Vertragspoker beim FC Bayern Neuer verlangt angeblich Mega-Gehalt
10.04.2020, 16:33 Uhr
Ob Manuel Neuer auch über 2021 hinaus beim FC Bayern trainiert, ist offen. Die Verhandlungen laufen.
(Foto: imago images/Philippe Ruiz)
Der Vertrag mit Torwart Manuel Neuer läuft 2021 aus. Der FC Bayern will den Nationalkeeper gern halten. Der 34-Jährige kann sich offenbar ebenfalls vorstellen zu bleiben - auch langfristig. Das wiederum passt dem deutschen Fußball-Rekordmeister nicht. Ein Thema sorgt allerdings für noch mehr Ärger.
Mehr als 20 Millionen Euro Jahresgage? Mit dieser enormen Forderung soll Bayern Münchens Kapitän Manuel Neuer die Verantwortlichen des deutschen Fußball-Rekordmeisters erst einmal verärgert haben. Dies berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach hat Neuers Berater Thomas Kroth bei ersten Gesprächen angeblich diese Summe als Gehalt für den 34-Jährigen gefordert. Die Bayern wollten dies auf Anfrage nicht kommentieren.
Die aufgerufene Summe stammt angeblich aus Kabinen-internen Spekulationen über das Jahresgehalt von Neuers Teamkollegen. Der "Bild"-Zeitung zufolge gibt es Gerüchte, Lucas Hernandez und Philippe Coutinho würden mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen, weswegen Kroth laut Bericht ein ähnliches Gehalt für seinen Spieler forderte.
Vertragsverhandlungen stocken "massiv"
Wie auch immer: Die Gespräche zwischen dem FC Bayern und Neuer über einen neuen Vertrag ab 30. Juni 2021 sind offenbar schwieriger als allgemein angenommen. Zuletzt hatte der "Kicker" bereits berichtet, dass die Verhandlungen wegen der Laufzeit des neuen Vertrags "massiv" ins Stocken geraten seien. Neuer soll eine geplante Verlängerung um weitere zwei Jahre bis 2023 erst einmal abgelehnt haben. Der DFB-Kapitän habe sogar fünf Jahre ins Gespräch gebracht. 2025 wäre er 39 Jahre alt.
Der neue Bayern-Vorstand Oliver Kahn merkte in "Sport Bild" dazu an, dass Torhüter "generell, wie ich auch selbst gezeigt habe, natürlich bis ins hohe Alter spielen können". Allerdings sei es "eine große Herausforderung, das hohe Niveau zu halten".
Die Bayern stecken in einer Zwickmühle. Sie würden den Weltklassekeeper Neuer sehr gerne behalten - aber eben nicht zu lange, da in Alexander Nübel von Schalke 04 der Nachfolger schon verpflichtet wurde. Er soll Neuer beerben, was komplizierter würde, liefen beide Verträge bis zum gleichen Datum. Denn Nübels Vertrag ist bis 2025 datiert. Was also tun, da Neuer laut Kahn ebenso wie Thomas Müller auch "Führungsspieler und Identifikationsfigur des Klubs" ist?
Der "Bild" zufolge hat der Klub nach den gescheiterten Verhandlungen noch einmal nachgelegt. Das neueste Angebot beinhalte einen Vertrag bis 2023 mit der Option auf ein Jahr Verlängerung plus hohe Prämien- und Einsatzregelungen. Doch auch damit ist Neuer angeblich nicht einverstanden: Es gibt Spekulationen, dass Nübel Einsatzzeiten vertraglich zugesichert wurden. Käme der bisherige Stammkeeper deswegen nicht auf genügend Spielminuten, könnte die versprochene Prämie einfach unter den Tisch fallen.
Thiago-Deal wohl schon weiter
Die Bayern hatten bereits angekündigt, die Coronavirus-Krise und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Probleme "jetzt nicht ausnutzen" zu wollen, um verdiente Spieler wie Neuer "im Preis zu drücken", wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im "Münchner Merkur" und der "tz" betonte. Es würden weiter die Angebote gelten, die der Klub vor der Krise unterbreitet habe.
Müller hat in dieser Woche bereits einen neuen Vertrag bis 2023 unterschrieben - ebenso wie Trainer Hansi Flick. Neben Neuer laufen noch bei David Alaba, Jérôme Boateng, Javi Martinez, Thiago und Sven Ulreich die Verträge 2021 aus. Bei Thiago seien nach "Kicker"-Informationen die Gespräche aber bereits "sehr weit fortgeschritten und allenfalls noch Kleinigkeiten zu klären".
Davon ist der FC Bayern mit Neuer anscheinend noch weit entfernt. Lothar Matthäus erwartet nun von Neuer im Poker ein Entgegenkommen. Der Kapitän solle "sich vor allem in diesen Zeiten daran erinnern", schrieb der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne, "dass Dankbarkeit und Wertschätzung keine Einbahnstraßen sind".
Quelle: ntv.de, ara/sid