Drama um Fußball-Schiedsrichter Rafatis Vater war ahnungslos
20.11.2011, 11:11 UhrBabak Rafati ist außer Lebensgefahr. Nun wird über das Motiv gerätselt. Auch die Familie des Fußball-Schiedsrichters hatte offenbar keine Ahnung, wie schlecht es dem Sohn gegangen sein muss. Von Depressionen oder Burn-out war nie die Rede, sagt Rafatis Vater.
Der Vater von Fußball-Schiedsrichter Babak Rafati kann sich nicht erklären, warum sein Sohn versucht hat, sich umzubringen. "Von Depressionen oder Burn-out hat mein Sohn nie etwas erzählt. Wenn er das getan hätte, hätte ich reagiert", sagte Djalal Rafati dem Kölner "Express". Auch seine Tätigkeit als Referee habe dem Sohn keine Probleme bereitet. "Er war sehr zufrieden. Ich kann nicht verstehen, warum Babak das getan hat." Am Samstagabend hatte der Vater erstmals Kontakt mit Babak Rafati. "Er sagte nur: Papa, verzeih mir, was ich getan habe. Ich habe ihm gesagt. Natürlich, du musst dich jetzt erst einmal erholen."
Kontakt hatte der Vater auch am Freitagabend und Samstagmorgen mit seinem Sohn. Am Spieltag rief Babak Rafati seinen Vater an und erklärte, es gehe ihm nicht so gut. Djalal Rafati machte ihm den Vorschlag, die Spielleitung für die Begegnung Köln gegen Mainz abzugeben. Djalal Rafati: "Er sagte: Ich werde mich nachher wieder melden. Dann hat er aufgelegt. Seine Freundin und deren Mutter haben mit mir auf den Anruf gewartet." Schließlich habe sich die Polizei gemeldet und über den Vorfall informiert. Eine Erklärung hat der Vater nicht: "Nein! Mit seiner Freundin ist er seit vielen Jahren zusammen und glücklich. Sie macht alles für ihn und ist eine tolle Frau. Mit ihr kann das nichts zu tun haben."
Das Drama um Babak Rafati bewegt auch den Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln tief. Dies erklärte FC-Geschäftsführer Claus Horstmann. "Der gesamte 1. FC Köln wünscht Babak Rafati eine rasche Genesung und seinen Angehörigen, Freunden und Kollegen viel Kraft, mit dieser schwierigen Situation umzugehen." Die Absage der Partie zwischen Köln und dem FSV Mainz war nach Horstmanns Ansicht "unter diesen Umständen die einzig richtige Entscheidung".
Quelle: ntv.de, sid/dpa