"Wünsche Jogi alles, alles Gute" Reus verzichtet freiwillig auf die EM
18.05.2021, 19:33 Uhr
Marco Reus hatte zuletzt eine Menge zu feiern. Bei der EM kommen nun keine Jubelmomente dazu.
(Foto: Uwe Kraft)
Mats Hummels und Thomas Müller fahren wohl zur Fußball-EM, Marco Reus dagegen überraschend nicht: Der formstarke Offensivspieler von Borussia Dortmund verzichtet aus freien Stücken auf das Turnier. Reus hatte sich vorher mit einem starken Saisonendspurt nachhaltig für einen Kaderplatz empfohlen.
Der Name Marco Reus wird überraschend nicht fallen, wenn Joachim Löw am Mittwoch (ab 12.30 Uhr live auf ntv.de) seinen Kader für die Fußball-Europameisterschaft verkündet. Der Dortmunder hatte sich mit seit Wochen starken Leistungen im Saisonendspurt nachhaltig für eine EM-Teilnahme empfohlen, zuletzt durfte er mit Borussia Dortmund den Gewinn des DFB-Pokals bejubeln. Nun erklärte Reus seinen freiwilligen Verzicht auf einen Platz im DFB-Team.
"Nach einer komplizierten, kräftezehrenden und am Ende 'Gott sei Dank' erfolgreichen Saison" habe er "gemeinsam mit dem Bundestrainer beschlossen, nicht mit zur EM zu fahren", verkündete er auf seinem Instagram-Kanal. Diese Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, da ich immer voller Stolz bin, wenn ich für mein Land auflaufen darf. Aber nach einem sehr intensiven Jahr für mich persönlich und dem Erreichen der Ziele beim BVB, bin ich zum Entschluss gekommen, meinem Körper Zeit zu geben, um sich zu erholen", so Reus.
Nach einer komplizierten Saison gelang Borussia Dortmund nach dem DFB-Pokalsieg auch die lange außer Reichweite geglaubte Qualifikation für die Champions League. Maßgeblichen Anteil daran hatte Marco Reus, der den erfolgreichen Schlussspurt seiner Mannschaft mit Tempo, Torgefahr und Spielfreude beschleunigte. "Wenige Leute haben noch an uns geglaubt. Das war ganz stark, welche Mentalität wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Wenn wir müssen, sind wir zu Großem imstande", hatte Reus zuletzt von seinem Team geschwärmt, dessen stiller Anführer der erfahrene Offensivspieler ist.
"Ja natürlich, warum nicht?"
Damit spielte sich der immer wieder von Verletzungen ausgebremste 31-Jährige wieder in den engeren Kreis der EM-Kandidaten, nun wird der Bundestrainer auf ihn verzichten müssen. Nach dem Pokalfinale hatte Reus noch signalisiert, dass er gerne bei der EM dabei wäre: "Ja natürlich, warum nicht", so der 31-Jährige am Sky-Mikrofon. "Ich kann es nur auf dem Platz beeinflussen. Der Rest wird kommen."
Auch der Bundestrainer hatte den so formstarken Akteur wieder im Kopf: "Marco hat in den letzten Wochen wieder einen guten Rhythmus. Er ist schon auf dem Zettel, wir haben einen erweiterten Kader, da werden auch noch einige Namen diskutiert. Nächste Woche ist Nominierung, alles, was möglich ist, haben wir diskutiert", verkündete Löw in der ARD. Reus hatte das letzte seiner bislang 44 Länderspiele 2019 bestritten, seitdem hatte Löw ihn nicht wieder nominiert.
Nun machte Reus also eine Rolle rückwärts und nahm dem Bundestrainer die Entscheidung ab. "Es ist nicht immer einfach, wenn du lange raus warst, in den Rhythmus zu kommen. Ich bin unheimlich stolz auf mich, dass ich es geschafft habe, wiederzukommen", sagte Reus nach dem Triumph im Pokalendspiel. Nun wird er den Rhythmus zugunsten der Erholung wieder unterbrechen.
Quelle: ntv.de, ter