Fußball

Zwei Topstars, ein EM-Ticket Ronaldo oder Dzeko - einer fliegt

In Zenica am Boden, in Lissabon wieder obenauf? So hat es Portugals Superstar Cristiano Ronaldo angekündigt.

In Zenica am Boden, in Lissabon wieder obenauf? So hat es Portugals Superstar Cristiano Ronaldo angekündigt.

(Foto: dpa)

Im Playoff-Hinspiel hatten Cristiano Ronaldo und Edin Dzeko noch Ladehemmung. Im Rückspiel sind die Sturmstars gefragter denn je. Diesmal müssen Tore fallen und entscheiden, ob Portugal oder Bosnien zur Fußball-EM 2012 fährt. Für Dzekos Bosnier wäre die Qualifikation ein Coup. Für "Super-Ego" Ronaldo & Co. ist alles andere eine Riesenblamage.

Es sind nur Nuancen, aber sie könnten über die EM-Qualifikation entscheiden. Wenn es so kommt, wie Cristiano Ronaldo vollmundig ankündigt, fährt Portugal im nächsten Jahr zur Euro 2012 nach Polen und in die Ukraine. Und Bosnien schaut im Sommer zu. "Vor unserem Publikum werden wir gewinnen", tönte Super-Ego Ronaldo von Real Madrid vor dem Playoff-Rückspiel gegen Bosnien-Herzegowina nämlich, sichtlich um Selbstbewusstsein bemüht. Nach dem 0:0 auf dem "Kartoffelacker" (Ronaldo) im bosnischen Zenica würde jeder Sieg das EM-Ticket sichern.

Nur: Dass die Partie in Lissabon ab 22 Uhr (Sport1) ein Selbstläufer wird, daran glaubt niemand. Portugals Coach Paulo Bento wählte deshalb die Sicherheitsvariante und schloss für das Rückspiel im Estadio da Luz lediglich eine Niederlage aus - und damit, zumindest theoretisch, ein blamables Scheitern ein: "Wir haben in Bosnien brillant gespielt und nur in der Chancenauswertung versagt, aber das Rückspiel wird kompliziert." So wie sein Team erst leichtfertig die die direkte EM-Qualifikation und dann im Hinspiel einige gute Chancen vergeben hatte, ist die portugiesische Nationalmannschaft auch für ihren Coach eine Wundertüte.

Bosnien versteckt sich nicht

(Foto: dpa)

Zumal sich Außenseiter Bosnien-Herzegowina keineswegs wie ein chancenloser Underdog fühlt. Mittelfeldspieler Miralem Pjanic (AS Rom) glaubt daran, dass schon der bosnische Premierentreffer gegen Portugal für die Qualifikation reichen könnte. Bislang blieben die Bosnier in drei Vergleichen jeweils torlos, nun soll der erste Treffer alles ändern: "Wenn wir in Lissabon ein Tor erzielen, werden wir weiterkommen. Und wir haben die Spieler, die das schaffen können."

Zu den Torjägern gehört im bosnischen Team der Hoffenheimer Vedad Ibisevic, der beim Hinspiel in Zenica nach seiner Einwechslung für "große Gefahr" ("Publico") und jede Menge portugiesische Schweißperlen sorgte - aber eine große Torchance ausließ. Noch größere Hoffnungen ruhen aber auf dem Ex-Wolfsburger Edin Dzeko, der mittlerweile im Trikot von Manchester City die englische Premier League aufmischt und in 14 Spielen schon 13 Mal traf. In der ersten Begegnung spielte Dzeko noch schwach, kam mit Gegenspieler Pepe und den miserablen Platzverhältnissen überhaupt nicht zurecht. Im Rückspiel soll er zu großer Form auflaufen, hoffen seine Landsleute.

Stinkefinger nach Fan- Häme

Der gepflegte Rasen im mit 65.000 Zuschauern ausverkauften Lissaboner Stadion dürfte dem schussstarken Techniker eher entgegenkommen, auch wenn die Portugiesen durch die perfekten Bedingungen vor allem ihren glamourösen Sturmstar Ronaldo bevorzugt sehen. Der schillernde Superstar wurde in Bosnien nicht nur mit Laserpointern gepiesackt, woraufhin er den Heimfans erbost den Stinkefinger zeigte. Als ein Platzfehler eine Großchance zunichtemachte, skandierten die bosnischen Fans auch noch höhnisch den Namen seines Erzrivalen Lionel Messi vom FC Barcelona.

"Die haben uns einen Kartoffelacker gegeben, bereiten wir ihnen nun die Hölle", lechzte das Sportblatt "Record" auf der Titelseite nach Revanche. Sicher ist: Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark wird keinen leichten Abend haben.

Revanche für bitteren WM-K.o.

Gelassen bleibt vorerst nur Bosniens Coach Safet Susic, der schon das Erreichen der Playoffs als Erfolg wertet, aber nicht zwangsläufig als Endstation. "Wir haben noch alle Chancen. Wir verlieren seit sieben Spielen nicht mehr, haben dabei nur ein Elfmetertor kassiert", sagte er. Weiteres Plus: In Lissabon stehen die im Hinspiel gesperrten Abwehrspieler Sasa Papac und Boris Pandza wieder zur Verfügung. Zumal auch die Bosnier von Revanche träumen - für die WM-Playoffs von 2009, als sie mit zwei 0:1-Niederlagen die Weltmeisterschaft 2010 verspielten.

"Es ist an der Zeit für diese Generation, an einem großen Wettbewerb teilzunehmen, und ich hoffe ernsthaft, dass wir unser Ziel erreichen werden", sagt Vedad Ibisevic. Diese Meinung hat er in Bosnien-Herzegowina ganz sicher nicht exklusiv.

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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