Teuerste Spielerin im Fußball Neuer US-Klub sorgt für Weltrekord-Transfer
14.02.2024, 08:48 Uhr
Rachael Kundananji spielte stark gegen das DFB-Team.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Im Vergleich zum Männer-Fußball sind die Transfersummen bei den Frauen ein Klacks, aber sie steigen immens an. Ein neuer Klub in der US-Profiliga zahlt nun so viel wie nie zuvor. Dafür sichert sich Bay FC die Dienste von Rachael Kundananji aus Sambia. Ihr Können musste das DFB-Team bereits erleben.
Die teuerste Fußballerin der Geschichte kommt aus Sambia: Für Rachael Kundananji zahlt das neue US-Team Bay FC so viel Transferablöse wie niemand zuvor für eine Spielerin. Der spanische Erstligist Madrid CFF erhält für die 23-Jährige eine Sockelablöse von 735.000 Euro, mit erfolgsabhängigen Bonuszahlungen in Gesamthöhe von etwa 70.000 Euro kann die Summe auf 810.000 Euro steigen.
Mit dieser Summe wird der bisherige Rekord deutlich überboten. Erst in diesem Winter hatte der FC Chelsea 450.000 Euro plus bis zu 50.000 Euro Boni für die Kolumbianerin Mayra Ramirez an DU Levante bezahlt. Zuvor waren im Jahr 2022 etwa 400.000 Euro für die Engländerin Keira Walsh zwischen ihrem neuen Klub FC Barcelona und Manchester City geflossen. Im Vergleich zu den Männern immer noch ein Klacks: Den Weltrekord bei den Männern hält der Brasilianer Neymar, für den Paris St. Germain im Jahr 2017 gigantische 222 Millionen Euro an den FC Barcelona überwies.
Doch der Anstieg der Ablösesummen ist immens. Bis vor einigen Jahren floss in der Bundesliga quasi gar kein Geld. Lina Magull, gerade vom FC Bayern zu Inter Mailand gewechselt, erzählte im Podcast "Mittags bei Henning" einmal, dass ihr Transfer vom VfL Wolfsburg zum SC Freiburg im Jahr 2017 zwar etwas kostete, sie die Summe aber selbst bezahlte. Noch immer gehen viele Vereinswechsel ohne eine Ablöse über die Bühne. Doch auch in der Bundesliga bahnt sich ein Rekord an: Für den spektakulären Wechsel von Weltstar Lena Oberdorf könnte der FC Bayern dem Rivalen VfL Wolfsburg 200.000 bis 250.000 Euro zahlen, heißt es Berichten zufolge.
Bay FC greift finanzstark ein
"Sie ist ein enormes Talent mit dynamischen Angriffsqualitäten und einem unglaublichen körperlichen Profil", sagte Managerin Lucy Rushton: "Racheal verfügt über eine Gelassenheit vor dem Tor und die natürliche Fähigkeit, mit verschiedenen Arten von Abschlüssen und aus verschiedenen Positionen zu treffen." Austin Buchanan, Scouting-Chef des Bay FC, sagte: "Dies ist der Höhepunkt einer Menge an Arbeit, die hinter den Kulissen abgelaufen ist."
In der spanischen Liga erzielte Kundananji acht Tore in 14 Saisonspielen. Und auch für Sambia ist sie erfolgreich, dort kommt sie in 13 Partien auf acht Treffer - einen davon gegen Deutschland. Bei der fürs DFB-Team verpatzten Generalprobe vor der Debakel-WM im vergangenen Sommer traf sie beim 3:2-Sieg der Afrikanerinnen und legte ein weiteres Tor vor. Die UEFA zeichnete sie für das Jahr 2023 aufgrund der Addition ihrer Tore in allen UEFA-Wettbewerben und den führenden Ligen Europas mit dem zweiten Platz aus: Ihre zusammengefasst 34 Tore übertraf nur Australien- und Chelsea-Superstar Sam Kerr (37).
Kunananjis neuer Klub Bay FC drängt gewaltig auf den Markt. Erstmals tritt der Verein zur Saison 2024 in der US-Frauenliga NWSL an. Anders als in Europa müssen die Franchises nicht erst mehrere Aufstiege aus unteren Ligen schaffen, sondern dürfen direkt in die Liga einsteigen. Dank finanzkräftiger Investoren ist die Sambierin nicht der einzige prominente Name im Kader: Mit Asisat Oshoala vom FC Barcelona verpflichtete das Team aus der Region San Francisco in Kalifornien die fünfmalige afrikanische Fußballerin des Jahres. Zudem sicherte sich Bay FC die Dienste von Arsenals Jennifer Beattie.
Quelle: ntv.de, ara