Fußball

Ersatztorwart sichert CL-Teilnahme Razgrad-Verteidiger wird zum Elfmetertöter

Moti spielte früher lange für Steauas Erzrivalen Dinamo Bukarest.

Moti spielte früher lange für Steauas Erzrivalen Dinamo Bukarest.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für Cosmin Moti dürfte das Champions-League-Playoff gegen Steaua Bukarest ein Karrierehöhepunkt gewesen sein: Der Verteidiger des bulgarischen Teams Ludogrets Razgrad trifft einen und hält zwei Elfmeter. Sein Team erreicht so erstmals die Endrunde.

Der bulgarische Fußballverein Ludogrets Razgrad steht zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Endrunde der Champions League nicht zuletzt dank der famosen Torwartleistung eines Feldspielers. In der Playoff-Partie gegen Steaua Bukarest aus Rumänien verwandelte der Verteidiger Cosmin Moti im Elfmeterschießen erst seinen eigenen Schuss und hielt anschließend als Ersatztorwart noch zwei Elfmeter des Gegners.

Ludogrets Razgrad rettete sich nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel erst durch ein Tor in buchstäblich letzter Minute vom Brasilianer Wanderson in die Verlängerung. Als Torwart Wladislaw Stojanow eine Minute vor Schluss der Verlängerung beim Stand von 1:1 wegen einer Notbremse an Fernando Varela die Rote Karte sah, hatte Ludogorets schon dreimal ausgewechselt. Also musste Abwehrspieler Moti zwischen die Pfosten.

Im Elfmeterschießen krönte sich der Profi, der ausgerechnet aus Rumänien stammt und früher für Steauas Erzrivalen Dinamo Bukarest spielte, dann zum Helden von Sofia. Im Trikot des Ersatztorwarts trat Moti zum ersten Elfmeter für sein Team an - und traf. Dann wehrte er die Schüsse von Paul Pirvulescu und Cornel Rapa ab - die Bulgaren setzten sich mit 6:5 (1:0,1:0,0:0) durch.

Kleinstadt in Europas Fußball-Beletage

"Es war das erste Mal, dass ich als Torwart gespielt habe", sagte Moti überglücklich. "Das war das großartigste Spiel meiner Karriere! Das ist unglaublich, wie ein Traum. Erst bist du so nah dran, dann entfernt, und am Ende schaffst du es doch. Ich finde  keine Worte dafür", fasste Moti die turbulente Schlussphase zusammen.

Den ersten Elfmeter verwandelte er noch selbst, ehe er zwischen  den Pfosten zum Helden wurde. Moti hampelte auf der Torlinie umher,  faustete Bukarests zweiten Versuch aus dem Winkel und parierte dann  noch den letzten Schuss des Abends. "Nie vergessen" werde er diese Szenen, versicherte Moti.

Ludogrets Razgrad, die zuletzt dreimal hintereinander die bulgarische Meisterschaft gewannen, stehen jetzt erstmals in der Königsklasse. Sie dürfen sich nun über mindestens drei Auftritte in Europas Fußball-Beletage freuen. Bisher war dies erst einmal einem bulgarischen Team gelungen, nämlich Levski Sofia im Jahr 2006. Dem Team der 35.000-Einwohner-Stadt Razgrad mit ihrem Stadion für rund 8000 Zuschauer winken nun außerdem mindestens 8,6 Millionen Euro Antrittsgeld.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa/sid

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