Fußball

Trainerposse in Dresden Minge sagt ab, Janßen kommt

Minge galt schon fast als sicher.

Minge galt schon fast als sicher.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Absage von Ralf Minge wird Zweitliga-Schlusslicht Dynamo Dresden bei der Trainersuche doch noch fündig. Olaf Janßen erhält einen Zweijahresvertrag bei den Sachsen.

Olaf Janßen ist neuer Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten SG Dynamo Dresden. Nach der Posse um Ralf Minge übernimmt der 46-Jährige das Amt von Peter Pacult. Wie der Tabellenletzte bekanntgab, unterschrieb Janßen einen Vertrag bis Ende Juni 2015. Der Kontrakt gilt ausschließlich für die zweite Liga. Zuvor hatte Janßen seinen Vertrag als Co-Trainer bei der Nationalmannschaft Aserbaidschans aufgelöst.

Am Dienstag hatten die Dresdner bereits eine Einigung mit Ex-Dynamo-Stürmer Minge erzielt. Der sagte jedoch nach einer einvernehmlichen Entscheidung mit seinem Arbeitgeber Bayer 04 Leverkusen, wo er die U23 betreut, doch noch ab.

Danach kam Janßen, der schon seit Wochen als Top-Kandidat des Sportlichen Leiters Steffen Menze und des Geschäftsführers Christian Müller gilt, erneut ins Spiel. "Olaf Janßen gehörte zu unserem Favoritenkreis. Er ist ein akribischer Arbeiter und ein Konzepttrainer. Der Verein wird ihm Zeit einräumen, um die gemeinsamen Ziele in dieser Saison zu erreichen", sagte Dynamos Sportlicher Leiter Steffen Menze. Janßen war zuletzt Co-Trainer unter Berti Vogts. "Unser Dank gilt dem Fußballverband Aserbaidschans und insbesondere Berti Vogts, die Olaf Janßen von seiner dortigen Aufgabe freigestellt und ihn in seinem nächsten Schritt unterstützt haben. Unser neuer Trainer verdient einen Vertrauensvorschuss, damit er in Ruhe arbeiten und seine präzisen Vorstellungen umsetzen kann", sagte Dresdens Geschäftsführer Christian Müller. "Er ist ein akribischer Arbeiter und ein Konzepttrainer mit großem Fußballsachverstand", erklärte Menze. Janßen wird am Donnerstag in Dresden offiziell vorgestellt.

Krise am Tabellenende

Dynamo liegt nach sechs Spielen mit drei Punkten auf dem letzten Platz. Janßen wird seinen Einstand am 15. September im Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf geben. "Es geht darum, die Mannschaft in der 2. Bundesliga Schritt für Schritt wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen. Ich glaube fest an das Potenzial der Mannschaft und möchte als Cheftrainer meinen Teil dazu beitragen, dass sich die sportlichen Erfolge wieder einstellen", meinte Janßen. Zuvor hatte Minge seinem Ex-Klub einen Korb gegeben. Der 52-Jährige lehnte das Angebot der Schwarz-Gelben ab, bei denen er schon als Spieler (1980 bis 1991), Interimstrainer (1993 und 1995) und Sportdirektor (2007 bis 2009) tätig gewesen war. Der frühere Mittelstürmer bleibt stattdessen Trainer der zweiten Mannschaft in Leverkusen.

"Nach Abwägung der gesamten Situation sind wir zu dem Schluss gekommen, dass ich meine Tätigkeit in Leverkusen fortsetzen werde", wurde Minge in einer Bayer-Pressemitteilung zitiert. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser bestätigte das Dresdner Interesse an Minge, betonte aber, dass man den Coach wegen seiner Bedeutung für die Nachwuchsarbeit nicht ziehen lassen wolle.

Ob der Bundesligist seinem Reserve-Trainer nun die Freigabe verweigerte oder Minge mit guten Argumenten einfach überzeugt wurde, blieb offen. Der 36-malige DDR-Auswahlspieler schien aber einem neuerlichen Abenteuer in Dresden nicht abgeneigt. "Dynamo wäre eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen", hatte Minge der "Bild"-Zeitung gesagt. Vor der Janßen-Verpflichtung wurden auch die Namen Ralph Hasenhüttl und Stephan Schmidt gehandelt. Die Lage in Dresden prekär, nach dem völlig verpatzten Saisonstart kämpft der Traditionsklub schon jetzt ums sportliche Überleben. Der angestrebte Wechsel von Minge nach Dresden war von Beginn an mit Schwierigkeiten behaftet gewesen. Nach kicker-Informationen sollen sowohl Geschäftsführer Müller als auch Sportchef Menze nicht in die Vorgespräche mit dem Wunschkandidaten des Aufsichtsrats-Chefs Thomas Bohn einbezogen worden sein. "Das werde ich nicht kommentieren", sagte Menze auf SID-Anfrage. Minge hatte seinen Ex-Klub zunächst um Bedenkzeit gebeten. Angeblich soll er eine einstimmige Entscheidung des Aufsichtsrats für sein Engagement gefordert haben. Das Gremium soll sich in der Sitzung am Montagmorgen zwar für ihn ausgesprochen haben, allerdings nicht einstimmig.

Quelle: ntv.de, SID

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