Wegen Aggressionen gegen Ukraine Polen sagt WM-Playoff gegen Russland ab
26.02.2022, 10:28 Uhr
Robert Lewandowski und die polnische Nationalmannschaft werden nicht gegen Russland spielen.
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Der polnische Fußball-Verband PZPN wird "aufgrund der Aggression Russlands gegen die Ukraine" nicht zum WM-Playoff gegen Russland antreten. Wenig später zog Schweden nach. Die FIFA hat bislang keine Stellung bezogen.
Der polnische Fußball-Verband PZPN will angesichts des weiteren Vorrückens russischer Truppen in der Ukraine nicht zum WM-Play-off gegen Russland antreten. Das teilte Verbandspräsident Cezary Kulesza via Twitter mit. Die Polen gehen damit einen Schritt weiter als ohnehin bereits angekündigt: Am Donnerstag hatten sie sich zunächst geweigert, auf russischem Boden zu spielen.
Wie Polen hatten auch Schweden und Tschechien bereits klargemacht, dass sie nicht in Russland spielen wollen. Am Donnerstag hatten die drei Verbände die FIFA und die Europäische Fußball-Union UEFA aufgerufen, "sofort zu reagieren" und Alternativen für die Spiele auf russischem Boden vorzuschlagen. Inzwischen folgte der schwedische Verband der Entscheidung der Polen: "Unabhängig davon, wo das Spiel stattfinden würde", werde man "im März nicht gegen Russland spielen", sagte Verbandschef Karl-Erik Nilsson.
Das Spiel der Polen auf dem Weg zur WM 2022 in Katar ist für den 24. März in Moskau angesetzt. "Die Zeit der Worte ist vorbei, jetzt ist die Zeit für Taten. Im Zusammenhang mit der eskalierenden Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine hat die polnische Nationalmannschaft nicht vor, ein Play-off Spiel in Russland zu absolvieren", schrieb Kulesza: "Das ist die einzig richtige Entscheidung." Der Präsident der Republik Polen, Andrzej Duda, kommentierte knapp: "Man spielt nicht mit Banditen!"
Robert Lewandowski, der Kapitän der polnischen Auswahl, äußerte sich kurze Zeit später ebenfalls auf Twitter. "Es ist die richtige Entscheidung", schrieb der Stürmer von FC Bayern München: "Ich kann mir nicht vorstellen, ein Spiel gegen die russische Nationalmannschaft auszutragen, während die bewaffnete Aggression in der Ukraine anhält. Die russischen Fußballer und Fans sind dafür nicht verantwortlich. Aber wir können nicht so tun, als ob nichts passiert."
Der Sieger des Duells zwischen Russland und Polen soll anschließend eigentlich auf Tschechien oder Schweden treffen, die sich in der Runde davor gegenüberstehen. Die Russen hätten auch in einem weiteren Spiel Heimrecht.
Der Weltverband FIFA indes bezog bislang nicht Stellung. Man verurteile "den Einsatz von Gewalt durch Russland", mit Blick auf die WM-Qualifikation wolle die FIFA aber "die Situation weiter beobachten". FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte sich am Donnerstag zum Konflikt geäußert und war dabei sehr vage geblieben. Er sagte: "Ich hoffe, dass diese Situation bis dahin gelöst ist."
Quelle: ntv.de, sue/sid