Fußball

"Exceptionnel!" im Bayern-Derby Ribéry stellt Götze in den Schatten

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(Foto: AP)

Am 3. Bundesliga-Spieltag debütiert 37-Millionen-Einkauf Mario Götze endlich für den FC Bayern. Und hinterher? Sprechen alle über Franck Ribéry. Der Franzose brilliert beim neuen Bundesliga-Ballbesitz-Rekord gegen Nürnberg als Antreiber, Inspirator und Torschütze.

Muskelspiele: Franck Ribéry nach seinem Tor.

Muskelspiele: Franck Ribéry nach seinem Tor.

(Foto: imago sportfotodienst)

Der enttäuschende Einstand von Mario Götze war gerade einmal seit zwei Minuten beendet, da stahl Franck Ribéry dem Neu-Bayern endgültig die Show. Der kleine, große Franzose köpfte (!) Bayern München beim 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg mit seinem erlösenden Führungstreffer auf die Siegerstraße und jubelte hernach völlig enthemmt mit nacktem Oberkörper.

"Das Tor war exceptionnel", sagte Ribéry. Außergewöhnlich, weil vom 1,70 Meter kleinen Star per Kopf erzielt, zum ersten Mal beim 54. Bundesliga-Tor. Und außergewöhnlich wichtig, weil sich die Bayern mit Debütant Götze bis dahin so schwer getan hatten gegen defensiv kluge Nürnberger. "Franck hat wieder mal gezeigt, dass er extraklasse ist", lobte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: "Es wäre schön, wenn das nicht mehr nur deutschlandweit, sondern auch europaweit so gesehen werden würde."

Rummenigge spielte auf die Wahl zu "Europas Fußballer des Jahres" an, die am Donnerstag am Vortag des Supercup-Finales gegen den FC Chelsea in Prag stattfindet. Ribéry ist ebenso wie Lionel Messi vom FC Barcelona und Cristiano Ronaldo von Real Madrid nominiert. "Ich habe alles getan, individuell und mit der Mannschaft", sagte Ribéry am Samstagabend über seine Aussichten.

Esprit und Sinn

Auch im 187. bayerisch-fränkischen Derby tat er viel. Er verlieh dem lange Zeit trägen Bayern-Spiel Esprit, dem Bundesliga-Rekord von 80,9 Prozent Ballbesitz Sinn. Und er stach Götze ebenso deutlich aus wie Thiago, der ebenfalls erstmals von Beginn an spielte. Als der 30 Jahre alte Mittelfeldstar in der 80. Minute den Platz verließ, erhob sich ein ganzes Stadion zu Standing Ovations. Bei Götze hatte es 13 Minuten zuvor nur vereinzelten Höflichkeitsapplaus gegeben.

"Es war wichtig für mich, wieder auf dem Platz zu stehen", sagte Götze: "Ich glaube, dass ich helfen kann, wenn ich meinen Rhythmus wieder finde." Gegen Nürnberg hatte er ihn noch nicht gefunden. Überhaupt kommt der "neue" FC Bayern unter Trainer Pep Guardiola noch immer nicht so richtig in Schwung. Wieder gab es Probleme beim Umschalten, wieder war die Abwehr mit einem einzigen lagen Pass auszuhebeln. Wie in der 15. Minute, als Nürnbergs Daniel Ginczek den Ball an die Unterkante der Latte drosch. Und wieder verließ man sich im Spiel nach vorne auf "alte" Helden. Auf Ribéry, auch auf Arjen Robben, der neun Minuten nach der Führung mit seinem Klasse-Solo und tollem Abschluss den Endstand herstellte (78.).

Die Bayern-Bosse sind sehr zufrieden

"Neun Punkte, alles wunderbar", bilanzierte Rummenigge dennoch "sehr zufrieden" den Saisonstart, der mit einem Vereinsrekord von 28 Ligaspielen ohne Niederlage verbunden ist. Nur ein Tor trennt den Dritten von Spitzenreiter Borussia Dortmund. Dass dieser Treffer in der guten Schlussphase der Bayern nicht noch fiel, lag vor allem an Raphael Schäfer im Nürnberger Tor. Der hatte zuvor bereits den Foulelfmeter von David Alaba festgehalten (33.).

Bei Mario Götze klappte noch nicht soviel.

Bei Mario Götze klappte noch nicht soviel.

(Foto: dpa)

Götze war an keiner dieser Offensivszenen beteiligt. Er leistete sich bei seinem Liga-Comeback nach einer Muskelverletzung viele Ballverluste, hatte nur eine Torchance - und die vergab er kläglich: es war noch nicht der alte Götze, der letztmals am 13. April in der Liga aktiv gewesen war (damals noch für Borussia Dortmund). "Götze hat gut gespielt für sein erstes Spiel nach der langen Verletzung", meinte Guardiola. Rummenigge sagte, der Neue habe es schwer gehabt gegen einen Gegner, der "extrem eng verteidigt hat. Ich bin aber sicher: Wir werden noch viel Freude an ihm haben."

Einstweilen muss es Ribéry, muss es Robben richten. Am Dienstag (18.30 Uhr/im n-tv.de Liveticker) beim SC Freiburg. Und wohl auch gegen Chelsea. "Der Supercup ist uns wichtig", sagte Rummenigge, "der fehlt uns noch auf dem Briefbogen."

Quelle: ntv.de, sid

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