Erst spielen, dann verhandeln Robbens Tipp für Ribéry
15.04.2010, 12:50 UhrDer endlose Vertragspoker mit Bayern München bringt Franck Ribéry auch im eigenen Lager in die Kritik. Ausgerechnet sein kongenialer Mittelfeldpartner Arjen Robben sieht die Konzentration gefährdet. Die Verantwortlichen planen derweil die neue Saison.
Das endlose Vertrags-Hickhack von Bayern-Mittelfeldspieler Franck Ribéry sorgt beim FC Bayern für Unruhe. "Ich denke, es ist besser, am Ende einer Saison über Verträge zu reden", sagte Bayerns Flügelflitzer Arjen Robben in München und forderte den französischen Fußball-Nationalspieler auf, sich auf die nächsten Spiele zu konzentrieren und "nicht an einen neuen Vertrag zu denken".
Ribéry sei ein wichtiger Spieler, meinte der Niederländer, "und wichtig ist, dass wir mit Franck Titel gewinnen". Ribéry will in spätestens zehn Tagen seine Entscheidung bekanntgeben, ob er seinen noch bis Saisonende 2011 gültigen Vertrag beim deutschen Rekordmeister vorzeitig verlängert.
Ribery-Intimus Daniel van Buyten glaubt unterdessen, dass die Chancen des Klubs, seinen Kumpel zu halten, "in den letzten Monaten gestiegen sind. Der FC Bayern hat viel zu bieten. Ich hoffe, dass er bleibt und den Weg mit Bayern weitergeht".
Personalplanungen laufen
Neben dem Ringen um Ribery beschäftigt die Chefs aber auch die Suche nach einem Außenverteidiger weiter. Dem Vernehmen nach steht Aly Cissokho von Champions-League-Gegner Olympique Lyon nach wie vor oben auf der Wunschliste. Weil der Senegalese mit französischem Pass aber noch einen Vertrag bis 2013 hat, könnte auch der Schalker Rafinha, den van Gaal einst ablehnte, wieder zum Thema werden.
Die Mannschaft verfolgt die Planungen interessiert, versucht aber, den Fokus auf das Sportliche zu richten. "Es ist gefährlich, über drei Titel zu sprechen", sagte Chef-Mahner Robben, "denn noch ist keiner dieser Titel hier. Wir dürfen uns von der Euphorie nicht zu sehr anstecken lassen." Coach van Gaal betone daher fortwährend, dass die Profis nicht schon an das mögliche Finale in der Champions League gegen Barcelona denken dürften - und darüber 96 vergessen.
Auch Rummenigge sieht die Euphorie "als kontraproduktiv an", und warnte davor, "frühzeitig das Fell des Bären zu verteilen". Der Traum vom Triple, assistierte Sportdirektor Christian Nerlinger, sei Wunschdenken, ja gar vermessen: "Wir dürfen den Realitätssinn nicht verlieren." Soll heißen: den Alltag nicht vergessen. Und der graue Alltag bietet am Samstag: Hannover 96.
Quelle: ntv.de, dpa/sid