Startelf-Comeback gegen Lautern Robben soll's bei Bayern richten
22.01.2011, 08:56 UhrKein Franck Ribéry, aber zumindest endlich wieder ein fitter Arjen Robben: Der niederländische Dribbler soll die Bayern gegen Kaiserslautern zur Revanche für die Hinspielniederlage führen. Den Saisonfokus richtet Coach Louis van Gaal aber nicht mehr auf Tabellenführer Dortmund, sondern "auf den zweiten Platz".
Schluss mit vorlauten Sprüchen: Nach dem Fehlstart in die Bundesliga-Rückrunde will der noch amtierende deutsche Fußball-Meister FC Bayern München mit Arjen Robben in der Startformation wenigstens sein Minimalziel erfolgreich ins Visier nehmen. "Wir müssen uns auf den zweiten Platz richten", erklärte Trainer Louis van Gaal vor der "schwierigen Aufgabe" im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (ab 15.30 Uhr im n-tv.de Liveticker).
"An mehr zu glauben ist schwer", ergänzte van Gaal angesichts des auf 16 Punkte angewachsenen Rückstandes des Titelverteidigers auf Borussia Dortmund. Die konstant starken Leistungen des Spitzenreiters beeindruckten auch den Bayern-Coach: "Dortmund hat Außergewöhnliches geleistet bis jetzt", sagte van Gaal. Es war keine Schmeichelei, sondern ein ehrliches Lob an den auch international bestaunten BVB.
Erstziel: Hannover abfangen
Kampfansagen sind nach dem ernüchternden 1:1 beim Neustart in Wolfsburg auch aus der Chefetage nicht mehr zu vernehmen. "Wir müssen nun in den nächsten Wochen versuchen, unser Mindestziel für diese Saison - Platz zwei und die direkte Qualifikation für die Champions League - nicht infrage zu stellen", ermahnte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge die eigene Mannschaft. Bayern-Präsident Uli Hoeneß formulierte ein identisches Ziel, aber indirekt auch Kritik an Coach van Gaal. Vier Zähler liegen die Bayern als Tabellenfünfter momentan hinter dem Überraschungs-Zweiten Hannover 96 zurück.
Nach dem Ausfall des verletzten Franck Ribéry (Knie) ruhen die Hoffnungen gegen Kaiserslautern auf Robben, der nach seiner langwierigen Muskelverletzung erstmals in dieser Saison in der Startformation stehen wird. Der Niederländer sei nach seinem 65-Minuten-Comeback in Wolfsburg "sehr weit", sagte van Gaal. Der Coach ernannte seinen Landsmann nach dem Fehlschuss von Philipp Lahm am vergangenen Wochenende auch gleich wieder zum Elfmeterschützen Nummer eins. Begründung: "Er hat noch nicht verpatzt."
Der vielseitige Nationalspieler Thomas Müller wird Ribéry auf dem linken Flügel ersetzen. Und Bastian Schweinsteiger muss wohl erneut auf der von ihm nicht geliebten Zehner-Position ran. Schweinsteigers "beste Position" sei das defensive Mittelfeld, räumte van Gaal ein, aber aktuell sei er weiter vorne auf der Spielmacherposition wertvoller. "Schweini ist nicht wichtig, der FC Bayern und die Mannschaft sind wichtig", betonte van Gaal.
Klose mosert, Gomez spielt
Kollektiv vor Einzelinteresse - das gilt auch für den unzufriedenen Miroslav Klose. "Mein Platz kann nicht auf der Bank sein", klagte der Nationalstürmer in der "Bild"-Zeitung. Doch bei van Gaal bleibt im Angriff vorerst Mario Gomez erste Wahl.
Dass bei den Lauterern Toptorschütze Srdjan Lakic (11 Tore) fehlt, sei natürlich eine Schwächung der Pfälzer, räumte van Gaal ein: "Aber ich denke nicht, dass sie allein von Lakic abhängig sind." Marco Kurz gelinge es, "alles aus der Mannschaft herauszuholen", lobte van Gaal seinen Trainer-Kollegen. Die Punkte sollen trotzdem in München bleiben, bemerkte WM-Torschützenkönig Müller: "Eine kleine Revanche" für die 0:2- Hinspielniederlage sei angesagt.
Quelle: ntv.de, dpa