Fußball

"Gott ist kein Real-Anhänger" Özil & Co. verzweifeln am Pfosten

Real Madrid stürmt 90 Minuten auf das Tor von La Coruna, erzielt aber keinen Treffer. Die Nullnummer wiegt schwer, denn Tabellenführer FC Barcelona enteilt auf Mallorca immer weiter. Schuld sind ein starker Keeper, der Pfosten und die Terminplaner. Mesut Özil kann sich trotzdem freuen.

So glücklos wie seine Teamkollegen: Reals Flügelstürmer Angel di Maria.

So glücklos wie seine Teamkollegen: Reals Flügelstürmer Angel di Maria.

(Foto: AP)

Ein furioser Sturmlauf, zwei Pfostenschüsse, aber kein Tor: Real Madrid hat beim Außenseiter Deportivo La Coruña nur ein 0:0 erreicht und einen schweren Rückschlag im Kampf um die spanische Fußballmeisterschaft erlitten. Der Punktverlust könnte das Team um den deutschen Nationalspieler Mesut Özil fast schon den Titel gekostet haben. Der Rivale FC Barcelona (68) gewann mit einer ersatzgeschwächten Elf 3:0 bei RCD Mallorca und baute seinen Vorsprung vor Real (61) auf sieben Zähler aus.

José Mourinho sieht die Titelchancen schwinden: "Mathematisch ist noch alles drin, aber sieben Punkte Rückstand sind viel." Der Real-Trainer machte diesmal nicht den Schiedsrichter für den Patzer der "Königlichen" verantwortlich, sondern witterte eine Verschwörung der Terminplaner. Diese hätten Real nach dem Champions-League-Spiel bei Olympique Lyon (1:1) um einen Tag Vorbereitung gebracht, weil sie die Partie in La Coruña auf den Samstag vorgezogen hätten.

"Lachen sich über uns ins Fäustchen"

Erbost ob des Terminplans: Real-Coach Jose Mourinho.

Erbost ob des Terminplans: Real-Coach Jose Mourinho.

(Foto: dpa)

"Das Normale wäre gewesen, dass wir erst am Sonntag spielen", beklagte sich der Portugiese. "Die Leute, die die Spiele ansetzen, wissen genau, was sie tun, und hinterher lachen sie sich über uns ins Fäustchen." Die Zeitung "El Mundo" fand einen anderen Grund, weshalb der Rekordmeister den Ball nicht im Tor von La Coruña unterbrachte: "Der liebe Gott ist kein Real-Anhänger." Cristiano Ronaldo und Emmanuel Adebayor trafen nur den Pfosten.

Özil konnte immerhin einen persönlichen Erfolg feiern. Der Ex-Bremer erbrachte den Beweis, dass er auf der Position des Sturmdirigenten derzeit besser ist als der Weltstar Kaká, der Real eine Ablösesumme von 65 Millionen Euro gekostet hatte und nach einer Stunde ausgewechselt wurde. "Özil spielt bessere Pässe, er ist der bessere Regisseur, der bessere Schütze, und er ist bei den Fans beliebter", schrieb das Sportblatt "As". Der Ex-Stuttgarter Sami Khedira fehlte bei Real wegen einer Muskelverletzung.

13 Spiele sind in der Primera Division noch zu absolvieren, die Chancen, den Titel-Hattrick des Erzrivalen aus Barcelona zu verhindern sind damit nur noch sehr gering. Real-Generaldirektor Jorge Valdano will aber noch nicht aufgeben: "Wir werden weiterkämpfen und haben hoffentlich etwas mehr Glück. Wir haben mit großer Intensität gespielt, waren im Strafraum aber nicht klar genug in unseren Aktionen."

Barça tanzt auch ersatzgeschwächt

Barça hingegen hatte auf Mallorca wenig Mühe, obwohl der Titelverteidiger die Weltmeister Carles Puyol und Xavi sowie den Brasilianer Dani Alves ersetzen musste. Lionel Messi (38. Minute) brachte die Katalanen per Kopfball in Führung, David Villa (56.) und Pedro (65.) erzielten die weiteren Treffer. "Gegen dieses Barça kann man einfach nichts ausrichten", meinte Mallorcas Trainer Michael Laudrup resigniert.

Quelle: ntv.de, dpa

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