Fußball

"Sie lieben es zu weinen, das hat Tradition" Mourinho tritt gegen Arsenal nach

Guter Trainer, noch besserer Unruhestifter: Chelsea-Trainer Jose Mourinho.

Guter Trainer, noch besserer Unruhestifter: Chelsea-Trainer Jose Mourinho.

(Foto: AP)

Das Premier-League-Topspiel zwischen Arsenal und Chelsea ist eine sportliche Nullnummer. Dafür bleibt sich Chelsea-Coach Jose Mourinho als Provokateur treu und lästert: "Fußball ist für Männer." Immerhin: Das Titelrennen in England ist nun hochspannend.

Fest im Griff: Chelseas massierte Defensive ließ Arsenals Offensivstar Mesut Özil nie zur Entfaltung kommen.

Fest im Griff: Chelseas massierte Defensive ließ Arsenals Offensivstar Mesut Özil nie zur Entfaltung kommen.

(Foto: imago/Colorsport)

José Mourinho ging erst nach dem Schlusspfiff in die Offensive. "Sie lieben es zu weinen. Das hat doch Tradition", meinte der Fußball-Trainer des FC Chelsea nach dem enttäuschenden 0:0 beim FC Arsenal. Zuvor hatte er eher auf seine Abwehr gesetzt. Durch das torlose Remis im Topspiel der 17. Runde in der englischen Premier League verpasste Arsenal am Montag den Sprung zurück an die Tabellenspitze. Erstmals seit dem 14. September muss die Mannschaft mit den drei deutschen Nationalspielern Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski einem Kontrahenten den Vortritt lassen.

Spitzenreiter FC Liverpool weist genau wie Arsenal 36 Punkte auf, hat aber die bessere Tordifferenz. Dritter ist Manchester City (35) vor Chelsea und Everton (beide 34). Newcastle und Tottenham folgen mit je 30 Zählern in Lauerstellung. "Es ist eine einzigartige Situation, ein unglaublich enges Titelrennen", sagte Mourinho. Schon am zweiten Weihnachtsfeiertag geht es auf der Insel mit dem 18. Spieltag weiter. Am Boxing Day steht für Liverpool die schwere Aufgabe bei ManCity an. Chelsea erwartet dann Swansea.

"Das war 100 Prozent ein Strafstoß"

Mit seiner abwertenden Aussage über den Gegner versuchte Blues-Coach Mourinho, zwei strittige Szenen herunterzuspielen. Im ersten Durchgang hatte der Schiedsrichter Arsenal zeinen möglichen Elfmeter verweigert. "Das war 100 Prozent ein Strafstoß", sagte der gefoulte Theo Walcott später. Zudem ahndete er ein rotverdächtiges Foul von John Mikel Obi an Mikel Arteta nicht.

Mourinho verstand die Aufregung nicht. "Ich behaupte, dass Engländer - Frank Lampard ist ein gutes Beispiel - solche Situationen niemals provozieren würden. Spieler aus anderen Ländern, und da gibt es ganz spezielle Länder, haben das im Blut", sagte Mourinho. Im Fußball bevorzuge er englisches Blut und die Einstellung, in solchen Situationen aufzustehen und weiterzumachen: "Fußball ist für Männer - oder für Frauen mit einer fantastischen Einstellung."

Sportliche Nullnummer

Pech: Frank Lampard traf in der ersten Halbzeit nur die Unterkante der Latte am Arsenal-Tor.

Pech: Frank Lampard traf in der ersten Halbzeit nur die Unterkante der Latte am Arsenal-Tor.

(Foto: imago/Sportimage)

Das Londoner Derby konnte die großen Erwartungen nicht erfüllen. Die BBC schrieb von einem Duell ohne Unterhaltungswert und Qualität. Auch die beteiligten Deutschen konnten daran nichts ändern. Bei Arsenal spielte Mertesacker zwar weitgehend fehlerlos, Mittelfeldspieler Özil blieb aber beinahe so wirkungslos wie Podolski, der erstmals wieder zum Kader gehörte, die Partie aber nur von der Bank aus verfolgte. Bei Chelsea konnte André Schürrle nach seiner Einwechslung in der 73. Minute ebenfalls nicht für Furore sorgen. Ein Lattenschuss von Frank Lampard im ersten Durchgang und ein feiner Angriff von Arsenal in der zweiten Hälfte, an dessen Ende Olivier Giroud scheiterte, waren die einzigen spielerischen Höhepunkte.

Mourinho war dennoch zufrieden. Der Portugiese hat mit Chelsea noch nie gegen Arsenal verloren. Alle zehn Versuche der Gunners konnte er bisher abwehren. "Ob ich mit dem Resultat glücklich bin? Ich bin damit nicht unglücklich, würde ich sagen", erklärte der Coach. Auch sein Rivale Arsène Wenger konnte sich später mit dem Remis anfreunden. "Im Ernst: Wenn ich nach der Auftaktniederlage gegen Aston Villa gesagt hätte, dass wir an Weihnachten punktgleich mit einem anderen Verein an der Spitze stehen, hätte man mich für verrückt erklärt", meinte Wenger. Und Podolski blickte bereits über das Weihnachtsfest hinaus: "Remis. Ein Derby ohne Tore. Nächste Chance am Donnerstag", schrieb er bei Twitter. Für Arsenal geht es dann bei West Ham United weiter.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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