Torkrise bei Real Madrid Özil droht ein Bankplatz
27.09.2010, 14:19 UhrKein spanischer Verein schießt häufiger auf das gegnerische Tor, doch Offensivspektakel sind die Partien von Real Madrid trotzdem nicht. Negativer Höhepunkt war die trostlose Nullnummer gegen UD Levante, die für die beiden deutschen Nationalkicker Sami Khedira und Mesut Özil nun ein Nachspiel haben könnte - auf der Ersatzbank.
Hat Real Madrid unter Jose Mourinho das Toreschießen verlernt? Diese besorgte Frage stellen sich viele spanische Fußball-Fans vor dem Champions-League-Spiel des Rekordmeisters an diesem Dienstag bei AJ Auxerre. "Taktisch haben wir keine Probleme. Uns fehlen nur die Torerfolge", räumte selbst der portugiesische Coach nach dem 0:0 der "Königlichen" bei UD Levante ein. Ganze fünf Treffer brachten Mesut Özil und Co. in den ersten fünf Ligaspielen zustande, unter Mourinhos Vorgänger Manuel Pellegrini waren es vor einem Jahr noch 16 gewesen.
Ein Opfer der Torkrise könnte nun Özil werden, der wie sein Nationalmannschaftskollege Sami Khedira nach der Nullnummer gegen Levante vom Sportblatt "AS" mit der Note 5 abgestraft worden waren. Wie das Sportblatt "Marca" berichtet, erwägt Mourinho, nach der unbefriedigenden Trefferquote den Franzosen Karim Benzema neu in die Startelf zu holen und damit den Angriff zu stärken. Das hieße, dass entweder Özil oder Gonzalo Higuain weichen müsste. "Der Ball geht nicht ins gegnerische Tor, weil es uns ein wenig an Frische und Ruhe fehlt", kommentierte der brasilianische Abwehrspieler Marcelo die schwächste Torausbeute des Clubs seit sechs Jahren.
Dabei schießen Cristiano Ronaldo und Co. häufiger aufs Tor als die Stürmer aller anderen spanischen Clubs: Bislang 105 Mal in dieser Saison. Die Madrilenen treffen nur nicht. Im ersten Champions-League-Spiel gegen Ajax Amsterdam verbuchten sie 35 Torschüsse, aber nur zwei Treffer.
Immerhin: Reals Defensive hat sich stark verbessert. Nur ein Gegentreffer in fünf Spielen ist der beste Wert der Vereinsgeschichte. Schlussmann Iker Casillas war in den meisten Spielen nur Zuschauer des Geschehens. Dass sich Christoph Metzelder vor der Saison zum FC Schalke verabschiedet hat, steht damit natürlich nicht in kausalem Zusammenhang.
Quelle: ntv.de, dpa/sid