Fußball

Fußball-Propaganda in Grosny Maradona kickt mit Kadyrow

30.000 Zuschauer finden im neuen Stadion von Terek Grosny Platz.

30.000 Zuschauer finden im neuen Stadion von Terek Grosny Platz.

(Foto: REUTERS)

Folter und Mord werden Tschetscheniens Republikchef Ramsan Kadyrow vorgeworfen. Alternde Fußballstars lassen sich von ihm dennoch gern zu gemeinsamen Spielen einspannen und dafür üppig bezahlen. Dass Kadyrow nicht nur Bälle mit Füßen tritt, sondern auch Menschenrechte - egal.

Folterknecht und Fußballstar: Ramsan Kadyrow scherzt mit Diego Maradon.

Folterknecht und Fußballstar: Ramsan Kadyrow scherzt mit Diego Maradon.

(Foto: REUTERS)

Bei einer Fußball-Gala im russischen Konfliktgebiet Tschetschenien haben frühere Weltstars wie Diego Maradona, Luis Figo und Franco Baresi ein neues Stadion eröffnet. Die Aktion ist äußerst umstritten, da Menschenrechtler dem kremltreuen Republikchef Ramsan Kadyrow Morde und Folter vorwerfen. Kadyrows Nordkaukasus-Auswahl gewann gegen Maradona & Co. 5:2, drei Tore gingen auf das Konto des tschetschenischen Führers. Im März hatte Kadyrow bereits ein Spiel mit dem deutschen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus organisiert, damals aber nur zwei Tore geschossen und mit 4:6 verloren.

Das Stadion mit rund 30.000 Sitzplätzen ist neue Heimat des Erstligisten Terek Grosny, der vom niederländischen Ex-Nationalspieler Ruud Gullit trainiert wird. Die von Arbeitslosigkeit und Armut dominierte Region bestreitet fast den gesamten Haushalt mit Geld aus Moskau.

Dass die Spaßkicks mit alternden Stars nur Polit-PR für den früheren Tschetschenien-Krieger Kadyrow sind, ist offensichtlich. Er hofft, mit solchen Aktionen auch die Schrecken der 1990er Jahre vergessen machen. Damals wüteten zwei Bürgerkriege in der islamisch geprägten Teilrepublik.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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