Fußball

"Große Tradition beeinträchtigt"Nick Woltemade spielt am Boxing Day ausnahmsweise allein

23.12.2025, 14:27 Uhr
Nick-Woltemade-of-Newcastle-United-celebrates-scoring-their-second-goal-Newcastle-United-v-Chelsea-Premier-League-Football-St-James-Park-Newcastle-UK-20-Dec-2025Newcastle-St-James-Park-United-Kingdom-EDITORIAL-USE-ONLY-No-use-with-unauthorised-audio-video-data-fixture-lists-club-league-logos-or-live-services-Online-in-match-use-limited-to-120-images-no-video-emulation-No-use-in-betting-games-or-single-club-league-player-publications
Bei Newcastle United ist Nick Woltemade direkt zum Star aufgestiegen. (Foto: IMAGO/Shutterstock)

In diesem Jahrtausend finden am 26. Dezember immer mindestens fünf Premier-League-Spiele statt - bisher. Die Vielzahl an Europapokalpartien zwingt die englische Liga diesmal, das Programm am zweiten Weihnachtstag drastisch zu reduzieren. Deshalb steht auch Nick Woltemade im Mittelpunkt.

Nick Woltemade kostet den Feiertag im englischen Fußball gleich in seinem Premierenjahr voll aus. Flutlichtspiel im ausverkauften Old Trafford am Boxing Day, dem zweiten Weihnachtsfeiertag in Großbritannien? Besser geht es kaum. Doch außer Newcastle United und Manchester United kommt in der Premier League in diesem Jahr keiner in den Genuss der seit mehr als 100 Jahren andauernden Tradition. Am zweiten Weihnachtsfeiertag findet in Englands Eliteliga notgedrungen lediglich ein Spiel statt - noch weniger, nämlich gar keins, gab es zuletzt im Jahr 1982.

In diesem Jahrtausend wurden immer mindestens fünf Begegnungen am 26. Dezember ausgetragen, oft fand gar der gesamte Spieltag am Boxing Day statt. Als Ursache für den Bruch des seit 1888 gängigen Brauchs nennt die Liga die Ausweitung der Europapokalwettbewerbe durch die UEFA. "Die Premier League möchte die Umstände anerkennen, die zu einer reduzierten Anzahl von Spielen am Boxing Day geführt haben - und damit eine wichtige Tradition im englischen Fußball beeinträchtigen", hieß es in einer bissigen Stellungnahme.

Die Anpassung des Spielplans sei eine Folge der gestiegenen Belastung durch die Champions League, Europa League und Conference League, deren Spieltage bis zum Beginn der K.o.-Phase immer mehr Termine erfordern. Zudem verwies die Liga auf Vorgaben des Weltverbands FIFA, die eine Mindestpause von 72 Stunden zwischen zwei Partien fordern. Es seien "besondere Vorkehrungen" getroffen worden, "um mehr Zeit zwischen den Spielen während der Feiertage zu ermöglichen", hieß es.

Pep Guardiola kontrolliert Weihnachtsessen

Doch so ganz kann die Premier League die Verantwortung für den abgespeckten Boxing Day nicht abwälzen, Schuld daran hat auch der selbst abgeschlossene Vertrag mit dem englischen Fußballverband FA. Demnach muss die Eliteliga ihren Medienpartnern garantieren, 33 der 38 Spieltage an Wochenenden auszutragen. So ergibt sich aus Terminnot eben, dass der rund um den Boxing Day stattfindende 18. Spieltag zum Großteil am Wochenende stattfinden muss.

Entsprechend passten viele Vereine ihre lang erprobten Abläufe über die Weihnachtsfeiertage in diesem Jahr an. Pep Guardiola stellte seine Profis von Manchester City vor Weihnachten gar auf die Waage. Für den Fall, dass einige von ihnen beim Festtagsschmaus zu sehr zugeschlagen haben sollten, drohte der Coach, sie aus dem Kader für die Premier-League-Partie am 27. Dezember (13.30 Uhr/Sky) bei Nottingham Forest zu streichen.

"Sie kommen am 25. zurück, und ich werde dort sein, um zu kontrollieren, wie viele Kilo sie zugenommen haben, ob sie fett geworden sind", sagte Guardiola. Bei Woltemade besteht die Gefahr der Gewichtszunahme über die Feiertage wohl kaum. Schließlich muss er sich mit Newcastle auch an Heiligabend und am 25. Dezember vorbereiten, ehe es am zweiten Weihnachtsfeiertag (21 Uhr/Sky) beim von enormem Verletzungspech geplagten Manchester United um drei Punkte geht.

Ab dem Jahr 2026 werden dann wohl nahezu alle Spieler wieder in den Genuss eines Boxing-Day-Spiels kommen, kündigte die Liga bereits an. Der Bruch der Tradition soll erst mal eine Ausnahme bleiben.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

FußballWeihnachtenPremier LeagueNick Woltemade