beim 1:4 der Engländer im WM-Achtelfinale gegen Deutschland die Anerkennung verweigert wurde. "Wie lange müssen wir noch auf die Torlinien-Technologie warten? Aber wir sind ja nur Stoke City, und ich bin nur Tony Pulis. Wir können nichts ändern", schimpfte Stokes Teammanager mit Blick auf die Szene in der 90. Minute. Beim Stand von 1:2 köpfte Jonathan Walter den Ball deutlich hinter die Linie, der eigentlich perfekt positionierte Schiedsrichter Chris Foy sah dies allerdings anders.
"Drei oder vier meiner Spieler haben bereits gejubelt, aber der Schiedsrichter hat es anders gesehen. Die Referees machen die Fehler zwar nicht absichtlich, aber wir müssen alles hinnehmen", meinte Pulis, der Ex-Nationalspieler Huth über die gesamte Spielzeit das Vertrauen schenkte. Allerdings konnte auch der Innenverteidiger die beiden entscheidenden Tore Tottenhams durch Gareth Bale (20., 30.) nicht verhindern.
Quelle: ntv.de, Thomas Bachmann, sid