Fußball

"Es war nicht alles perfekt ..." Messi klaut Ronaldo Tor-Rekord, PSG schleppt sich zum Titel

Lionel Messi ist Französischer Meister.

Lionel Messi ist Französischer Meister.

(Foto: picture alliance / DPPI media)

Lionel Messi feiert mit Paris Saint-Germain die französische Meisterschaft. Für den Verein ist es ein Trostpreis, für den argentinischen Weltmeister springt immerhin noch ein Rekord raus. Es könnte sein letzter in Europa gewesen sein.

Paris Saint-Germain hat sich den elften Meistertitel in der französischen Ligue 1 gesichert und ist neuer Rekordmeister. Der Mannschaft um Weltmeister Lionel Messi, Offensivstar Kylian Mbappé und den verletzten Brasilianer Neymar reichte ein 1:1 (0:0) bei Racing Straßburg. Mit vier Zählern Vorsprung auf den Tabellenzweiten RC Lens ist die Mannschaft von Christophe Galtier einen Spieltag vor Saisonende nicht mehr vom ersten Rang zu verdrängen. Für PSG war es der zweite Meistertitel in Serie.

In Straßburg hatte der Argentinier Lionel Messi den Favoriten nach Vorlage von Mbappé zunächst in Führung gebracht (59.). Straßburg gelang durch Kevin Gameiro noch der Ausgleich (79.), der Punktgewinn reichte Paris aber zum vorzeitigen Titelgewinn. Für Messi war es das 496. Ligator seiner Karriere in Europa, womit er den Rekord des ewigen Konkurrenten Cristiano Ronaldo in den fünf führenden europäischen Ligen brach. Der Portugiese hatte auf Stationen in England, Spanien und Italien 495 Tore erzielt. Es war ein Überholmanöver auf den letzten Metern der Zielgeraden: Ronaldo hatte bereits zu Beginn des Jahres seine Zelte in Europa abgebrochen und war für unglaublich viel Geld nach Saudi-Arabien gewechselt, Messi wird wohl nach dieser Saison folgen. Der Vertrag des Argentiniers läuft Ende Juni aus.

Ein weiterer Rekord ist durch die Meisterschaft in Griffweite gekommen: Nur ein Spieler gewann in seiner Karriere mehr Titel mit Klubs und Nationalteam! Der Brasilianer Dani Alves holte in seiner Laufbahn 44 Trophäen, Messi steht nun bei 43. Doch während der 40-jährige Alves, mit dem Messi in der gemeinsamen Zeit beim FC Barcelona zahlreiche Trophäen holte, seine Karriere beendet hat und inzwischen sogar seit mehreren Monate wegen des Verdachts eines Sexualdelikts im Gefängnis sitzt, wird der frischgebackene französische Meister wohl noch weitere Titel sammeln.

"Es war nicht alles perfekt"

Die Verantwortlichen kommentierten die Meisterschaft pflichtschuldig: "Es war nicht alles perfekt, aber dieser Titel gehört den Spielern. Französischer Meister zu sein, ist immer etwas Besonderes", sagte Trainer Christophe Galtier. "Dies ist natürlich ein historischer Moment für Paris Saint-Germain. Der elfte Titel in der französischen Liga ist die Belohnung für all die harte Arbeit, die wir in den letzten zwölf Jahren geleistet haben", sagte PSG-Präsident Nasser al-Khelaïfi, der seit 2011 an der Spitze des Vereins steht. "In die Geschichte der Ligue 1 einzugehen und Saint-Etienne zu überholen, erfüllt uns mit großem Stolz."

Der Meistertitel ist für das mit vielen katarischen Öl-Milliarden hochgerüstete PSG nach einer katastrophalen Saison allerdings kaum mehr als ein Trostpreis. Den seit der Übernahme durch die katarische Investorengruppe Qatar Sports Investments im Jahre 2011 als Ziel ausgerufenen Gewinn der Champions League, verpasste das Starensemble auch in dieser Saison deutlich: Schon im Achtelfinale der Königsklasse schied man gegen den FC Bayern München aus - glanzlos, chancenlos. Im nationalen Pokal war ebenfalls vorzeitig Endstation. Auch in der Liga zeigte sich PSG allzu oft wackelig, nach dem Restart der Liga nach der WM-Pause verlor man fünf Spiele.

Auch neben dem Platz sorgt der mit diversen Weltstars spektakulär besetzte Zirkus für Probleme: Ausgerechnet Superstar Lionel Messi, dessen Abschied aus der französischen Hauptstadt im Sommer als nahezu sicher gilt, machte durch einen nicht abgesprochenen Kurztrip nach Saudi-Arabien Ärger, die Ultras des Klubs protestierten gegen Spieler und Klubführung. Sie beschlossen sogar einen zwischenzeitlichen Stimmungsboykott bei sämtlichen Spielen des Klubs: "Die jüngsten Ereignisse und der Zustand unserer gemeinsamen Beziehung mit dem Management lassen uns glauben, dass dies die beste und einzige Lösung ist, die eine gemeinsame Zukunft bewahren kann", hieß es in dem Schreiben. Trainer Christoph Galtier, der erst zur laufenden Saison seinen Posten angetreten hatte, steht trotz des Meistertitels schon wieder vor der Ablösung.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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