Fußball

Nach Festnahme wegen "Barçagate" Messis eingesperrter Feind ist wieder frei

Die Polizei durchsuchte Büroräume des FC Barcelona. Was sie fanden, ist noch nicht bekannt.

Die Polizei durchsuchte Büroräume des FC Barcelona. Was sie fanden, ist noch nicht bekannt.

(Foto: imago images/Agencia EFE)

Mit dem Ex-Präsidenten Josep Bartomeu als prominentes Gesicht, gibt es rund um den F Barcelona schlimme Bilder und Schlagzeilen: Der zurückgetretene ehemalige Klubboss muss nach einer Razzia eine Nacht im Gefängnis verbringen. Das hat auch mit Superstar Lionel Messi zu tun.

Josep Bartomeu, bis vor wenigen Monaten noch Präsident des spanischen Fußball-Topklubs FC Barcelona, ist einer Gerichtsmitteilung zufolge unter Auflagen wieder auf freiem Fuß. Der 58 Jahre alte Bau-Unternehmer war zuvor in der sogenannten "Barçagate"-Affäre um illegale Aktivitäten im Netz der Untersuchungsrichterin in Barcelona vorgeführt worden, wie das Oberlandesgericht der Region Katalonien mitteilte. Bartomeu habe dabei von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch gemacht, hieß es. Er hatte eine Nacht im Gefängnis verbringen müssen.

Bartomeu gehörte den Informationen zufolge zu den vier Männern, die am Montag bei Razzien der Polizei in Büroräumen des Barcelona-Stadions Camp Nou sowie in Privatwohnungen und Firmen der katalanischen Hauptstadt in Polizeigewahrsam genommen worden waren. Bartomeu sowie drei weitere aktuelle und ehemalige Funktionäre des Klubs von Superstar Lionel Messi und Nationaltorwart Marc-André ter Stegen stehen im Verdacht, eine Verleumdungskampagne gegen Spieler und andere Personen initiiert zu haben, die sich kritisch über die damalige Vereinsführung geäußert hatten. Zu den Opfern von "Barçagate" sollen unter anderem Messi und Mannschaftskapitän Gerard Piqué, aber auch Messis Ehefrau Antonella Rocuzzo gehören. Gegen den Klub wird nach Justizangaben nicht ermittelt.

"Ich habe sehr gelitten"

Der Skandal war vom Radiosender Cadena Ser im Februar 2020 enthüllt worden. Bei den Ermittlungen der Justiz werden unter anderem die Vorwürfe der "Korruption" und der "unlauteren Verwaltung" erhoben, weil die Verdächtigen bei den Zahlungen an die heimlich beauftragte Kommunikationsfirma in Gesamthöhe von rund einer Million Euro unter anderem die Kontrollmechanismen des Klubs umgangen haben sollen. Bartomeu war Ende Oktober zurückgetreten, nachdem er den abwanderungswilligen Messi daran gehindert hatte, den Klub ein knappes Jahr vor Ablauf des Vertrages zu verlassen.

Der Superstar hatte Bartomeu im Dezember in einem Interview sehr offen kritisiert - und von einer harten Zeit rund um das Saisonende berichtet. "Ich habe nicht wegen des Sports geweint, aber ich habe sehr gelitten, ich habe wegen anderer Dinge geweint, auf die ich lieber nicht näher eingehen möchte", sagte der Argentinier beim TV-Sender La Sexta. Bartomeu habe ihn "in vielen Dingen getäuscht, über die ich aber nicht reden möchte, da ich es nicht mag, über private Dinge zu sprechen, die vorgefallen sind und die gesagt, aber nicht eingehalten wurden. Aber ich kann versichern, dass es viele Dinge über viele Jahre waren." Der neue Präsident wird am Sonntag gewählt. Die Abstimmung sollte am 24. Januar stattfinden, wurde aber wegen der Pandemie verschoben.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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