Hier spricht der Wunderheiler "Robben kann spielen"
04.08.2010, 17:17 UhrArjen Robben ist verletzt, zwei Monate fällt er aus. Der Fußballer ist geschockt, sein Verein, der FC Bayern München, sauer. Nur einer kann sich das gar nicht erklären. Dick van Toorn, der unter dem Label Wunderheiler firmiert und Robben bei der WM behandelt hat.
Während die Verantwortlichen des FC Bayern München immer noch darüber rätseln, warum denn ihr niederländischer Spieler Arjen Robben schon wieder verletzt ist, hat sich Dick van Toorn gemeldet. Der Physiotherapeut gilt als eine Art Wunderheiler – und hatte den Fußballer vor der Weltmeisterschaft in Südafrika behandelt. "Ich finde es seltsam, dass der Spieler eine neue Muskelverletzung haben soll", sagte van Toorn der Tageszeitung "Algemeen Dagblad".
Er hatte Robben nach einem, wie es hieß, leichten Muskelfaserriss fitgemacht, jetzt aber fällt der Angreifer zum Ärger des FC Bayern für mindestens zwei Monate wegen eines Muskelrisses aus. "Meiner Meinung nach ist der Muskelfaserriss, den die Ärzte von Bayern München gefunden haben, eine alte Verletzung oder eine Narbe. Ich bin der Meinung, dass Robben spielen kann", ließ Toorn verlauten
Gegen Spanien ging's noch
Münchens Vereinsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hatte bei Robben einen Muskelriss diagnostiziert. Der FC Bayern vermutet, dass es sich um die Verletzung handelt, die der Niederländer vor der WM erlitten hatte. Müller-Wohlfahrt sprach von einer "erheblichen Verletzung". Der Arzt des niederländischen Verbandes beteuert indes, alles sei korrekt verlaufen. "Robben ist gründlich untersucht worden." Die Bayern seien über die Ergebnisse informiert worden. "Auch die Reha-Pläne wurden mit dem Bayern-Arzt besprochen", sagte Gert-Jan Goudswaard. Er könne aber "gut verstehen, dass sie enttäuscht sind".
Robben wird die ersten Bundesliga-Spieltage und auch den Champions-League-Auftakt am 14. September verpassen. Er war nach der Verletzung, die er sich im Test der Elftal am 5. Juni gegen Ungarn zugezogen hatte, mit Verspätung nach Südafrika gereist. Im dritten Gruppenspiel gegen Kamerun war er am 24. Juni zum ersten Mal wieder zum Einsatz gekommen, wenn auch nur für 17 Minuten. Danach aber spielte er in der K.o.-Runde für Oranje praktisch durch - auch im Finale gegen Spanien (0:1 n.V.) volle 120 Minuten.
Die Bayern sind nicht amüsiert
Die Bayern sind wenig amüsiert. "Wieder einmal müssen wir eine Verletzung, die bei der Nationalmannschaft passiert ist, ausbaden", sagte Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Er kündigte an, möglicherweise juristisch gegen die Verantwortlichen bei den Niederländern vorzugehen: "Wir werden das überprüfen. Wir haben bereits die Fifa informiert." Der Fußball-Weltverband soll als "Mediator" auftreten.
Die Fifa verweist auf das Rundschreiben 11/86, das alle Klubs vor der WM unterschrieben haben. Das regelt die finanzielle Kompensation für die Abstellung von Spielern für die Nationalmannschaft. Für Robben kassierten die Münchner eine WM-Abstellungsgebühr von 58.500 Euro. "Damit ist das nicht mehr Sache der Fifa", hieß es aus dem Medienbüro des Weltverbandes.
Quelle: ntv.de, sid