Fußball

"Nicht einmal besoffen gibt er auf" Maradona kämpft weiter

Nach dem geheimnisvollen Spa-Aufenthalt in Italien will Fußball-Legende Diego Maradona mit frischer Kraft um seine berufliche Zukunft kämpfen. "Nicht einmal besoffen gibt er auf", versicherte Leibarzt Alfredo Cahe vor der mit Spannung erwarteten Rückkehr des argentinischen Nationaltrainers in sein Heimatland.

Auf dem Weg nach Argentinien: Diego Maradona.

Auf dem Weg nach Argentinien: Diego Maradona.

(Foto: dpa)

Verbandsboss Julio Grondona hatte vor zehn Tagen nach der überraschenden "Flucht" Maradonas Teammanager Carlos Bilardo zum "vorläufigen Chef" ernannt. Als weiteres "Entmachtungsindiz" deuteten Medien in Buenos Aires die Tatsache, dass die in der WM- Qualifikation strauchelnden Argentinier ihr nächstes Spiel gegen Peru nicht, wie von Maradona gewünscht, in Rosario, sondern in der Hauptstadt Buenos Aires austragen werden.

Maradona hat inzwischen das Wellness-Hotel in Meran verlassen und dabei nach zehn Tagen völliger Abschirmung von der Außenwelt auch sein Schweigen gebrochen. "Es geht uns gut, wir sind auf dem Weg zur WM", sagte "Dieguito" dem Fernsehsender "Sky". Am nächsten Mittwoch steht zunächst ein Freundschaftsspiel gegen Ghana auf dem Programm, bei dem Maradona nur in Argentinien tätige Profis einsetzen will. Medien spekulieren, dass der Coach der Kritik der Fans Rechnung tragen und bei den nächsten Qualifikations-Spielen auf viele der "gesättigten Europäer" verzichten will.

Drogen, Depression – oder beides?

Leibarzt Cahe bestritt unterdessen Gerüchte, wonach der exzentrische Nationalheld nach der 0:1-Niederlage in Paraguay in einer Nacht- und Nebelaktion nach Italien geflogen sei, weil er erneut Probleme mit Drogen habe. "Dann hätte ich ihn gar nicht nach Italien gelassen", versicherte Cahe. Vielmehr habe er nach den Misserfolgen der Albicelestes Depressionen beim einst drogenabhängigen Star befürchtet. Zunächst hatte es geheißen, der Weltmeister von 1986 solle nur ein paar Kilo abnehmen.

Mit seiner Flucht hatte Maradona scharfe Kritik in Argentinien ausgelöst. Zwei Spieltage vor Ende der Qualifikation belegt das Team um Superstar Lionel Messi in Südamerika den fünften Tabellenplatz, der am Ende nur zu Relegationsspielen gegen ein Team aus Nord- und Mittelamerika berechtigt. In Buenos Aires wird das erste WM-Aus seit der Qualifikation 1970 befürchtet. Die nächsten Spiele sind gegen Peru am 10. Oktober und beim Angstgegner Uruguay vier Tage später.

Quelle: ntv.de, Emilio Rappold, dpa

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