Fußball

Suarez trifft, Griezmann nicht Nur der Altmeister kann Atlético retten

Luis Suárez - immer da, immer gefährlich!

Luis Suárez - immer da, immer gefährlich!

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Atlético Madrid durchbricht mit dem Meistertitel die Vorherrschaft der spanischen Dominanten in der heimischen Liga. In die neue Saison startet man ohne große Leichtigkeit, auch, weil Luis Suárez zu wenig trifft. Das ändert sich schlagartig, weil der Trainer grenzenloses Vertrauen in seinen Torjäger hat.

Torjäger Luis Suárez hat Titelverteidiger Atlético Madrid mit einem Doppelpack in der Schlussphase vor der ersten Saisonniederlage in der spanischen Fußballmeisterschaft bewahrt. Die beiden Treffer des 34 Jahre alten Mittelstürmers aus Uruguay in der 78. und 90. Minute beim 2:1 (0:1) auswärts gegen den FC Getafe ließen die Mannschaft von Trainer Diego Siméone stattdessen sogar zunächst auf den ersten Platz der Primera Divison klettern - und sorgten nach zuvor zwei Heim-Nullnummern in der Champions League (gegen den FC Porto) und in der Liga (gegen Athletic Bilbao) endlich wieder für Jubel und Entspannung beim amtierenden Meister.

Suárez drehte praktisch im Alleingang die Partie beim Klub aus dem Vorort von Madrid, nachdem Stefan Mitrovic in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Führung für Getafe gelungen war. Es war Getafes erster Treffer gegen Atlético nach 1582 Minuten und 17 torlosen Spielen in Folge. Noch nie hatten sie gegen Siméones Atléti getroffen. Der ist seit Dezember 2011 beim spanischen Meister. Nach einem Platzverweis gegen Carles Antena nutzten die Gäste aber die numerische Überlegenheit.

Neuzugang Antoine Griezmann, der auf Leihbasis vom finanziell arg unter Druck stehenden Konkurrenten FC Barcelona zu Atléti zurückgekehrt war, blieb auch im vierten Spiel nach seiner Rückkehr ohne Tor. Der französische Nationalspieler, der 2019 für 130 Millionen Euro aus Madrid nach Barcelona gewechselt war und bei den Katalanen nie glücklich wurde, kam nur zu einem aussichtsreichen Abschluss, setzte den Ball aber Anfang der zweiten Halbzeit aus zentraler Position übers Tor. Später wurde der enttäuschende Angreifer ausgewechselt, für Griezmann kam der ehemalige Bundesligaprofi Matheus Cunha, der in der Nachspielzeit seine obligatorische Gelbe Karte sah.

"Jeder andere hätte Suarez ersetzt"

Suárez seinerseits war schon kritisch beäugt worden, nur ein Treffer aus den ersten fünf Ligaspielen und einer torlosen Champions-League-Partie ist nicht die Quote, die die Öffentlichkeit von dem Torjäger erwartet. "Wenn man bei der Elite ist, gewöhnt man sich daran", sagte Suarez nach seinem siegbringenden Doppelpack. "Ich lasse nie die Schultern hängen. Ich lasse mich nicht durch Kritik unterkriegen, und ich werde auch nicht durch Schmeicheleien glauben, dass ich der Beste der Welt bin."

Der Uruguayer hatte im vergangenen Jahr mit 21 Treffern, viele davon in den letzten Minuten, maßgeblichen Anteil am ersten Meistertitel Atlético Madrids seit 2014. Entsprechend groß ist weiterhin das Vertrauen von Trainer Diego Simeone in die Qualitäten seines Seniors. "Jeder andere hätte Suarez ersetzt", gab Simeone nach dem hart erkämpften Sieg zu. Doch der Argentinier holte stattdessen Griezmann vom Feld "und Suarez hat die Tore geschossen".

"Wir wissen bereits, was wir an Luis haben", betonte Teamkollege Mario Hermoso nach dem Spiel. "Er ist und bleibt einer der besten [Stürmer] der Welt, das ist nicht verloren. Solange er in der Nähe des Tores ist, ist er ein gefährlicher Spieler." Die spanische Sportzeitung "Marca" adelte Suárez denn auch zur Lebensversicherung des strauchelnden Meisters: "Es war keineswegs eine Glanzleistung von Atleti, aber wie schon gegen Espanyol vor neun Tagen zeigten sie den Kampf und die Entschlossenheit, die man so oft bei Mannschaften sieht, die Titel gewinnen. Und mit Suarez haben sie einen Spieler in ihren Reihen, der jederzeit Spiele entscheiden kann." In der Tabelle schob sich Atlético (14 Punkte) an Stadtrivale Real (13) vorbei. Die Königlichen spielen erst am Abend daheim gegen RCD Mallorca.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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