Fußball

Knie schon wieder kaputt Rolfes droht WM-Aus

Insgesamt 131 Punktspiele in Serie hatte Simon Rolfes von Herbst 2005 bis Mai 2009 bestritten, Verletzungssorgen kannte er nicht. Nun ist der einstige Dauerbrenner zum Dauerpatienten geworden - und verpasst deshalb vielleicht die Fußball-WM in Südafrika. Ein Comeback von Torsten Frings steht dennoch nicht zur Debatte.

Ein Knorpelschaden zwingt Simon Rolfes zu einer mehrmonatigen Pause.

Ein Knorpelschaden zwingt Simon Rolfes zu einer mehrmonatigen Pause.

(Foto: dpa)

Nach einer weiteren schweren Knie-Verletzung ist die WM-Teilnahme von Fußball-Nationalspieler Simon Rolfes ernsthaft gefährdet. Nur viereinhalb Monate vor dem ersten Turnierspiel der DFB-Auswahl am 13. Juni gegen Australien musste der Mannschaftskapitän von Bayer Leverkusen erneut am rechten Kniegelenk operiert werden. "Mit der WM wird es nun schwierig werden", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

Rolfes war nach erneuten Knie-Beschwerden aus dem DFB-Quartier abgereist. Der Augsburger Kniespezialist Ulrich Boenisch beseitigte bei dem 28-Jährigen einen neu aufgetretenen Knorpelschaden, nachdem Rolfes gerade erst eine vergleichbare Verletzung auskuriert hatte. "Die Betroffenheit war bei allen sehr groß", berichtete DFB-Teammanager Oliver Bierhoff in Stuttgart.

Schock für Bayer und Löw

Rolfes hatte sich bereits vor der laufenden Saison und im Oktober vergangenen Jahres zwei Eingriffen am Knie unterziehen müssen. Für Bundesliga-Spitzenreiter und Titel-Aspirant Bayer Leverkusen ist der erneut lange Ausfall des defensiven Mittelfeldspielers ein Schock. Trainer Jupp Heynckes hatte die niederschmetternde Diagnose bei Rolfes als Gast der Trainertagung am Montag in Stuttgart unmittelbar miterlebt. "Eine Prognose kann man jetzt noch nicht abgeben", berichtete Völler zur Dauer des Ausfalls. Auf jeden Fall wird Rolfes mehrere Monate fehlen. "Er ist unser Kapitän und ein wichtiger Baustein. Doch die Mannschaft wird nun für Simon erst recht Gas geben", ergänzte Völler trotzig.

Bei Bundestrainer Joachim Löw war der defensive Mittelfeldspieler zuletzt gesetzt.

Bei Bundestrainer Joachim Löw war der defensive Mittelfeldspieler zuletzt gesetzt.

(Foto: dpa)

Das drohende Weltmeisterschafts-Aus von Rolfes, der zuletzt in der Nationalmannschaft beim entscheidenden 1:0-Qualifikationssieg in Russland neben Michael Ballack eine gute Leistung gezeigt hatte, bringt die Südafrika-Planungen von Bundestrainer Joachim Löw durcheinander. Thomas Hitzlsperger, die weitere Alternative für die Position neben Kapitän Ballack im defensiven Mittelfeld, ist bei seinem Verein VfB Stuttgart derzeit nur dritte Wahl und muss wegen mangelnder Spielpraxis um das WM-Ticket bangen. Zudem hat Löw dem Bremer Routinier Torsten Frings gerade mitgeteilt, dass er nicht mehr mit ihm plane.

Ein Comeback des Routiniers Frings schließt Löw auch bei einem tatsächlichen Ausfall von Rolfes kategorisch aus: "Das kommt  nicht infrage. Er spielt in unseren Planungen keine Rolle mehr, da  wir ein offensives Spielsystem bevorzugen. Es ist eine grundsätzliche Entscheidung. Einige Spieler stehen vor ihm auf seiner Position als Sechser im Mittelfeld. Spieler wie Khedira, Gentner oder Hitzlsperger und auch Schweinsteiger können im Mittelfeld spielen, falls Simon nicht zur Verfügung steht."

Da derzeit auch Hitzlsperger in Stuttgart keinen Stammplatz hat, könnte sich Löw vorstellen, dass demnächst der Münchner Bastian Schweinsteiger von der Außenposition in die Zentrale rückt. Diese Position bekleidet der Münchner unter Louis van Gaal auch beim FC Bayern.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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