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Ärger, Hoffnung, Bayern Messi redet sich viel Frust von der Seele

Lionel Messi ist bereit, noch einmal anzugreifen - mit dem FC Barcelona.

Lionel Messi ist bereit, noch einmal anzugreifen - mit dem FC Barcelona.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Im Sommer scheint Lionel Messis Zeit beim FC Barcelona beendet zu sein, zu vehement verkündet der Superstar seinen Abschiedswunsch. Doch es kommt anders, man rauft sich noch einmal zusammen. Nun deutet der Argentinier an: Ein Verbleib über die Saison hinaus ist noch möglich.

Fußball-Superstar Lionel Messi hält sich seine Zukunft nach dem auslaufenden Vertrag beim spanischen Spitzenklub FC Barcelona weiter offen. "Ich weiß nicht, ob ich gehen werde oder nicht, aber wenn ich gehe, würde ich es gerne auf die beste Weise tun", sagte der Argentinier in einem ausführlichen Interview mit dem spanischen TV-Sender La Sexta.

Seine Zukunft will der Argentinier erst zum Ende der laufenden Saison klären. "Bis zum Ende der Saison ist noch nichts klar. Ich werde bis zum Ende der Saison warten. Ich konzentriere mich jetzt nur auf die Mannschaft und darauf, Titel zu gewinnen." Der Vertrag des Stürmers läuft im kommenden Jahr aus, bereits im Sommer hatte er Barcelona nach internen Streitigkeiten verlassen wollen. Erst nach tagelangen Diskussionen hatte Messi erklärt, erst einmal weiter für Barcelona zu spielen.

"Ich habe geweint"

Im Sommer, während der Tage, als der offensiv platzierte Abschiedswunsch des Superstars den großen FC Barcelona zwischen Panik und Depression hatte pendeln lassen, habe er sich sehr schlecht gefühlt: "Ich habe nicht wegen des Sports geweint, aber ich habe sehr gelitten, ich habe wegen anderer Dinge geweint, auf die ich lieber nicht näher eingehen möchte. Aber ich habe wegen des Sports sehr gelitten." Es sei sehr schwer gewesen, diese Entscheidung zu treffen, "es war furchtbar. Es war sehr schwer, zu entscheiden, den Klub meines Lebens zu verlassen. Ich glaube nicht, dass es eine bessere Stadt als diese gibt. Meine Familie wollte nicht umziehen."

Aktuell gehe es ihm gut, aber "es ist wahr, dass ich eine sehr harte Zeit während des Sommers und vor dem Sommer hatte, wegen der Art und Weise, wie die Saison endete. [...] Es stimmt, dass ich dies ein wenig während des Saisonanfangs mitgeschleppt habe - aber heute fühle ich mich gut, ich bin voller Ehrgeiz, ernsthaft um alles zu kämpfen, was vor uns liegt."

Mitgenommen hatte Messi nicht nur die schlimme 2:8-Demütigung gegen den FC Bayern im Viertelfinale der Champions League ("Man kann verlieren, aber nicht so, wie wir es getan haben"), sondern auch der Umgang seines Klubs mit Luis Suarez, seinem besten Freund im Kader: "Ich fand es verrückt, was sie mit Luis gemacht haben. Wegen der Art und Weise, wie die Dinge gemacht wurden, wegen der Art und Weise, wie er gegangen ist, und weil er gratis gewechselt ist und die [verbleibenden] Vertragsjahre bezahlt bekam", erinnert sich Messi an den Abschied des Uruguayers zum aktuellen Tabellenführer Atlético Madrid, "einem Team, das um die gleichen Ziele kämpft wie wir. Nicht nur die Tatsache, dass er geht, war schon hart, sondern die Art, wie er gegangen ist."

Präsident fing an "mich als Bösewicht darzustellen"

Auch die Dauerfehde mit dem ehemaligen Präsidenten Josep Maria Bartomeu verleidete Messi seine Begeisterung für den FC Barcelona in den letzten Monaten der vergangenen Saison: "Ich dachte, ich hätte einen Zyklus beendet und dass ich eine Veränderung brauche. Mein Kopf musste aus all dem herauskommen, wegen der Unordnung, die zu dieser Zeit im Klub herrschte und weiter bevorstehen würde. [...] Ich wollte gehen und ich wollte es gut machen. Der Präsident fing an, Dinge durchsickern zu lassen, um mich als den Bösewicht darzustellen." Bartomeu hat den Ärger mit und um Messi politisch nicht überlebt, der 57-Jährige hatte Ende Oktober seinen Rücktritt verkündet.

"Lionel Messi ist der Schlüssel für unser neues Projekt, wir brauchen ihn", hatte Bartomeu noch kurz vorher geschwärmt: "Ich hoffe, dass er seinen Vertrag verlängern und seine Karriere bei unserem Klub beenden wird." Der Kuschelkurs konnte ihn aber auch nicht mehr retten. Mit dem Abschied des ungeliebten Präsidenten ist für Messi ein Verbleib bei "seinem" Klub, für den er seit zwei Jahrzehnten spielt, deutlich wahrscheinlicher geworden. "Er hat mich in vielen Dingen getäuscht, über die ich aber nicht reden möchte, da ich es nicht mag, über private Dinge zu sprechen, die vorgefallen sind und die gesagt, aber nicht eingehalten wurden. Aber ich kann versichern, dass es viele Dinge über viele Jahre waren."

Wie auch immer seine Nahe sportliche Zukunft aussehen wird: Nach seiner Profikarriere schließt Messi ein weiteres Engagement bei Barça nicht aus: "Wenn ich gehe, würde ich gerne irgendwann zurückkehren, um in der Stadt zu leben und im Verein zu arbeiten." Er sehe sich nicht als Trainer, aber Sportdirektor sein würde mir gefallen." Was auch immer nach der laufenden Saison passieren wird: "Alles wird immer überwunden und wir werden das Ende sehen."

Quelle: ntv.de, ter

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