Fußball

Leipzigs Konzernduell in Europa Red Bull kämpft gegen Verschwörungstheorie

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RB Leipzig, hier mit Yussuf Poulsen (r.) und RB Salzburg, hier mit Marin Pongracic, beteuern ein faires Duell ohne Absprache in der Europa League. Von solchen Vorwürfen fühlen sich die Verantwortlichen gar beleidigt.

(Foto: imago/Sven Simon)

Dieses Spiel in der Europaliga steht unter Beobachtung: Gewinnt RB Leipzig bei Red Bull Salzburg, hat das ein Geschmäckle. Verliert der Fußball-Bundesligist, ist der Spott groß. Stallorder? Die Verantwortlichen fühlen sich von den Vorwürfen beleidigt.

Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff spricht von "Nonsens", Salzburgs Trainer Marco Rose fühlt sich "beleidigt": Vor dem zweiten Duell zwischen Red Bull Salzburg und RB Leipzig in der Fußball-Europaliga (ab 18.55 Uhr im ntv.de-Liveticker) ist die Debatte um eine Stallorder neu entflammt. Eins ist unstrittig: Die Leipziger dürfen sich nach dem 1:2 bei Celtic in Glasgow sich keinen erneuten Ausrutscher erlauben, wollen sie die Gruppenphase überstehen.

Red Bull Salzburg - RB Leipzig 1:0 (0:0)

Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Pongracic,  Ulmer - Wolf (87. Daka), Samassekou - Schlager, Junuzovic - Dabbur  (90.+2 Prevljak), Gulbrandsen (76. Minamino). Trainer: Rose
Leipzig: Mvogo - Mukiele (70. Klostermann), Orban, Upamecano,  Saracchi (78. Halstenberg) - Ilsanker - Laimer, Bruma - Cunha,  Augustin (62. Poulsen), Timo Werner. Trainer: Rangnick
Schiedsrichter: Grinfeld (Israel)
Tor: 1:0 Gulbrandsen (74.)
Gelbe Karten: Lainer (31.), Schlager (90.+3) - Ilsanker (3.), Bruma (10.), Cunha (49.)
Zuschauer: 29.520

"Stallorder? Von wem soll die kommen?", fragte Mintzlaff bei "Sportbuzzer". Red-Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz mische sich "nullkommanull ins operative Geschäft ein, und auch ich habe keinen Einfluss auf Salzburg". Rose reagierte noch dünnhäutiger auf die schweren Vorwürfe einer Wettbewerbsverzerrung. Solche Verschwörungstheoretiker "beleidigen damit meine Kinderstube, und die von allen Beteiligten in Salzburg und Leipzig", sagte Salzburgs Erfolgscoach der "Sportbild". Doch nicht allen ist recht, dass beide von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz alimentierten Klubs in einer Gruppe spielen. "Es ist für die zwei Vereine nicht gut, dass jemand denken könnte: Ah, die gehören zusammen, wie sollen die fair gegeneinander spielen?", hatte Ex-Bundesliga-Profi Rune Bratseth, Vorstandsmitglied von Rosenborg Trondheim, kritisiert.

"Beide Teams haben Stolz"

Unmittelbar betroffen ist Celtic, das punktgleich mit Leipzig um das Überwintern im Europapokal kämpft. Dennoch würde Glasgows Trainer Branden Rodgers niemals die Integrität der Partie infrage stellen. "Beide Teams haben Stolz, das hat man im Hinspiel gesehen." Das Hinspiel gegen die Österreicher hatte Leipzig überraschend mit 2:3 verloren. Salzburg (12 Punkte) braucht nur noch einen Zähler, um sicher in die K.o.-Runde einzuziehen. Leipzig und Celtic (6) streiten um Rang zwei, während Trondheim (0) schon abgeschlagen ist.

"Insbesondere bei ihnen wird es eine große und schwere Aufgabe für uns zu punkten", sagte Kevin Kampl dem kicker. Der Stratege fehlt allerdings wohl wegen Knöchelproblemen. Da Emil Forsberg und womöglich auch Marcel Sabitzer ausfallen, könnte RB in der Zentrale wie schon beim 0:1 im jüngsten Ligaspiel in Wolfsburg Probleme kriegen.

Gegner Salzburg strotzt vor Selbstvertrauen. Man wolle "mindestens einen Punkt holen", sagte Offensivspieler Hannes Wolf, der seinen Klub deutlich auf dem Vormarsch sieht. "Diese Phase, dass jeder von uns nach Leipzig gehen will, ist lange vorbei." Derzeit stehen noch sechs ehemalige Salzburger im Kader von RB. Beide Klubs wurden seit 2015 entflochten, Mateschitz ist in Salzburg nur noch Hauptsponsor, RB-Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick hat alle Ämter dort niedergelegt.

Quelle: ntv.de, Nikolaj Stobbe & Florian Krebl, sid

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