Rheinisches Bundesligaderby in Köln Podolski fordert Gladbachs Reus
25.11.2011, 12:50 UhrAlle Augen ruhen auf den beiden deutschen Nationalspielern Lukas Podolski und Marco Reus. Die Stars stehen heute Abend beim 79. Duell der rheinischen Rivalen 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga im Rampenlicht. Und: Es kann nur einen geben.
Das rheinische Derby sucht seinen Helden. Noch mehr als Borussia Mönchengladbachs Shootingstar Marco Reus ist dabei Lukas Podolski die große Führungsfigur, mit der das Schicksal des 1. FC Köln steht und fällt. Heute ab 20.30 Uhr werden die Scheinwerfer im seit Wochen ausverkauften Kölner Stadion wieder auf die beiden Fußball-Nationalspieler gerichtet werden. Und am Ende kann es nur einen geben.
"Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass Lukas stärker ist. Er hat diese Boxer-Physis, die er einsetzen kann", sagte Kölns Trainer Stale Solbakken. Doch der Norweger, der sich seit seiner erfolgreichen Zeit beim FC Kopenhagen als Derby-Spezialist bezeichnet, weiß: "Er kann auch nicht allein gewinnen." Trotzdem sind die Zahlen des 95-maligen Nationalspielers in dieser Saison eindrucksvoll: Neun Tore in elf Bundesligaspielen, dazu fünf Vorlagen. Vor allem im heimischen Stadion fühlt sich der 26-Jährige pudelwohl. Bei den letzten drei Heimsiegen des FC erzielte Podolski fünf von sieben Toren.
"Spielen noch zehn andere"
Sogar noch einen Tick besser drauf ist derzeit der 22 Jahre alte Reus: Sieben seiner zehn Saisontore erzielte der blonde Tempodribbler in den letzten drei Spielen und sicherte der Borussia damit quasi im Alleingang neun Punkte. Trotzdem sieht sich Reus nicht als Alleinunterhalter: "Da spielen noch zehn andere in meiner Mannschaft." Kaufen will halb Europa inklusive des FC Bayern aber nur ihn. Für geschätzte 18 Millionen Euro festgeschriebene Ablösesumme könnte Reus, der einen Vertrag bis 2015 besitzt, im Sommer 2012 gehen.
Auch die Zukunft von Lukas Podolski steht in den Sternen, vor allem nach dem überraschenden Rücktritt von FC-Präsident Wolfgang Overath vor knapp zwei Wochen. Solbakken schließt im Gespräch mit dem "Kicker" zumindest einen Wechsel in der Weihnachtspause aus: "Ich wäre sehr überrascht, wenn er im Winter wechselt. Weil ich sehe, dass er in Köln seine beste Periode überhaupt erlebt."
Seine beste Zeit seit Jahrzehnten erlebt auch die Borussia, die nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison als Tabellendritter die Überraschung der Spielzeit ist. Trainer Lucien Favre hat nach dem 5:0-Fußballfest gegen Werder Bremen alle Mühe, die Euphorie im Zaum zu halten. Deshalb warnt der Schweizer auch: "Köln ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Gut organisiert, defensiv kompakt, gutes Pressing, gefährlich nach Balleroberung. Das haben wir im Spiel gegen Leverkusen gesehen." Die Bilanz spricht allerdings ebenso wie die Tagesform für die Borussia. Gegen keinen anderen Verein hat Mönchengladbach in der Bundesliga so oft gewonnen (42-mal) und so viele Tore geschossen (160). In der vergangenen Saison demütigten die Fohlen die Geißböcke gleich zweimal (4:0, 5:1).
"Bei den Fans gibt es unglaubliche Emotionen"
Für Solbakken kommt das Derby nach dem Ausfall des Heimspiels gegen Mainz am vergangenen Samstag wegen des Selbstmordversuchs von Schiedsrichter Babak Rafati trotzdem zur richtigen Zeit: "Alle wissen, dass es ein Derby ist. Wir haben seit drei Wochen nicht mehr gespielt, dann ist es gut, dass nun so ein Spiel kommt", sagte Solbakken und hofft auf einen zusätzlichen Schub für seine Mannschaft: "Wenn man am Ende ein bisschen müde ist, bekommt man zusätzliche Energie durch das Adrenalin."
Während sein Gegenüber Favre nicht auf den Derby-Hype aufspringen will ("Für mich und die Mannschaft ist es ein Meisterschaftsspiel, wir wollen punkten"), weiß Gladbachs Sportdirektor Max Eberl um die Bedeutung der Begegnung: "Bei den Fans gibt es unglaubliche Emotionen, die aber auf dem Platz bleiben sollen. Hoffentlich wird es ein emotionales Derby. Das Spiel soll dabei im Vordergrund stehen." Ein Spiel, in dem alle Augen auf Podolski und Reus gerichtet sein werden.
1. FC Köln - Borussia Mönchengladbach,
ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de
Köln: Rensing - Brecko, Geromel, McKenna, Eichner - Riether, Matuschyk - Clemens, Jajalo, Peszko - Podolski. - Trainer: Solbakken
Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke, Brouwers, Dante, Daems - Nordtveit, Neustädter - Herrmann, Arango - Reus, Hanke. - Trainer: Favre
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Quelle: ntv.de, Patrick Storzer, sid