Fußball

Durchsuchung bei Messi-Klub PSG-Coach "schwer schockiert" von Rassismus-Vorwurf

Galtier sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt.

Galtier sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Sportlich ist die Saison für Paris St. Germain schon gelaufen. Das große Ziel, der Champions-League-Titel, verpasst der französische Topklub mal wieder nach dem Aus gegen den FC Bayern. Trainer Christophe Galtier, der ohnehin schon unter Druck steht, belasten nun auch noch Rassismus-Vorwürfe.

Eine Rassismus-Affäre um Trainer Christophe Galtier belastet beim französischen Fußball-Meister und Tabellenführer Paris St. Germain das Klima vor dem Spitzenspiel am Samstag (21 Uhr im ntv.de-Liveticker) gegen RC Lens. Nach den Vorwürfen wegen fremdenfeindlicher Aussagen des Coaches über Spieler während seiner Zeit beim Erstligisten OGC Nizza hat die Staatsanwaltschaft offiziell Untersuchungen eingeleitet.

Geprüft werde eine mögliche Diskriminierung, teilte Staatsanwalt Xavier Bonhomme in Nizza mit. Aktuell liefen Durchsuchungen beim Klub OGC Nizza. Die Vorwürfe waren durch eine geleakte Mail öffentlich geworden, die sich auf einen Vorfall während Galtiers Zeit beim OGC Nizza in der Vorsaison bezieht. Sie soll mutmaßlich von Nizzas Ex-Direktor Julien Fournier stammen und an Vertreter des Klubbesitzers Ineos gerichtet gewesen sein.

"Er antwortete", hieß es in der Mitteilung offenbar über den Coach, "dass ich die Realität in der Stadt berücksichtigen müsse und wir tatsächlich nicht so viele Schwarze und Muslime im Team haben könnten." Außerdem soll Galtier hinsichtlich Nizzas Kaderplanung erklärt haben, "dass er die Anzahl muslimischer Spieler so weit wie möglich begrenzen wollte".

Galtier weist Fremdenfeindlichkeit von sich

Galtier wies jeglichen Hang zu Fremdenfeindlichkeit zurück und beschrieb sich auf der Spieltagspressekonferenz als "schwer schockiert" von der Entwicklung. "Es verletzt mich zutiefst, dass solche Aussagen mir zugeschrieben und in unverantwortlicher Weise veröffentlicht worden sind", betonte der 56-Jährige. PSG sicherte Galtier durch einen Sprecher "Unterstützung" zu: "Der Klub wünscht sich, dass die Justiz die Wahrheit herausfindet."

"Ich habe Anzeige erstattet und vertraue in die Justiz", sagte Galtier weiter. Er sei in einer gemischten Gesellschaft in den Hochhaussiedlungen aufgewachsen, mit den Werten des Teilens und des Respekts für den anderen, wer immer er sein mag. Seit Bekanntwerden der Anschuldigungen habe er viele unangenehme Nachrichten erhalten, aber auch viel Rückhalt von anderen Trainern und Spielern.

Galtier steht bei PSG unter Druck

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Die Mail von Fournier an Dave Brailsford, den Sportchef von Ineos, stammt aus dem August 2021 kurz nach dem Amtsantritt von Galtier. Fournier, der mit dem Coach am Ende nicht das beste Verhältnis hatte, betonte, dass er nicht für die Publikmachung der Mail verantwortlich gewesen sei. Auf die Frage, ob es sich um eine Racheaktion handeln könnte, gab Galtier am Freitag keine Antwort.

Der Sportdirektor verließ Nizza im Sommer 2022, zur gleichen Zeit wechselte Galtier zu PSG. Dort steht der Coach aktuell stark unter Druck, nachdem der Verein im Champions-League-Achtelfinale am FC Bayern gescheitert war und auch im Pokal bereits ausgeschieden ist.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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