Drittes Endspiel, erster Titel? Meyer will Final-Fluch endlich brechen
30.06.2017, 16:08 Uhr
Max Meyer ist der ungekrönte Dauerfinalist im DFB-Trikot.
(Foto: imago/Newspix)
Max Meyer absolviert gegen Spanien bereits sein drittes Finale im DFB-Trikot. Nur: Gewonnen hat der Mittelfeldspieler noch keins. In seinem letzten U-Länderspiel soll mit den DFB-Junioren nun endlich der erste Titel her.
Den rechten Unterarm von Max Meyer ziert seit ein paar Monaten ein neues Tattoo. Zu sehen ist ein kleiner Junge mit Ball unter dem Arm, der von einem Pokal träumt. Am Freitag kann sich Meyer diesen Traum endlich erfüllen. "Es wäre schön, mein letztes U21-Spiel mit einem Titel zu krönen. Ich werde alles dafür geben", sagt der 21-Jährige und blickt auf seinen Arm.
Zweimal stand Meyer bereits mit einem DFB-Team in einem Finale, beide Spiele gingen im Elfmeterschießen verloren. Bei der U17-EM 2012 unterlag Deutschland den Niederlanden, trotz Führung bis in die Nachspielzeit. Meyer wurde Torschützenkönig und bester Turnierspieler. Vor einem Jahr musste sich Deutschland im Olympia-Finale Gastgeber Brasilien mit Superstar Neymar geschlagen geben, trotz eines Treffers von Kapitän Meyer.
Kein Wunder also, dass er endlich einen Pokal in Händen halten will. Gegen Spanien (20.45 Uhr/ZDF) wartet allerdings ein harter Brocken. "Klar, Spanien ist Favorit. Aber wir haben auch eine gute Mannschaft. Es ist nur ein einziges Spiel", sagt der Schalker. Unterstützt wird Meyer beim EM-Finale in Krakau von seiner Familie.
Fest DFB-Größe seit 2009
"Meine Eltern sind schon zum Halbfinale angereist. Das ist mir wichtig, sie haben mich mein ganzen Leben lang begleitet", sagt der in Oberhausen geborene Mittelfeldspieler. Über Rot-Weiß Oberhausen und den MSV Duisburg landete er 2009 bei Schalke 04, mit den Knappen wurde er 2012 deutscher A-Junioren-Meister. Ganz ohne Titel ist Max Meyer also nicht.
Im Deutschland-Trikot wollte es dagegen nie klappen. Am 11. November 2009 lief Meyer mit 14 Jahren erstmals für ein DFB-Team auf, beim 6:2 der U15 gegen Estland schoss er gleich ein Tor. Seither ist der Blondschopf eine Konstante in den deutschen U-Teams, doch diese Zeit endet nun. Für die U21 ist der Mittelfeldspieler nach der EM zu alt, die Nationalhymne wird er nur noch bei einer Nominierung durch Joachim Löw hören können. Vier Spiele hat Meyer bereits für die A-Nationalmannschaft absolviert.
Mit letzter Kraft gegen Spanien
In Polen erlebt Meyer bislang ein ziemliches Auf und Ab. Angeschlagen angereist, erzielte er trotzdem gegen Tschechien (2:0) das erste deutsche Turniertor, überzeugte auch gegen Dänemark (3:0), tauchte gegen Italien (0:1) plötzlich ab und spielte im Halbfinale gegen England (4:3 i.E.) wieder stark. Nun steht das fünfte Spiel in zwölf Tagen an. "Das ist brutal", sagt Meyer. Die letzte Kraft soll aber noch irgendwie reichen, um Spanien zu bezwingen.
"Das sind sehr gute Fußballer. Wir müssen aggressiv sein, ihnen den Spaß am Fußball nehmen. Und wir müssen aus den wenigen Möglichkeiten, die wir bekommen, etwas machen", sagt Meyer. Und wer weiß - vielleicht bekommt der kleine Junge am Ende ja doch noch den Pokal, von dem er schon so lange träumt.
Quelle: ntv.de, Erik Roos, sid