"Gelegenheit mich loszuwerden" Pezzoni klagt 1. FC Köln an
08.09.2012, 17:00 UhrWende im Fall Kevin Pezzoni? Der von Hooligans bedrohte Fußball-Profi erhebt schwere Vorwürfe gegen den Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln. Ihm sei es vorgekommen, als habe sein Ex-Verein "auf eine günstige Gelegenheit gewartet, um mich loszuwerden" - statt ihn zu schützen. Er selbst habe den Klub niemals verlassen wollen.
Nach seiner Trennung vom 1. FC Köln hat sich der von mutmaßlichen Hooligans bedrohte Kevin Pezzoni erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und dem Club fehlende Rückendeckung vorgeworfen. "Ich hatte gehofft, dass die Verantwortlichen sich hinter mich stellen und versuchen, mich zu schützen", sagte der 23 Jahre alte Verteidiger der "Welt am Sonntag": "Eigentlich sollte ein Verein dazu in der Lage sein, seine Spieler vor den Fans zu schützen. Das war in diesem Fall nicht so."
Pezzoni widersprach der Darstellung des Fußball-Zweitligisten, wonach der Kontrakt auf seine Bitte hin aufgelöst worden sei. "Ich wollte nie meinen Vertrag auflösen. Der Vorschlag wurde vom Verein an mich herangetragen", sagte er. Ihm sei es so vorgekommen, als ob nur "auf eine günstige Gelegenheit gewartet wurde, um mich loszuwerden".
Der 1. FC Köln hatte hingegen am vergangenen Samstag auf seiner Homepage erklärt: "Mit der Vertragsauflösung haben wir seiner ausdrücklichen Bitte entsprochen."
Pezzoni hat nach eigenen Angaben nur zugestimmt, weil er nicht in einem Verein bleiben wollte, der ihm in solch einer Situation die Trennung anbiete, anstatt für ihn zu kämpfen: "Meine Situation wäre ja nicht besser geworden. Wer weiß, ob nach dem nächsten schlechten Spiel die Typen plötzlich in meiner Wohnung gestanden hätten statt nur davor." Pezzoni war von mutmaßlichen Hooligans bedroht worden und hatte daraufhin seinen Vertrag mit den Kölnern aufgelöst.
Quelle: ntv.de, dpa