Fußball

Vorwurf der Vergewaltigung Ronaldo spricht von Medienspektakel

"Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen": Cristiano Ronaldo.

"Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen": Cristiano Ronaldo.

(Foto: REUTERS)

Der Fall, um den es geht, liegt mehr als neun Jahre zurück: Eine Amerikanerin wirft dem Fußballprofi Ronaldo Vergewaltigung vor. Er bestreitet das. Derweil wird bekannt, dass er überraschend auf Länderspiele mit dem portugiesischen Nationalteam verzichtet.

Cristiano Ronaldo, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballer der Gegenwart, ist mit dem Vorwurf der Vergewaltigung konfrontiert - und weist diesen zurück. Die Frau, die ihn beschuldigt, sieht sich durch die #MeToo-Bewegung darin bestärkt, an die Öffentlichkeit zu gehen, wie ihr Anwalt Leslie Stovall in Las Vegas sagte. Zu sehen, dass andere Frauen Missbrauch öffentlich gemacht hätten, habe Kathryn Mayorga Mut gemacht.

Zu sehen, dass andere Frauen Missbrauch öffentlich gemacht hätten, habe Kathryn Mayorga Mut gemacht: Leslie Stovall.

Zu sehen, dass andere Frauen Missbrauch öffentlich gemacht hätten, habe Kathryn Mayorga Mut gemacht: Leslie Stovall.

(Foto: dpa)

Ronaldo, 33 Jahre alt, weist die Anschuldigungen zurück. "Mein reines Gewissen wird es mir erlauben, die Ergebnisse aller möglichen Untersuchungen in Ruhe abzuwarten", hatte der Profi von Juventus Turin mitgeteilt. "Vergewaltigung ist ein abscheuliches Verbrechen, das sich gegen alles richtet, was ich bin und woran ich glaube." Er sei so entschlossen wie irgendmöglich, seinen Namen zu säubern. Er weigere sich, einem Medienspektakel Nahrung zu geben, das Menschen auf seine Kosten veranstalten würden.

Nun wurde bekannt, dass Ronaldo zunächst nicht für Portugals Nationalteam spielt. "Es gab ein Gespräch mit mir, dem Spieler und dem Verbandschef, und wir haben zusammen vereinbart, dass der Spieler bei dieser und bei der nächsten Nominierung nicht zur Verfügung stehen wird", sagte Nationaltrainer Fernando Santos. Die Portugiesen spielen am 11. Oktober in Polen und drei Tage später gegen Schottland. Die Frage, ob er wisse, wie Ronaldo sich fühle, wollte Santos nicht beantworten. "Es ist eine private Angelegenheit." Später sagte er: "Ich kenne Cristiano sehr gut und glaube voll und ganz, dass das, was er sagt, wahr ist." Die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa zitierte den Verbandspräsidenten Fernando Gomes: "Ich kenne Ronaldo auch seit vielen Jahren und kann seinen guten Charakter bezeugen."

Er soll Schweigegeld gezahlt haben

Mayorga wirft Ronaldo vor, sie im Juni 2009 vergewaltigt zu haben. Die heute 34 Jahre alte Frau, die ihre Vorwürfe im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" öffentlich gemacht hatte, war in Las Vegas nicht dabei. Sie habe die Stadt verlassen, bis sich die Lage beruhige, hieß es. Bei der Pressekonferenz wurde auch eine angebliche Vereinbarung angesprochen. Der Fußballer soll der Frau eine Art Schweigegeld gezahlt haben. Ronaldo habe die Vereinbarung aus dem Frühjahr 2010 allerdings nicht unterzeichnet, sagte Stovall. Stattdessen seien Anwälte daran beteiligt gewesen. Mayorga habe Angst gehabt, als Frau dargestellt zu werden, die nur Geld mit ihrer Geschichte machen wolle.

Nun müsse geprüft werden, ob Mayorga in der emotionalen Verfassung gewesen sei, eine solche Vereinbarung zu schließen, sagte ihr Anwalt. Sie habe diese Last mit sich getragen, Stovall schilderte gesundheitliche Probleme seiner Mandantin. Sie wolle Gerechtigkeit. Über diese Vereinbarung hatte "Der Spiegel" bereits im Frühjahr 2017 berichtet. Ronaldo hatte die Vorwürfe zurückweisen lassen. Die Dokumente seien nicht unterzeichnet, die Parteien könnten nicht identifiziert werden und der Inhalt von E-Mails zwischen Rechtsanwälten betreffe nicht Ronaldo.

Außerdem habe der Fußballstar einen Brief, den die Frau verschickt haben wolle, nie bekommen. In dem jüngst erschienenen "Spiegel"-Bericht gibt die Amerikanerin an, sie sei Ronaldo in einem Nachtclub in Las Vegas begegnet. Ihr Anwalt hat bei einem Distriktgericht in Las Vegas eine Zivilklage gegen Ronaldo eingereicht. Die Polizei von Las Vegas hatte am Montag mitgeteilt, sie habe am 13. Juni 2009 einen Notruf wegen eines sexuellen Übergriffs erhalten. Der Fall sei im September 2018 mit Informationen des Opfers wieder aufgenommen worden. Weitere Details würden zu diesem Zeitpunkt nicht veröffentlicht. Namen wurden in der Mitteilung nicht genannt.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen